Rollstuhltraining in der Hanauer Innenstadt

Hanau
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Schon seit längerem besteht zwischen der Großauheimer Lindenauschule und der Martin Luther Stiftung Hanau eine vertiefte Zusammenarbeit.



Im Rahmen des Wahlpflichtkurses „Jung hilft/trifft Alt“ erwerben Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe Grundkenntnisse in der Betreuung älterer Menschen und lernen dabei die Pflegeeinrichtungen der Martin Luther Stiftung kennen.

Im Laufe dieses Schuljahres werden die Lindenauschüler stundenweise am Unterricht der Pflegeakademie teilnehmen und die verschiedenen Pflegeangebote der Einrichtung kennenlernen. Schwerpunkte werden die Unterrichtseinheiten zum Thema Demenz, zur Ersten Hilfe und zum Rollstuhltraining sein. Außerdem wollen die Schülerinnen und Schüler für die Senioren verschiedene Seminare zum Umgang mit Smartphone und Tablet durchführen, aber auch gemeinsame Spielenachmittage sind in Planung.

Unter Leitung von Birgit Streich und der Einrichtungsleiterin Karina Feldmann vom Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard (ABE) fand vor kurzem wieder ein Rollstuhltraining in der Hanauer Innenstadt statt. Dabei ging es für die Kursteilnehmer darum, sich in die Rolle eines Rollstuhlfahrers hineinzuversetzen, seine Sichtweise zu begreifen und zu verstehen, wie er von anderen Menschen wahrgenommen wird. Ein weiteres Lernziel war, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit den Schwierigkeiten und Hindernissen auseinandersetzen sollten, die körperlich eingeschränkte Menschen in der Hanauer Innenstadt erleben.

Trotz des nassen Wetters waren die Jugendlichen mit mehreren Rollstühlen in der Hanauer Innenstadt unterwegs, absolvierten dieses Experiment mit großem Einfühlungsvermögen und nahmen die Unterrichtsstunden sehr ernst. Die Abschlussbesprechung fand in der Pflegeeinrichtung ABE statt. Die Kursteilnehmer äußerten sich beeindruckt, wie aufgeschlossen und freundlich die Hanauer Mitbürger gegenüber Menschen mit Behinderung sind. So wurden den Rollstuhlfahrern oft Türen geöffnet und Hilfe angeboten. Auch der Besuch einer öffentlichen Toilette und die Überquerung einer Straße mit hohen Gehsteigen mit einem Rollstuhl gehörte zu den Aufgaben, die die Kursteilnehmer lösen mussten.

Einige Schülerinnen fuhren sogar mit dem Rollstuhl mehrere Stationen im Stadtbus mit. Dabei machten sie die Erfahrung, wie schwierig es ist, sich in öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Doch auch hier fiel ihnen positiv auf, wie hilfsbereit und freundlich die anderen Fahrgäste und die Busfahrer der HSB waren. Nach diesen interessanten Erfahrungen brachte es eine Kursteilnehmerin auf den Punkt: „Man kann dankbar sein, dass man gesund ist und es ist bewundernswert, wie ältere Menschen und Gehbehinderte ihren Alltag meistern.“

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