Coronapandemie und Klimawandel – Geschwister?

Leserbriefe
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Über den Umgang mit Krisen macht sich VORSPRUNG-Leser Dr. Hans Katzer in seinem Leserbrief Gedanken.



"Die beiden menschheitsbedrohenden Erscheinungen beschäftigen auf der ganzen Welt Privatpersonen, Wissenschaftler und Medienvertreter schon längere Zeit. Es entsteht vordergründig der Eindruck, dass bei den Lösungen keine Fortschritte erzielt werden. Die Coronapandemie nahm ihren Ausgangspunkt im Jahre 2019 wohl in Wuhan in China und ist damit das jüngere Problem, während der Klimawandel schon seit dem Erscheinen des Berichtes des Club Of Rome im Jahr 1972 auf der Tagesordnung aller Staaten steht. Diese zwei Krisen sind nicht getrennt zu behandeln. Beide erfordern intensive Forschung und wissenschaftliche Untersuchungen, um den politisch Handelnden Kriterien für eine Entscheidung an die Hand zu geben.

Dass das Virus SARS-CoV-2 die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung deutlich gemacht hat, ist eine der wenigen guten Nachrichten der aktuellen Krise. Auch die Anerkennung, dass der Klimawandel keine Übertreibung oder Phantasie von jemand ist, der sich einen Spaß daraus macht, Verunsicherung und apokalyptische Ideen zu verbreiten, ist schon mal ein großartiger Fortschritt, der zu offenen Gesprächen zwingt, auch wenn diese oft schwierig sind. Auch wenn die penetranten Leugner des von Menschen gemachten Klimawandels oder die nicht enden wollende Reihe der Verschwörungstheoretiker und der teilweise mit rechtem Gedankengut herumstolzierenden Politiker Beispiele bringen wie den Vergleich der Coronatoten (in Deutschland, Stand 3.06.2021 lt. RKI: 89.148 und Weltweit, Stand 5.06.2021 lt. WHO: 3.709.397) mit den mehr als 3 Millionen Toten durch Hunger oder die 5,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren, die 2019 laut UNICEF-Angaben verstorben sind. Beide Themen haben allerdings nichts miteinander zu tun. Auch zum Thema Klimawandel werden Un-Vergleiche herangezogen und behauptet, dass wir Deutschen doch nur zwei Prozent des Treibhauseffektes verursachen und es egal ist, ob man einen SUV fährt, sich viele Kurz- oder Ferienflüge leistet oder regenerative Energien oder Öl und Kohle einsetzt.

Völlig vernachlässigt wurde bisher die Klärung der Frage, wie sich der Klimawandel und die Erderwärmung auf die körperliche und seelische Gesundheit der Menschen auswirkt. Auch hier gibt es alarmierende Signale. Die Coronapandemie wird nach gegenwärtigem Kenntnisstand bald vorüber sein, nicht aber der Klimawandel. Letztgenanntes wird die jetzige und zukünftige Generation weiterhin beschäftigen. Lösungsmöglichkeiten deuten sich auch hier schon an. Die Zeit zum Umsteuern ist noch da, aber sie wird knapper. Es muss nur schnellstens die Politik eine gehörige Portion Mut aufbringen, denn mehr Mut täte gut."

Dr. Hans Katzer
Hanau

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