In der Insektenwelt geht etwas gruseliges vor

"Sehr geehrter Herr Dr. Stehlik, alles wie 1980? Nun, ich habe ein Bild angehängt, als Gegenbeweis. Das Wort „Beweis“ werden Sie mir hoffentlich durch gehen lassen. Weiß ich doch, dass Sie als Naturwissenschaftler auf die Wiederholbarkeit als einzig legitimen Beweis beharren. Trotzdem ist das Bild für mich ein Beweis. Es wurde am 27.04.2018 im Biosphärenreservat Rhön aufgenommen. Zur Vorgeschichte: Letzte Woche blühte unser Kirschbaum so strahlend, die Luft war warm...im Mittagsschlaf darunter dämmernd, sinnierte ich was anders war als in den vergangenen Jahren. Bis ich aufschreckte, ja es war strahlend und warm, aber man hörte nichts! Es waren keine Bienen, keine Hummeln und auch keine anderen Wildbienen in den Blühten! Nichts, null, nada. Da hilft kein Messen, kein Wiegen, keine Wissenschaft. Aufgeregt bin ich zum Nachbarn gelaufen….und der 80-jährige Mann antwortete mit Tränen in den Augen: Ja, so sei es….er habe schon eine Stange präpariert…für seinen Birnbaum….habe er im Fernsehen … „Machen die in China auch.“ So habe ich es denn gestern auch gemacht und mit meinem Freund Willy („y“ nicht „i“ wie der von Maja) die Spalieräpfel bestäubt, auch mit Tränen in den Augen.

Lieber Herr Dr. Stehlik, ich kann nicht erklären, was hier los ist. Allerdings kann ich Ihnen versichern, dass in der Insektenwelt etwas gruseliges vorgeht, was eventuell alles Menschendenkbare übersteigt. Während grünen Ideologen darum kämpfen, ob am Ende des Jahrhunderts die Durchschnittstemperatur um ein paar Zehntel mehr oder weniger steigt, stirbt die Welt wie wir sie kennen leise vor sich hin."

Klaus Dippel
Hanau

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