Mitbauen am digitalen Denkmal

Hanau
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30.000 Namen in einer Woche ‒ das ist das Ziel der #everynamecounts Challenge der Arolsen Archives zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.



Diesem Aufruf des internationalen Zentrums über NS-Verfolgung folgte ein Geschichtskurs der 11. Jahrgangsstufe der Hohen Landesschule. Gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer Julian Reibling halfen sie bei der Digitalisierung von Dokumenten über NS-Überlebende mit.

2024 waren dies Karten aus der sogenannten Auswandererkartei, die im Staatsarchiv Bremen aufbewahrt wird. Diese dokumentierten Ausreisen sogenannter „Displaced Persons“ (DPs) über Bremen oder Hamburg. Als DPs gelten bei Kriegsende ca. 10-12 Mio. nichtdeutsche Zivilisten, meist Verfolgte des NS-Regimes oder Zwangsarbeiter, die aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung aus ihrer Heimat verschleppt wurden. Unter dem Eindruck ihrer grauenhaften Erfahrungen oder aus Angst vor weiterer Verfolgung in ihren Heimatländern, verließen Tausende Deutschland und Europa meist in Richtung USA, Kanada oder Israel (damals Palästina).

Mithilfe eines intuitiven Online-Tools gelang es den Schülerinnen und Schülern so, in anderthalb Stunden knapp 500 Akten zu digitalisieren. Dazu mussten meist die persönlichen Daten, aber auch das Emigrationsziel und die unterstützende Hilfsorganisation vom Originaldokument übertragen werden. „Besonders berührend war, dass wir zufällig die Akten von zwei Schwestern bearbeitet haben, die auch noch über das DP-Camp in Hanau gereist waren“, schildert ein Schüler. Mit ihrer Teilnahme halfen die HOLAner, die Erinnerung an die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus wachzuhalten und setzten ein Zeichen einer lebendigen Erinnerungskultur.

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