Wo keine Häuser stehen, bestimmen oft Beton und Asphalt das Landschaftsbild. Bäume und Sträucher sehen wir kaum! Gerade in heißen Sommern merken wir hautnah, dass in den Städten schattenspendende Bäume fehlen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde ein Projekt der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA) ins Leben gerufen und großzügig vom schuleigenen Förderverein unterstützt.

Am vergangenen Donnerstag war Pflanztag: 600 Bäume, Sträucher, Bodendecker und Beikraut wurden von der Projektgruppe gepflanzt. Anschließend verteilten die Hobby-Pflanzer neun Kubikmeter Hackschnitzel, um die Pflanzen vor Frost zu schützen. Warum einen kleinen Wald auf einem Schulhof anlegen?

„Ganz einfach: Auf einer Fläche so groß wie ein Tennisplatz pflanzen wir heimische und schnellwachsende Bäume und Sträucher an. Der kleine Wald wächst innerhalb von ein paar Jahren mannshoch und zieht viele Insektenarten, Schmetterlinge, Vögel und kleine Säugetiere an. Er verbessert unser Klima, sorgt für Beschattung und Begrünung auf dem sonst eher kargen und asphaltierten Schulhof“, sagt Susanne Kämmerer, Leiterin des Projekts. „Außerdem erleben die Schülerinnen und Schüler so hautnah mit, wie etwas heranwächst und gedeiht, was man eigenhändig gepflanzt hat. Viele Schülerinnen und Schüler haben bisher noch keine Erfahrung in Garten- oder Forstarbeit sammeln können.“

Auf eigens angelegten Sitzgelegenheiten entspannen sich zukünftig Menschen im Mini-Wald! Zudem reinigen die Bäume die Luft von Schadstoff-Emissionen und fungieren als Speicher für Regenwasser. Die vielen kleinen Bäume auf so engem Raum kühlen zukünftig die Luft im Sommer angenehm herunter. Ein Baum erzeugt die Kühlleistung von zehn Standard-Klimageräten. Zudem speichert ein erwachsener Baum bis zu 8000 Liter Wasser. Ursprünglich stammen die Wurzeln für den Mini-Wald aus Japan. Im Land der aufgehenden Sonne hat der Botaniker Akira Myawaki in den 70er-Jahren ein Konzept entwickelt, mit dem Bäume schneller wachsen. Dieses Konzept heißt heute Myawaki-Methode. Nach diesem Konzept errichteten Pflanzer weltweit schon über 3000 Mini-Wälder.

„Die Idee ist, dass die kleinen Wälder nach wenigen Jahren positive Auswirkungen auf unsere Umgebung haben, erklärt Benjamin Schlögel, Abteilungsleiter BÜA. „Wir schaffen auf einer relativ kleinen Fläche eine hohe Biodiversität. So viele Baum- und Pflanzenarten stehen im Kiefernforst zum Beispiel nicht. Wir pflanzen sehr dicht, meistens drei bis vier Pflanzen pro Quadratmeter“, erklärt Benjamin Schlögel. Der Projektkoordinator blickt zufrieden auf das kleine Stück neuer Natur. Er freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler der LGS - mithilfe von Lehrkräften und den Wald- und Umweltpädagogen vom Team „Miya Forest e. V.“ aus Brandenburg - ein Stück nachhaltige Vegetation geschaffen haben, das später ohne Menschenhand einfach wild weiterwächst.

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Die Gärtnerinnen und Gärtner nach getaner Arbeit.

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Der Mini-Wald entsteht.


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