Riesige Photovoltaik-Freiflächenanlage entsteht in Hanau

Großauheim
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Die rasante Konversion der ehemaligen US-Militär-Areale in Hanau kann einen weiteren Erfolg verbuchen: Auf der ehemaligen Großauheim-Kaserne wird die Stadtwerke Hanau GmbH mit dem Partner AHS-Solar GmbH & Co. KG aus Biebergemünd eine Photovoltaik-Großflächenanlage errichten.



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Sie wird die größte ihrer Art im Main-Kinzig-Kreis und einer der größten Freiflächenanlagen in Hessen sein. Grundstückeigentümerin Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verpachtet zu diesem Zweck an die Partner ein acht Hektar großes Gelände. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Hanauer Rathaus unterzeichneten alle Beteiligten jetzt den Pachtvertrag, der über insgesamt 30 Jahre läuft.

Erst im Oktober 2018 wurde bekannt, dass das Unternehmen P3 Logistic Parks einen Datencenter-Campus auf der ehemaligen Großauheim-Kaserne errichten wird und dafür 25 Hektar des Areals reserviert hat. Für die Freifläche unterhalb des geplanten Rechenzentrums veröffentlichte Eigentümerin BImA Anfang November eine bundesweite Ausschreibung, welche die Nutzung durch eine Photovoltaik-Anlage vorsieht. "Die Stadt Hanau und die Stadtwerke Hanau haben ‚Biss‘ gezeigt, sich umgehend beworben und konnten in jeder Hinsicht überzeugen und so das Rennen um den Zuschlag machen", erläutert Matthias Pollmeier, Leiter Funktionsbereich Naturschutz im Bundesforstbetrieb Schwarzenborn der BImA. "Darüber freuen wir uns sehr und schauen optimistisch auf die Realisierungsphase." Die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hanau und der BImA habe sich in der Vergangenheit bereits in der Konversion von Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Naturschutzprojekten wie die Przewalski-Pferde auf Campo Pond bewiesen, so Pollmeier. Nun habe man auch das Thema ‚Erneuerbare Energien‘ gemeinsam erfolgreich in Angriff genommen.

Auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky ist hoch erfreut über die neueste Konversionsentwicklung: "Wir setzen in Hanau jetzt schon um, was gerade erst auf der Klimakonferenz in Kattowitz zum weltweiten Ziel erklärt wurde, und bewegen uns weg von den fossilen Energien, hin zu den erneuerbaren! Das macht gerade in Kombination mit dem geplanten Rechenzentrum auf dieser Fläche deutlich, dass auch wir uns lokal unserer Verantwortung stellen." Es sei sehr vorausschauend und nachhaltig von der BImA hierfür ihre Flächen zur Verfügung zu stellen. "Da haben wir natürlich sofort Interesse bekundet!" Die Sonne liefere tagtäglich circa 10.000mal mehr Energie auf die Erde, als weltweit pro Tag verbraucht wird. Diese Energiequelle sei praktisch unerschöpflich, kostenlos und damit angesichts der problematischen Energieproduzenten Atom und Kohle die Energiequelle der Stunde, so der OB.

Mit der neuen Solarstromanlage seien zudem die Planungen für die Großauheim-Kaserne abgeschlossen und ein weiteres großes Konversionsprojekt der Stadt Hanau erfolgreich zum Ende gebracht. "Jetzt sind kaum noch gewerbliche Flächen an unserem Wirtschaftsstandort verfügbar", freute sich der OB, "daher tragen wir dieser erfreulichen Entwicklung Rechnung und gehen die weitere Erschließung neuer Flächen für Unternehmen aktiv an, beispielsweise mit der Entwicklung rund um den Hauptbahnhof, die wir am Montag mit dem Stadtverordnetenbeschluss auf den Weg gebracht haben. Denn Wohlstand und Wohlfahrt sind dauerhaft nur zu gewährleiten, wenn sich Unternehmen gut entwickeln oder neu ansiedeln können!"

Für die neue Photovoltaik-Freiflächenanlage werden auf der Konversionsfläche insgesamt 24.000 Solarmodule aufgestellt. Damit erreicht die Anlage eine Leistung von bis zu sieben Megawatt. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2020 vorgesehen. Die dort in einem Jahr erzeugte Strommenge entspricht dem jährlichen Verbrauch von rund 3.500 Haushalten.Gemeinsam mit Jens Hommel von der AHS Solar freut sich der Geschäftsführer der Stadtwerke Hanau Steffen Maiwald über den Zuschlag der BImA. "Das ist das Weihnachtsgeschenk für die Stadtwerke. Dieses Projekt passt hervorragend zur unser Strategie, verstärkt in die lokale und klimaneutrale Erzeugung in Hanau zu investieren." Die beiden Partner wollen für die Anlage rund 4 Millionen Euro ausgeben. Im Vergleich zu herkömmlich erzeugten Strom wird der Solar-Park in Großauheim jährlich rund 4.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen.

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender des Stadtwerke-Mitanteilseigners Mainova und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Hanau, sagt: "Die Stadtwerke Hanau und Mainova verbindet eine mehr als 15-jährige Partnerschaft. Gemeinsam setzen wir uns für eine leistungsfähige Energieversorgung in der Rhein-Main-Region ein. Mit dieser bedeutenden Investition tragen die Stadtwerke zum Gelingen der lokalen Energiewende bei. Die neue Photovoltaik-Anlage bedeutet für die Stadt Hanau und damit unsere gemeinsame Heimat einen weiteren wichtigen Schritt in eine klimafreundliche Energiezukunft." OB Kaminsky ergänzte, dass das ein gutes Beispiel regionalpolitischer Zusammenarbeit in der Metropolregion Frankfurt RheinMain sei.

"Hanau ist mit seinen vielen Sonnenstunden insgesamt sehr gut geeignet für Solarenergie", ist sich auch Anja Zeller von der Stabsstelle Nachhaltige Strategien sicher. Solarenergie sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem klimaneutralen Hanau und zudem auch bedeutsam auch für die Verkehrswende, denn nur mit sauberem Strom betankte E-Autos und E-Bikes kennzeichneten eine echte Verbesserung zu den fossilen Energieträgern.

Foto: Auf dem Luftbild der Großauheim-Kaserne ist das 8 Hektar große Areal auf dem eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Hessen entstehen soll, rot umrandet.
Foto: Großauheim Kaserne in Hanau.
Foto: Die frohe Botschaft verkündeten: (v.l.) Jens Hommel, geschäftsführender Gesellschafter der AHS-Solar GmbH & Co. KG aus Biebergemünd, Steffen Maiwald, Geschäftsführer der Stadtwerke Hanau GmbH, Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender Mainova AG und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Hanau und Matthias Pollmeier, Leiter Funktionsbereich Naturschutz im Bundesforstbetrieb Schwarzenborn der BImA.
Fotos: Stadt Hanau


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