HSG Hanau zeigt Wahnsinns-Auftritt im DHB-Pokal

Handball
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Der Handball in Hanau meldet sich mit einem Paukenschlag zurück. Nach über dreimonatiger Sommerpause zeigte die HSG Hanau im DHB-Pokal gegen den Bundesligisten SG BBM Bietigheim eine spektakuläre Leistung und verpasste die Sensation beim 32:33 (13:17) nur um Haaresbreite. Damit stehen die Bietigheimer am Sonntag (17 Uhr, Main-Kinzig-Halle) im Finale des „First Four“ und kämpfen gegen den HC Erlangen, der sich zuvor gegen die MSG Groß Bieberau (38:18) durchgesetzt hatte, um den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals.



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Am Ende eines langen Handball-Tages gab es gleich vier Sieger. Erlangen und Bietigheim, die ihre Spiele für sich entschieden, die junge Hanauer Mannschaft, die einmal mehr mit ihrem leidenschaftlichen Auftritt die Herzen der Fans im Sturm eroberte und den Handball-Standort Hanau. Lange hatten die Verantwortlichen diskutiert, ob sie für dieses „First Four-Turnier“ im DHB-Pokal als Gastgeber zur Verfügung stehen sollten. Die meisten Drittligisten scheuten schließlich dieses Risiko. Doch der Mut der HSG zahlte sich aus. Über 600 Zuschauer verfolgen die beiden Spiele am Samstag und Hanau hat sich dank des starken Auftritts auf und außerhalb des Parketts endgültig einen Namen auf der deutschen Handballkarte gemacht.

Bietigheims Bundesliga-Trainer Bader weiß schließlich, wovon er spricht und lobte die Hanauer Handball-Begeisterung in den höchsten Tönen. „Ich möchte mich bei allen Leuten bedanken, die heute hier waren. Ich habe schon einige Pokalabende erlebt und da war wesentlich weniger Stimmung in der Bude. Hier war so viel los, das war richtige Pflichtspiel-Atmosphäre. Es hat einfach Spaß gemacht.“ Freude hatten auch im Publikum die Erlangener Bundesliga-Profis um den Europameister Johannes Sellin, die am Ende sogar mit dem Gastgeber mitfieberten, um sich im Finale am Sonntag dem stimmgewaltigen Blauen Block stellen zu dürfen. 

Doch auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat: Hanaus Trainer Patrick Beer schwärmte hinterher von einer „geilen Spielatmosphäre“, Neuzugang Yannik Woiwod sprach von „Gefühlschaos“ und Jannik Ruppert erfand sogar mit „Gänsehaut-Euphorie“ einen neuen Begriff auf der nach oben offenen Emotionsskala. Beeindruckt von der eigenen Leistung und von der Magie der Main-Kinzig-Halle, die vom Blauen Block aus dem Stand heraus in einen Hexenkessel verwandelt wurde, blickten die Protagonisten voller Stolz auf das eben geleistete zurück. Mit einem ebenso beherzten wie leidenschaftlichen, aber auch taktisch klugen Auftritt hatten die Hanauer den Bundesligisten aus Bietigheim am Rande der Niederlage. „Hanau hätte dieses Spiel gewinnen können“, sagte Gäste-Coach Ralf Bader.  Während Beer von einer „Riesenleistung“ sprach. „Wir haben das Spiel bis zur letzten Sekunde offen gehalten.“

Dabei sah es zunächst nach einer klaren Sache für den Bundesligisten aus. Bietigheim führte schnell 3:0 und nach 18 Minuten 11:6. Doch höher als fünf Tore sollte der Vorsprung nicht mehr anwachsen.  Die Grimmstädter, angeführt von ihren beiden High-Tower Marc Strohl und Yaron Pillmann, ließen nicht locker und wurden von den Fans unaufhörlich nach vorne gepeitscht. Mit 13:17 ging es in die Halbzeit. Was dann nach Wiederanpfiff passierte, wird in ein paar Jahren immer noch eine tolle Lagerfeuer-Geschichte wert sein. Beer warf den erst 17-jährigen Tarek Marschall aus der eigenen Jugend ins kalte Wasser. Das schmächtige Bürschchen erzielte drei Tore hintereinander und zu diesem Zeitpunkt musste man befürchten, dass sich das Dach der altehrwürdigen Main-Kinzig-Halle jeden Moment in den Nachthimmel verabschieden würde. 

„Tarek hat die Halle abgeholt“, sagte Beer hinter. Spätestens ab der 34. Minute verfolgten die Zuschauer den weiteren Spielverlauf weitestgehend im Stehen. Als Marc Strohl nach 38 Minuten erstmals zum Ausgleich (20:20) traf, stand die Main-Kinzig-Halle endgültig Kopf. Mit fünf Treffern gehörte Strohl neben Marschall zu den treffsichersten Schützen der HSG. Nur Woiwod, der mit seinem großen Kämpferherz, das Zeug zum Publikumsliebling hat, und Ruppert (6 Tore) trafen häufiger ins Schwarze.

Nach Strohls Ausgleich ging es die restlichen 22 Minuten hin und her und die Zuschauer rasteten von Minute zu Minute mehr aus. Mehrfach hatte die HSG Hanau die Möglichkeit das Spiel zu drehen, doch niemals gelang ihr eine Führung. Mit viel Glück und Cleverness brachte Bietigheim die Partie am Ende zur ihren Gunsten über die Runden. Ein Sieg der letztlich verdient war, aber auch glücklich.

Foto: HSG Hanau


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