Corona und notwendige Möglichkeiten

Leserbriefe
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Die Corona-Situation im Main-Kinzig-Kreis kommentiert VORSPRUNG-Leser Dr. Gerhard Stehlik in seinem Leserbrief.



"In der Allgemeinverfügung von Landrat Thorsten Stolz (SPD) für den Main-Kinzig-Kreis findet sich folgender Satz einer Art Rechtfertigung für das verschärfte Herunterfahren der Wirtschaft und für das Verbot der üblichen Lebensfreuden an Weihnachten und Silvester: 'Die Fristsetzung gibt der Behörde die notwendige Möglichkeit zur erneuten Entscheidung.'

Wie bitte? Diese bemerkenswerte Denkleistung eines Widerspruchs in sich, einer 'notwendigen Möglichkeit', geht vermutlich auf den Heiligen Augustinus zurück, der mit der 'notwendigen Möglichkeit' Unmögliches notwendig machte: Notwendig sei, es habe nur einen wahren Glauben zu geben und doch sei es möglich, dass jeder gute Christ im Prinzip glauben kann, was er will, solange er dadurch die Einheit des Glaubens nicht sprengte. Sprich: Solange er in seinem Alltag so lebt und handelt, wie es die Kirche verlangt.

Ja, unsere großen Denker waren Meister ihres Fachs. Eine 'notwendige Möglichkeit' der modernen Demokratie ist die Möglichkeit der Meinungsfreiheit. Wir dürfen über Angela Merkel frei sagen, was wir über sie denken, solange wir das Notwendige leisten, was sie von uns zu 'schaffen' verlangt. Diese schlitzohrige Trennung von Meinungsfreiheit und körperlicher Freiheit führte aber am Ende doch zum 'Sturm auf die Bastille'. Heute sollte niemand mehr die Bastille stürmen, wenn er den 'feinen Unterschied' zwischen verbalem Nonsens im polit-medialen Dauer-Smalltalk und wirklichem 'Lock Down' versteht, egal, ob hart oder weich. Er sollte einfach nur keine Partei mehr wählen, an die er bisher geglaubt hat, sondern Menschen, die er möglichst genau zu kennen glaubt und die er im guten Sinne für eine 'notwendige Möglichkeit' hält."

Dr. Gerhard Stehlik
Hanau

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