Mahnwache in Hanau: Alles wirklich gut?

Leserbriefe
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VORSPRUNG-Leser Jörg Sternberg äußert sich in einem Leserbrief zur Mahnwache am Donnerstagabend in Hanau.



"Komme gerade zurück von der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Massakers des paranoiden Rassisten Tobias R. Eindrucksvoller Enge von Trauernden auf dem Platz. Deutliche Reden der Solidarität des Oberbürgermeisters, des Ministerpräsidenten Hessens und des Bundespräsidenten zur Gefahr des Rechtsextremismus für die Demokratie in Deutschland. Aufruf zur Achtung der Menschenwürde aller, gleich welcher Herkunft, welcher Religion, welchen Kulturkreises. Alles wie erwartbar, alles schön und gut. Alles wirklich gut? Wo war der wichtigste Mann der parlamentarischen Demokratie, der Bundestagspräsident? Warum kein Sprecher des Ausländerbeirats, des Zentralrats der Moslems, eines Vertreters des FgH? Kein klares Wort zu dem braunen Sumpf von AfD bis NSU 2, die den mentalen Hintergrund für das Verbrechen gegeben haben. Kein Wort zur mantramäßig vorgetragenen Gleichsetzung von Rechts und Links: eine gefährliche Verharmlosung der rechten Gewalt und Menschenfeindlichkeit nicht nur, sondern eine elende Irreführung über gesellschaftliche und historische Fakten. Interessant, dass zur Zeit kaum noch ein Politiker diese Gleichsetzung in den Mund zu nehmen wagt. Außer den Hardlinern, deren Hauptgegner immer die Linken waren, nicht die Rechte, nicht einmal die Neonazis. Auch kein Wort zu Thüringen, wo CDU und FDP den Zivilisations- und Verfassungsbruch 'Nie wieder Faschismus', kein Pakt mit den Zerstörern der Demokratie (Höcke bei Pegida: "Wir werden die Zivilgesellschaft trockenlegen") vollzogen haben. Ein abruptes Ende der Trauer dann. Es gibt keinen Trost für die Hinterbliebenen, aber ein Stück weiter hätte man sie begleiten können. Das hat dann der Bürgermeister persönlich getan, das sollte man ihm danken."

Jörg Sternberg
Hanau

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