Bau des Umspannwerks auf Gelände der Großauheim-Kaserne startet
Tools
Typographie
- Smaller Small Medium Big Bigger
- Default Helvetica Segoe Georgia Times
- Lese Modus
„Mit dem Bau des Umspannwerks starten wir das mit Abstand größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte unseres Unternehmens. Wir setzen viele Großmaßnahmen für die Anbindung unserer Kunden um und tragen mit zahlreichen Projekten zur Gestaltung der Energiewende bei. Aber dies ist eines unserer absoluten Leuchtturmprojekte, mit dem wir die Versorgungssicherheit in unserer Stadt auf ein ganz neues Level heben“, erklärt Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó. Denn um den Betrieb der künftigen Server, Speichersysteme und Kühlungsinfrastruktur sicherzustellen, muss eine elektrische Leistung von 180 Megawatt bereitgestellt werden. Zum Vergleich: Die heutige Anschlusskapazität summiert sich im gesamten Netzgebiet auf 100 Megawatt, verteilt auf drei Umspannwerke. In Großauheim entsteht nun das vierte – mit einer größeren Anschlussleistung als alle drei bestehenden zusammengenommen.
Das Umspannwerk wird aus einer 110-Kilovolt (kV)-Schaltanlage, fünf 110/20-kV-Transformatoren mit einer Leistung von 50/63 Megavoltampere und einem Betriebsgebäude mit einer 20-kV-Schaltanlage bestehen. Hanau Netz investiert dafür einen mittleren achtstelligen Betrag.
Eine wichtige Investition in Hanaus Zukunft, wie Claus Kaminsky (SPD), Oberbürgermeister von Hanau und Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Netz, betont: „Mit diesem zukunftsweisenden Großprojekt stärken wir den Wirtschaftsstandort Hanau und erhöhen gleichzeitig die Versorgungssicherheit. Denn das neue Umspannwerk wird es auch ermöglichen, die großen Energiemengen, die in unserer wachsenden Stadt fließen, effektiver zu steuern“. Kaminsky bezieht sich damit auf eine zirka fünf Kilometer lange Verbindungstrasse zum Umspannwerk Ost im Kinzigheimer Weg, die gleichzeitig gebaut wird. Über diese können künftig bei Bedarf rund 30 Megawatt Strom über die Stadt verteilt werden.
Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sieht in dem Großprojekt daneben auch einen wichtigen Baustein für die Energie- und Wärmewende: „Der Bau des Umspannwerks bildet in Verbindung mit dem Gemeinschaftskraftwerk zur autarken und energieeffizienten Wärmeversorgung in der Zeit nach Staudinger und mit dem angrenzenden PV-Park eine moderne und ökologisch sinnvolle Symbiose. In dieser Konstellation gelingt es uns, einen weiteren wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 zu leisten“.
Zusätzlich zu dem bestehenden Netz wird auch der Stadtteil Großauheim an das Umspannwerk angebunden. Dazu werden umfangreiche Arbeiten auch im öffentlichen Bereich der Depotstraße/Waldsiedlung aufgenommen. „So schaffen wir nochmals höhere Redundanzen für die Versorgung der Stadt und erhalten mehr Flexibilität, um auf künftige Entwicklungen zu reagieren“, so Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó abschließend.
Zeitlicher Rahmen
Die Planungen für das Bauvorhaben wurden 2022 von der Fachabteilung aufgenommen. Der Baubeginn startet nun im August, bis Ende 2024 ist die Fertigstellung vorgesehen. Verzögerungen zeichnen sich aktuell bei der Anbindung des Umspannwerks an das deutsche Übertragungsnetz ab, die von Avacon Netz und Tennet realisiert wird. Diese könnte tendenziell erst 2026 erfolgen.
Martina Butz (Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH), Martin Giehl (Vorstand der Mainova AG), Dr. Constantin H. Alsheimer (Vorstandsvorsitzender der Mainova AG), Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Adrián Szabó (Geschäftsführer der Hanau Netz GmbH) beim symbolischen ersten Spatenstich für das neue Umspannwerk. Quelle: © Stadt Hanau / Moritz Göbel
Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de