Ein Kreuz ist zu wenig

Leserbriefe
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Zur Kreuzpflicht in Amtsstuben in Bayern äußert sich VORSPRUNG-Leser Dr. Gerhard Stehlik in einem Leserbrief.



"Laut dpa sagte der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, über die vorgeschlagene Kreuz-Pflicht in bayerischen Behörden: 'Dann würde das Kreuz im Namen des Staates enteignet.' Derartige 'Kernaussagen' von Großmächtigen sind charakteristisch für das 'Neue Deutschland', wobei offen bleibt, ob dieses bereits 1968 oder erst 1989 begonnen hat. 'Das Kreuz enteignen' ist eine inhaltsleere Sprechblase, die auf rein emotionale Weise zum Ausdruck bringt: 'Wir, von Gottes Gnaden, sind dagegen.' Dieses Verhalten von oben herab scheint heute für viele ganz oben typisch zu sein. Man könnte ohne weiteres beim UN-Generalsekretär und seinen sinnlosen Sprüchen über Syrien beginnen, über das berühmte 'Wir schaffen das'. Fast alle Kapitäne der Wirtschaft von der Deutschen Bank bis zu VW kann man einschließen. Es wird nur 'getwittert' auch ohne Twitter über dpa und ARD, ZDF und DLR und viele andere 'Kanäle'. Der Herr Kardinal möge doch mal den Abwärtstrend bei den Kirchgängern in Relation stellen zum Aufwärtstrend von CSU plus AfD in Bayern. Als Kardinal braucht man das nicht, es zählt das Überirdische. Jesus Christus als Mensch hat wohl nie geäußert, dass es 'sein Kreuz' war, an dem er gestorben ist, das ihm gehörte, das enteignet werden könnte? Es war wohl ein 'öffentliches Kreuz', vielleicht sogar ein 'königliches Kreuz'. Neben der 'Enteignung des Kreuzes' gibt es auch noch die 'Profanisierung des Kreuzes' als sinnlose Sprechblase von FDP Chef Christian Lindner.

Und was möchte ich als Mensch gerne als Kultursymbol im Behördeneingang hängen sehen? Ein Kreuz alleine jedenfalls nicht. Es wäre - die historische Entwicklung abbildend - zu ergänzen, nicht zu enteignen oder herabzuwürdigen. Es wären auch Symbole für 'Gute Menschen' ohne Ideologie bzw. Religion aufzuhängen. Als Chemiker und Physiker freute ich mich über den Äskulapstab als Symbol für gute Heilkunst unter Eid. Als Naturwissenschaftler wünschte ich, es gäbe ein Symbol für gute Naturwissenschaftler und gute Techniker, auch unter Eid, vielleicht das Bohr’sche Atommodell des Wasserstoff-Atoms, ein Kreis mit einem Punkt in Mitte. Gut wäre auch ein Symbol für Menschen, die gute Qualität schaffen. Hier wäre 'ISO 9000' ein Symbol. Es wäre ein Symbol für 'Gute Menschen' mit Pflichtbewusstsein ganz allgemein."

Dr. Gerhard Stehlik
Hanau

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