Die Ausbildung zur Tierschutzlehrkraft gibt es in Deutschland seit 2013. Am Samstag, den 12.11.16 fand das jährliche Treffen der deutschen Tierschutzlehrer zum vierten Mal, dieses Jahr in der Otto-Hahn-Europaschule in Hanau statt.
Die kürzlich gegründete Tierschutz-AG an der Otto-Hahn-Europaschule wird von der Biologie- und Deutschlehrerin Jannina Piringer geleitet. Die Studienrätin hat vor kurzem die Tierschutzlehrerausbildung beim Deutschen Tierschutzbund in München abschloss und ist damit zertifizierte Tierschutzlehrerin. Zu dem Treffen kamen ausgebildete Tierschutzlehrer aus ganz Deutschland, um pädagogische und fachliche Themen rund um den Tierschutz als Unterrichtsfach zu erörtern. Dieses Mal lag der Fokus auf kindgerechten Tipps, wie z.B. echter Pelz von Kunstpelz unterschieden werden kann. Die Teilnehmer tauschten sich auch über unterschiedliche Methoden aus, die dazu beitragen sollen, schon junge Menschen auf die Bedeutung des Tierschutzes aufmerksam zu machen. Ein leuchtendes Beispiel hierfür waren die OHS- Schülerinnen Dana Hammes und Jessica Pilz, die eigenständig einen Instagram-Account erstellt haben, um auf die Qualen von Delfinen in Gefangenschaft aufmerksam zu machen. Auch die Jugendlichen Tamara Gratz und Julius Helbig stellten dem Tierschutzbund ihr Spendenprojekt zugunsten des Tierrefugiums Hanau vor. Anschließend gab Jannina Piringer noch einen Einblick in weitere Projekte der OHS, wie z.B. die Versorgung von verletzten Wildtieren. Nach einem gemeinsamen veganen Mittagessen, zubereitet vom Abiturjahrgang der Europaschule, unternahmen die Tierschutzlehrer einen Ausflug ins Tierrefugium Hanau. Dort erhielten sie eine Führung, in der die tägliche Arbeit und das ganzheitliche Konzept des Tierrefugiums vorgestellt wurden. Das Tierrefugium Hanau wird regelmäßig von Schülern der OHS besucht und durch Spenden unterstützt. Allen voran ist hier die Klasse 9Ge von Projektleiterin Piringer zu erwähnen, die eine Patenschaft für einen Bewohner des Tierrefugiums hat und am Kulturfrühlingsfest der OHS regelmäßig Spenden sammelt. Der Tag endete mit einer praktischen Übung, nämlich der gemeinsamen Herstellung von veganem Lippenbalsam, das die beteiligten Schüler als Geschenk mitnehmen durften.
Die Arbeitgemeinschaft „Tierschutz“ an der OHS umfasst alle Klassen aller Schulzweige und ist mittlerweile in das pädagogische Konzept der Europaschule integriert. Dieses sieht vor, dass die Schüler zwei Stunden pro Woche Tierschutzunterricht erhalten und das Gelernte dann an Grundschüler und natürlich Mitschüler weitergeben sollen. Thematisch werden Inhalte wie artgerechte Haustierhaltung, Wildtiere, Tierversuche etc. behandelt. Die AG bietet daher an, Grundschulklassen zu besuchen, um Kindern eine Möglichkeit zu bieten, etwas über den Tierschutz zu lernen. Ein beliebtes Thema ist die Körpersprache des Hundes, bei dem natürlich „am lebenden Objekt“ trainiert werden soll. Zu diesem Zweck sind dann die Schulbesuchshunde Diego und Sancho mit von der Partie. Mit den beiden Hunden wird geübt, sich einem Hund gegenüber adäquat zu verhalten, was gerade für Kinder sehr interessant und wichtig ist.
Wenn die Schüler der AG an eine Grundschule eingeladen werden, übernehmen sie dort den Tierschutzunterricht ( unter der Aufsicht von Frau Piringer) und werden so zu Tierschutz-Botschaftern der Otto-Hahn-Schule.
Ein Bericht der Schülerinnen Berina Dacic und Raazia A. Khan.
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