Anleitung zum Sonnen-Bau

Hanau
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Der Ausflug aller naturwissenschaftlicher Leistungskurse der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS) ist mittlerweile ein fester Bestandteil im Schulleben des städtischen Gymnasiums.



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Auch in diesem Jahr machten sich die Leistungskursschüler aus der Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik auf nach München. Ziele waren unter anderem das Deutsche Museum und je nach Leistungskurs das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, das mathematische Institut der Technischen Universität München mitsamt dem Mathematik-Museum „ix-quadrat“ sowie der Zoo Hellabrunn für die Biologen.

Neben all den wissenschaftlichen Exkursionen kam das Studium der bayerischen Kultur bei einem Stadtrundgang nicht zu kurz – zuvor aber mussten die Rehbeiner sich mit Astronomie, Fotovoltaik, Rechenschieber und Elektronenmikroskop auseinandersetzen.

Im Deutschen Museum gab es beispielsweise für die Physiker Experimente mit dem Faradayschen Käfig inklusive Überschlägen meterlanger Blitze zu überstehen. Eine Simulationslandschaft zur Energiewende fand ebenso starkes Interesse wie die Ein-Blicke in die unendlichen Weiten des Weltalls. „Spannend an der Astronomie im Deutschen Museum ist vor allem, dass man durch Anwendung Nutzung physikalischer Gesetze Sterne und Galaxien in einer Entfernung von vielen tausenden Lichtjahren untersuchen kann“, so der Leistungskurschüler Felix Vogel.

Die Mathematiker nahmen im Deutschen Museum an einer Führung zur Geodäsie teil und konnten sich an den Rechenmaschinen vom Abacus über Rechenschieber – die bis in den siebziger Jahre in den Schulen im Einsatz waren - und den ersten raumfüllenden Computern wie der Z1 von Conrad Zuse bis hin zu den ersten Personal-Computern und den heutigen Desktop-PCs und Smartphones erfreuen. Für die KRS-Biologen gab es ein Seminar zur Mikrobiologie mitsamt einer Demonstration am Elektronenmikroskop.

Die Biologen hatten am zweiten Tag beim Besuch des Münchner Zoos Hellabrunn großes Glück mit dem Wetter, da die warme Frühlingssonne viele Tiere ins Freie lockte. Für jeden Kontinent mussten typische Vertreter gefunden und ihre Lebensräume beschrieben werden: afrikanische Erdmännchen, nordeuropäische Elche, südamerikanische Humboldtpinguine, sibirische Tiger wollten entdeckt werden und wussten zu begeistern.

Im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik wurden die Teilnehmer des Physik-Leistungskurses durch eine Forschungsanlage für zukunftsträchtige Stromversorgung geführt. Das Thema der Plasmaphysik beziehungsweise der Kernfusion handelt vom Versuch, das 15 Millionen Grad heiße Plasma der Sonne in den Fusionsreaktoren zu erzeugen und die bei der Kernfusion entstehende Energie für den Menschen nutzbar zu machen. Auf der Sonne werden Tag für Tag Unmengen an Energie produziert. „Wenn wir die dortigen Reaktionen der Kernfusion hier auf der Erde nachbauen könnten, wäre unser Energieproblem gelöst“, äußert sich ein KRS-Schüler begeistert. Daran forschen die Plasmaphysiker.

Überhaupt das Energieproblem: Wie es ist, ein ganzes Energienetz inklusive Verbraucher, Energieerzeugung und Speichern zu kontrollieren, konnten die KRS-Schüler im Deutschen Museum in einer gesonderten Ausstellung für erneuerbare Energie hautnah durch Simulationen aus unterschiedlichen Positionen heraus erleben. Ein Ziel der Simulation war es, das Gleichgewicht zwischen der von konventionellen und regenerativen Kraftwerken erzeugten Energie und der in jeder Minute angeforderten Energie der zahlreichen Verbraucher in Industrie, Haushalt und Verkehr herzustellen und dabei die erst im Aufbau befindlichen Energiespeicher nicht zu überfordern.

In der Ausstellung "ix-quadrat" im mathematischen Institut der TU München gab es verschiedene interaktive Stationen zu den Themen Symmetrie, Perspektiven sowie Kombinatorik zu erleben. „Uns hat dabei vor allem die Station gefallen, bei der man mithilfe von zwei gekoppelten Pendeln eine geometrische Figur zeichnen kann“, so eine KRS-Schülerin.

„Für unsere naturwissenschaftlichen Leistungskursschüler ist München mit seinen diversen Forschungsinstituten und der Technischen Universität ein sehr lohnenswertes Ziel, können hier viele Unterrichtsthemen hautnah vertieft und zudem anschaulich näher gebracht werden – was alleine durch die diversen Experimentiermöglichkeiten vor Ort so in der Schule gar nicht geleistet werden kann“, befindet Robert Schnabel, stellvertretender Schulleiter und Physiklehrer an der KRS.

Foto: Einblicke in die unendlichen Weiten der Forschung und Wissenschaft verschafften sich jetzt die Leistungskursschüler aus den naturwissenschaftlichen Fächern der Karl-Rehbein-Schule in der bayerischen Landeshauptstadt München. Foto: KRS


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