Kreistags-Debatte: Maniküre, Olympia und Kreuzworträtsel wichtiger?

Leserbriefe
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Zur Windkraftdebatte in der jüngsten Kreistagssitzung äußert sich VORSPRUNG-Leserin Maritha Rämisch aus Flörsbachtal in einem Leserbrief.



"In der Sitzung des Kreistages vom 9.2.2018 stellte die FDP einen Antrag auf Rückabwicklung des Windparks Neudorf Wächtersbach  wegen Unwirtschaftlichkeit. Dies rief einige Redner auf den Plan, die jedoch nicht auf den eigentlichen Inhalt des FDP Antrages eingingen, sondern  wortreich versuchten abzulenken von der Tatsache, dass man sich von der Firma ABO Wind mit überhöhten Prognosen, technisch unzureichendem Material sowie  falschen Avifaunistischen Gutachten hatte über den Tisch ziehen lassen.  Ein eher verzweifelter Versuch  wenn man bedenkt,  um was es in diesem Antrag überhaupt ging und  was jeder Mensch, der seinen gesunden Menschenverstand einsetzt, als völlig unsinnig erkennt: Wenn in drei Jahren mit dem Windpark Wächtersbach Neudorf bereits 1,5 Millionen Miese eingefahren wurden und sich ein positives Ergebnis erst in 14 - 15 Jahren realisieren lässt, bleiben dann 5 -6 Jahre bis zum Ablauf der EEG Subventionen, um die aufgelaufenen Schulden wieder abzubauen. Das ist, ich zitiere Herrn Schejna von der SPD, ein toter Gaul.

Aber wahrscheinlich bescheinigt das Gutachten, welches Herr Stolz in diesem Zusammenhang hat  erstellen lassen, dass tote Pferde besonders gut zu reiten sind, dass  beim Windkraftausbau im Kreis schon immer tote Pferde geritten wurden und  dass man mit zwei toten Pferden noch schneller vorankommt. Herrn Zimmermann von der FDP wird von Herrn Landrat Stolz Lobbyismus vorgeworfen. Es war einst  ein legitimer Bestandteil von Demokratie wenn Interessengruppen ihre Anliegen zu Gehör, und ihre Wünsche und Bedenken in die politische Entscheidungsfindung einbrachten. Mittlerweile hat der Begriff eine eher negative Bedeutung und wird gerne im Zusammenhang von Vorteilsnahme gebracht. Im Falle von Herrn Zimmermann jedoch ist es ein klares Votum für die Natur, die durch den Windwahn nicht nur im Main-Kinzig Kreis starke Fürsprecher braucht.

Das „Murmeltier“ welches einer der Redner ebenfalls bemühte, grüßt spätestens bei den ewig gleichen Phrasen des Herrn Bousonville zur Energiewende.  Es ist erschreckend, wenn Herr Bousonville behauptet, erneuerbare erzeugten bereits 100% Leistung. Er bezieht sich auf den frühen Neujahrsmorgen diesen Jahres, als ganz Deutschland noch im Koma lag. Was jedoch machen wir an den restlichen 364 Tagen und 12 Stunden? Just in diesem Moment, während ich den Leserbrief schreibe, liegt die Erzeugung  der „erneuerbaren“ bei 21% des aktuellen Verbrauches. Davon sind 3% Wasserkraft, 8% Biomasse und sage und schreibe 10% Energie aus Wind. Sonne? Fehlanzeige, es ist dunkel!  Dafür importieren wir aktuell  Atomstrom aus Schweden  und Frankreich – der europäische Stromhandel macht´s möglich. Die fehlenden Speicher werden von den Ideologen einfach ausgeblendet. Selbst die EU Kommission in Brüssel bestätigt, dass eine Abschaltung  herkömmlicher Kraftwerke  auf längere Sicht  gar nicht möglich ist, um die Versorgungssicherheit nicht zu gefährden. Die Kosten dafür? Trägt jeder der bei der Morgentoilette sein Gesicht im Spiegel sieht.

Laut Herrn Stolz  brauche man  einen langen Atem, außerdem langweile ihn das Thema. Hier  geht es ihm wohl ähnlich wie den Abgeordneten von SPD und Grünen. Mein Blick von der Besucherterrasse  auf den Block von SPD und Grünen zeigte mir, dass die Eröffnung der olympischen Winterspiele, verfolgt auf dem Tablett, ein Kreuzworträtsel, Pflege des Facebook Accountes und sogar eine Maniküre, die sich eine SPD-Vertreterin verabreichte,  für manche Abgeordneten wohl wichtiger sind als kreiseigene Betriebe die Verluste schreiben und damit die Allgemeinheit belasten."

Maritha Rämisch
Stellv. Vorsitzende der Bürgerinitiative Gegenwind Flörsbachtal
Hauptstraße 3
63639 Flörsbachtal

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