Impfmanagement im MKK: Unter Landrat Pipa wäre das nicht passiert

Leserbriefe
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VORSPRUNG-Leser Holger Saß kommentiert in seinem Leserbrief die Impfsituation im Main-Kinzig-Kreis.



"Während es im Landkreis Darmstadt Dieburg heißt 'Ärmel hoch im LaDaDi', um sich für zusätzliche Impftermine zu registrieren, scheint es im MKK zu heißen 'Ärmelschoner an.. wir halten die Stellung: letzter Platz im hessischen Impfkonzert'. Während andere Landkreise Impfbörsen und Impflisten eröffnen, heißt es aut Hessenschau vom 19.04.: 'Die Nachrückerlisten im Main-Kinzig-Kreis sind geschlossen. Jeden Tag rückten fünf bis 40 Impflinge aus den berechtigten Berufsgruppen nach, wie die Verwaltung mitteilte.'

Wäre doch interessant von der Gesundheitsdezernentin Simmler zu hören, wie viele Impfdosen täglich wirklich übrigbleiben, ob Impfdosen auch weggeworfen werden müssen und wie flexibel das örtliche Impfmanagement ist. Als das hessische Impfranking in der Hessenschau am 21.04. gezeigt wurde, mit dem MKK an letzter Stelle bei den Impfungen, durfte sich nur der Leiter des Impfzentrums, Herr Dr. Lenz, äußern, und der erklärte den letzten Platz damit, dass man eigentlich viel besser sei: 'Wir sind sicherlich nicht das Schlusslicht im Impfen, sondern möglicherweise das Schlusslicht in der Dokumentation.' Diese Argumentation ist mehr als fadenscheinig - als ob andere Landkreise nicht denselben Aufwand betreiben müssen wie der MKK und dennoch schneller sind, zum Beispiel Waldeck-Frankenberg. Wieder fehlten Herr Stolz oder Frau Simmler zur Stellungnahme. Sie scheinen offenbar nur Zeit zu haben, um sich bei Wahlen zum Fraktionsvorstand der SPD ablichten zu lassen. Für die Belange der Bürger im MKK bleibt da nicht mehr viel Zeit.

Wenn, wie Herr Beuth, CDU-Innenminister, sagt, dass die hessischen Impfzentren nur ein 'bisschen über die Hälfte' ausgelastet sind aufgrund fehlenden Impfstoffes, dann kann das natürlich nicht den Landkreisen angehängt werden. Aber wenn Herr Bouffier an jeder anderen Stelle nicht müde wird zu sagen, dass Hessen mit seinem Flughafen das größte Einfallstor der Welt ist, warum ist es ihm dann nicht möglich, mehr Impfstoff zu besorgen, warum können das die Bayern oder die Saarländer besser? Aber dass im bevölkerungsreichsten Landkreis Hessen alles so schleppend abläuft, dafür hat die Kreisspitze die alleinige Verantwortung. Die Fallzahlen im MKK steigen weiter, es konnte noch nicht verifiziert werden, dass Intensivpatienten schon in andere Kliniken außerhalb des MKKs gebracht werden müssen. Auch das wäre eine wichtige Information, die die Gesundheitsdezernentin liefern müsste. Wie sieht es eigentlich mit der Nachverfolgung bei den Infizierten aus? Dazu wurde für die Entwicklung der Daicy App 400.000 Euro ausgegeben. Warum wird diese dann nicht im MKK auch eingesetzt, wie es zum Beispiel der Odenwaldkreis jetzt mit der Luca App macht, dort werden alle Busse damit ausgestattet, um eine Nachverfolgung zu erleichtern. Aus dem MKK kommt dazu nichts! Was machen eigentlich die Kreiswerke?

Wir müssen leider wieder feststellen, dass von der Kreisverwaltung keine proaktiven Vorschläge kommen, die Pandemie systemisch zu bekämpfen, um schneller beim Impfen und bei der Nachverfolgung zu werden. Stattdessen ducken sich Frau Simmler und Herr Stolz weg, sitzen die Probleme offensichtlich aus, schaffen durch ihr Schweigen natürlich auch keine Transparenz und wundern sich dann, wenn die SPD an vielen Standorten erhebliche Stimmenverluste hinnehmen musste. Darüber hinaus führt dieses offensichtliche Ausschweigen natürlich auch dazu, dass das so wichtige Vertrauen in die Kreisverwaltung zunehmend verloren geht und das Feld den politischen Randgruppen überlassen wird. Wenn ich eins weiß, dann ist es das: unter einem Landrat Pipa wäre das nicht passiert. Vielleicht sollte Herr Stolz seinen Parteikollegen mal fragen, ob er sich für eine bestimmte Zeit bereit erklären würde, das Impfmanagement im MKK zum Wohle seiner Bürger zu koordinieren."

Holger Saß
Gelnhausen

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