Parteiübergreifende Kampfansage an den Hitachi-ABB Konzern

Großauheim
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Die Zeichen stehen auf harten Arbeitskampf. Denn der Hitachi-ABB-Standort in Großauheim soll geschlossen und rund 400 Beschäftigte auf die Straße gesetzt werden.



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Der Schock und die große Empörung über diese Pläne der Konzernleitung mit Sitz in der Schweiz waren deutlich zu spüren während der sehr gut besuchten IG-Metall-Kundgebung am Montag vor den Werkstoren in Großauheim. Parteiübergreifend solidarisierten sich Politiker auf kommunaler, Landes- und Bundesebene mit Beschäftigten des weltweit agierenden Zulieferers für Stromnetze und kündigten entschlossenen und vor allem lauten Widerstand an. Die Forderung aller Beteiligten: Die Pläne zur Schließung des Werks zurückzunehmen und an einem zukunftsfähigen Konzept für den Standort Großauheim zu arbeiten.

Auch Landrat Thorsten Stolz (SPD) und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) nahmen an der Auftaktveranstaltung teil, um ein deutliches Zeichen der Solidarität zu setzen und um zum Zusammenhalt aufzurufen. „Von der geplanten Werksschließung sind bis zu 500 Arbeitsplätze betroffen. Mit der Schließung soll ohne Not ein funktionierender und wirtschaftlich erfolgreicher Standort geschlossen und Arbeitsplätze sollen in die Schweiz verlagert werden. Das werden wir ohne massiven Widerstand nicht hinnehmen“, erklären Thorsten Stolz und Susanne Simmler. Das Verhalten der Konzernleitung sei den Beschäftigten gegenüber äußerst schäbig und verantwortungslos, da sich die Arbeitnehmervertretung mit der Konzernleitung erst Ende des vergangenen Jahres bereits auf einen schmerzhaften Stellenabbau geeinigt hatte. „Hier liegt ein eindeutiger Vertragsbruch vor – gegen Beschäftigte, die in den zurückliegenden Jahren am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens einen großen Beitrag geleistet haben“, erklären der Landrat und die Erste Kreisbeigeordnete. Das Werk in Großauheim ist Zulieferer für Stromnetze und spielt eine wichtige Rolle bei der Energie- und Verkehrswende in Deutschland, daher sei nicht hinnehmbar, dass Arbeitsplätze vernichtet und Fachwissen aus Deutschland abgezogen werde. „Wir werden diesem schäbigen Treiben nicht tatenlos zusehen. Die Kreisspitze steht hinter der Belegschaft. Wir wissen um die Sorgen und Nöte der Betroffenen, die jetzt einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Eine Werksschließung bedeutet auch, dass Existenzen bedroht werden. Deshalb heißt es jetzt gemeinsam aufstehen und für die Zukunft des Standortes in Großauheim kämpfen. Den Beschäftigten sichern wir parteiübergreifend die volle Unterstützung der Kreisspitze zu“, machten Stolz und Simmler deutlich.

Der Schweizer Technologiekonzern ABB hatte 80 Prozent seiner Sparte Powergrids erst im Sommer an den japanischen Hitachi-Konzern veräußert. Vor Ort stimmte Robert Weißenbrunner, erster Bevollmächtigter der IG-Metall Hanau-Fulda, die Beschäftigten, die unter anderem mit Trillerpfeifen, Plakaten und Fahnen auf ihr Anliegen aufmerksam machten, auf einen harten Arbeitskampf ein. Die Konzernleitung habe sich für ihr verantwortungsloses Handeln die falsche Belegschaft ausgesucht, sie werde hart für den Standort kämpfen. Betriebsratsvorsitzender Thorsten Karg erklärte, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2023 ausgeschlossen worden seien, sofern das Werk rentabel läuft, was definitiv der Fall sei. „Hier wird gegen geltendes Recht verstoßen“, betonte Thorsten Karg unter großem Applaus der Belegschaft.

Auch der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), die Landtagsabgeordneten Christoph Degen (SPD), Heiko Kasseckert (CDU) sowie Hermann Schaus (Die Linke) und der Bundestagsabgeordnete Sascha Raabe (SPD) äußerten mit deutlichen Worten ihre große Bestürzung und Empörung über die Schließungspläne. Alle Beteiligten kündigten massiven Widerstand an, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Foto: An der Kundgebung der IG-Metall vor den Werkstoren von Hitachi-ABB Powergrids in Großauheim nahmen auch Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler teil. Gegen die Pläne, das Werk zu schließen, haben sich parteiübergreifend Politiker auf kommunaler, Landes- und Bundesebene mit den Beschäftigten solidarisiert und wollen gemeinsam für den Erhalt des Werks kämpfen, das wirtschaftlich rentabel ist.


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