Erika Steinbach: Vertrieben?

Leserbriefe
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Den Auftritt der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach in Hanau kommentiert VORSPRUNG-Leser Jörg Sternberg in seinem Leserbrief.



"In dem Artikel 'Erinnerung und Vertreibung der Deutschen nach 1945' erinnert eine 'Freie Christengemeinde Hanau' gemeinsam mit dem Verein EU-Kanton Rhein-Main an das Schicksal, die Not, das Leid deutscher Heimatvertriebener und Kriegsflüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg. Fürbitten- und Gedenkgottesdienst. Eindrucksvolle Liturgie. Höhepunkt der Auftritt des hauptberuflichen Muster- und Vorzeigeopfers Erika Steinbach. Langjährige Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Vertrieben? Geboren auf dem Fliegerhorst Rumia/Rahmel, besetzt von der deutschen Invasionsarmee, Teil des polnischen Westpreußens. Damals wie heute unstrittig polnisch. Vater Feldwebel der Nazi-Luftwaffe und Besatzer. Weder die Eltern, noch die Tochter das leiseste Anrecht darauf, das annektierte Land ihr eigen zu nennen. Als 18monatiges Kleinkind vor der Roten Armee geflohen mit der Mutter. Mit gleichem Unrecht könnte der Verfasser dieser Zeilen sich Heimatvertriebener nennen. Geboren in Erfurt, nach einem Monat mit der Mutter zurück nach Lodz, wo der Vater in einer ebenfalls von der Naziwehrmacht enteigneten polnischen Metallfabrik als technischer Leiter aus Westfalen sich am Bau von Panzerteilen beteiligte. Nebenan das Ghetto Litzmannstadt. Durchgangslager nach Auschwitz. Soweit, so ungut. Interessant aber die politischen Aktivitäten der Erika Steinbach nach dem Krieg. In Kürze: Heftige Gegnerin der Ostpolitik Brands und Bahrs zur Aussöhnung mit Polen, keine Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze, nachweisbare Verharmlosung der NS-Verbrechen in den besetzten Ländern, revisionistisches Geschichtsverständnis, Austritt aus der CDU wegen der Flüchtlingsaufnahme 2015, erzkonservatives Menschenbild. Ein Vorbild für Mahnung und Aussöhnung? Für den Stehlik-Verein 'Kanton Rhein-Main' sicherlich! Und was sind das für Prediger*innen, die solch politische Extrempositionen Gottesdienst zu nennen sich nicht zu schade sind?"

Jörg Sternberg
63454 Hanau

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