Der TV Gelnhausen setzte seinen Lauf Richtung Klassenerhalt in der Staffel E der 3. Handball-Liga fort. Mit dem vierten Sieg in Folge, einem 33:21 Derbysieg gegen die HSG Nieder-Roden wurde ein wichtiger Schritt getan. Für beide Teams, für die Barbarossajungs aus Gelnhausen und die Baggerseepiraten aus Nieder-Roden war vor dem Spiel klar, wer hier gewinnt, würde einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen.
Die Ausgangslage, das Derby sorgte für unter Coronaaspekten für eine quasi ausverkaufte Halle, gut 600 Zuschauer sorgten auf den Rängen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Beide Teams zeichneten sich zu Spielbeginn durch eine intensive und konsequente Abwehrarbeit aus. Jedes Tor musste hart erarbeitet werden. Der TVG legte vor, Nieder-Roden zog nach. Vorallem gelang es dem TVG nicht, die Kreisanspiele auf Florian Stenger zu unterbinden, die entweder zum direkten Torerfolg oder zum Siebenmeter führten. Dennoch konnte sich der TVG bis zur 16. Spielminute auf 8:5 absetzen. Nieder-Rodens Trainer Jan Redmann reagierte mit einer Auszeit, fand anscheinend die richtigen Worte, Nieder-Roden konnte mit einem 3:0 Lauf ausgleichen. Gelnhausen konnte danach öfters auf 1 bis 2 Tore davonziehen, musste aber auch immer den Ausgleich hinnehmen. In den fünf Minuten vor der Halbzeitsirene begann dann für die Barbarossajungs des TVG eine durchaus kritische Phase, insgesamt erhielten sie in dieser Zeit drei Zeitstrafen gegen sich und prompt konnten die Gäste erstmalig mit 15:14 in Führung gehen. Den letzten Angriff in zweifacher Unterzahl hatte Gelnhausen und hier zeigte sich besonders der Reifeprozess, den die junge Mannschaft von Trainer Matthias Geiger im letzten halben Jahr durchlaufen hat. In einer Auszeit wurden die notwendigen Abläufe besprochen, geduldig gespielt bis Fynn Hilb eine Abwehrlücke erspähte und nur auf Kosten eines Siebenmeters gestoppt werden konnte, dieser wurde von Jonathan Malolepszy gewohnt sicher verwandelt, so dass mit einem 15:15 die Seiten gewechselt wurden.
In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst wenig am Spielverlauf, der TVG legte vor, die Gäste zogen nach, in der 35. Spielminute stand es 17:17. In den folgenden sieben Spielminuten spielten den heimischen Barbarossajungs wie entfesselt. Die Abwehr mit Schlussmann Julian Lahme, hervorragend von Nils Bergau organisiert, stellte die Gäste vor immer größere Rätsel, Ballgewinne wurden in der ersten und zweiten Welle in Tore umgesetzt, mit dem 24:17 durch Paul Hüttmann in Spielminute 42 wurde ein spielentscheidender Vorsprung herausgeworfen. Die Gäste versuchten in dieser Zeit alles, um dem Spiel noch eine Wende zu geben, zwei Auszeiten hintereinander, Einsatz des siebten Feldspielers, auf alles hatte der TVG eine Antwort. Tore aus dem Rückraum, Durchbrüche, Kreisanspiele, die Mannschaft rief ihr komplettes Repertoire ab und konnte die zweite Halbzeit mit 18:6 für sich entscheiden, mit der Schlusssirene stand ein 33:21 Derbysieg auf der Anzeigetafel. Das TVFG-Team wurde lautstark von den heimischen Fans gefeiert.
Nach dem Spiel war Trainer Matthias Geiger sehr zufrieden. Sein Team habe in der Trainingswoche schon sehr fokussiert auf das Derby hin gearbeitet. In der ersten Halbzeit war die eigene Offensive schon gut im Spiel, es gelang aber nicht das Kreisläuferspiel zu unterbinden. Darüber habe er in der Halbzeitpause intensiv gesprochen, dass sein Team das so perfekt umsetzen konnte, war natürlich sehr erfreulich. Ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt ist gelungen, endgültig ist er aber noch nicht, deshalb gelte es sich weiter so konzentriert zu trainieren, um am nächsten Wochenende bei HSG Dutenhofen/Münchholzhausen zu bestehen. Matthias Geiger hofft, dass viele Gelnhäuser Fans das Team bei dieser Aufgabe unterstützen. Zum Rundenabschluss steht noch die Auswärtsaufgabe bei der HSC Coburg II am Mittwoch, den 16.03.2022 an.
TV Gelnhausen: Julian Lahme, Alex Bechert (alle im Tor); Silas Altwein, Nico Sobot, Moritz Schmeel, Jannik Geisler, Tim Altscher (2), Yannik Woiwood, Nils Bergau (2), Paul Hüttmann (5), Henrik Müller (3), Yannik Mocken (3), Fynn Hilb (2), Torben Fehl (1), Patrick Jockel (4), Jonathan Malolepszy (11/4).
Foto: Torben Fehl (TVG) beim Torwurf. Foto: Fynn Hilb (TVG) beim Torwurf.
