Stärkung des Kreistages durch Hanauer Bürgerinnen und Bürger

Leserbriefe
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Der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete und ehemalige Hanauer Stadtrat Prof. Dr. Ralf-Rainer Piesold äußert sich in seinem Leserbrief zur Kreistagswahl im März 2021.



"Eigentlich muss man befürchten, dass das Interesse der Hanauer Bevölkerung an der Kreistagswahl eher gering ist, da ja bekanntlich die Stadt Hanau anstrebt den Kreis in dieser Legislaturperiode zu verlassen. Es ist aber richtig und vor allem wichtig, dass Hanauerinnen und Hanauer gerade für diesen Kreistag kandidieren, da dieser viele Bedingungen der Hanauer Auskreisung – falls sie kommt – beschließen wird. Hier geht es um einen Auseinandersetzungsvertrag, der natürlich die Verteilung der Lasten, aber auch zahlreiche Kooperationen regelt. Dazu ist es notwendig, dass die Stadt Hanau auch mit genügend Personen im Kreistag und seinen Gremien vertreten ist. Das hat nur wenig mit Lobbyismus zu tun, sondern vielmehr damit, dass die Interessen der Bevölkerung im Westkreis berücksichtigt werden müssen, denn diese wird die Veränderung am stärksten berühren. Da wäre es natürlich von Vorteil, wenn sich viele Personen aus Hanau konstruktiv einbringen würden.

Deshalb ist es gut, dass auch prominente Vertreter der Hanauer Kommunalpolitik auf der Kreistagsliste zu finden sind. Besonders prominent ist natürlich der Hanauer Oberbürgermeister, der zwar den letzten Platz der SPD-Liste einnimmt, aber wahrscheinlich durch Kumulieren und Panaschieren ein Mandat erhalten wird. Ob er es aber auch annehmen wird oder ob er nur ein Fake-Kandidat ist, lässt sich noch nicht sagen. Es wäre schlecht, wenn er sich als Fake-Kandidat entpuppen würde. Der heutige Bundestagsvizepräsident, Dr. Hermann-Otto Solms (FDP), hat diesbezüglich eine andere Haltung an den Tag gelegt. Bei der letzten Kommunalwahl wurde er vom letzten Platz auf den ersten Platz der FDP Kreistagsliste in Gießen gewählt, hat das Mandat auch angenommen und übt es trotz seiner Aufgabe in Berlin auch aus. Ein weiteres positives Beispiel, ist der der ehemalige Landtagsvizepräsident, Wolfgang Greilich (FDP), der auch nach vorne gewählt wurde und sein Mandat angenommen hat. Dass das auch ein Oberbürgermeister tun kann, hat der langjährige Hanauer Oberbürgermeister, Hans Martin, bewiesen, in dem er sein Mandat im ersten Kreistag des Main-Kinzig-Kreises angenommen hatte. Die Kandidatur von Hanauerin Susanne Simmler als derzeitige Kreisbeigeordnete auf Listenplatz 2 ist ebenso nachvollziehbar. Sie kann zwar das Mandat nicht annehmen, aber sie kann nach der Kommunalwahl mit einfacher Mehrheit abgewählt werden. Lediglich der Spitzenkandidat der SPD ist ein absoluter Fake, da der Landrat das Mandat nicht annehmen aber auch nicht abgewählt werden kann. Bei der CDU befindet auf dem zweiten Platz eine Hanauerin. Die Grünen haben zumindest eine Hanauerin unter die ersten 15 Personen platziert. Die FDP wählte unter den ersten acht Kandidaten zwei Personen aus Hanau. Ich kandidiere als ehemaliger Hanauer Stadtrat und jetziger ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter auf Platz 6 und der Juli-Kreisvorsitzende, Marc Schmidt, auf Platz 8. Man findet auf den Listen zahlreiche Hanauerinnen und Hanauer. Und das ist gut, denn Kooperation statt Konfrontation, Zusammenarbeit statt Separatismus muss auch in der Kommunalpolitik ebenso ein wichtiges Credo sein, wie Wahrheit und Redlichkeit."

Prof. Dr. Ralf-Rainer Piesold
Hanau

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