"Papa, wo warst du, als es einer kleinen Minderheit gelang, Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter dem Deckmantel von Natur- und Umweltschutz zu verhindern? Dass meine Kinder mir diese Frage einmal stellen könnten, treibt mich um, wenn ich heute den Blick in den Main-Kinzig-Kreis richte. Aus einigen Gemeinden melden sich Menschen zu Wort, die die Dringlichkeit unserer Lage noch nicht begriffen haben. Und zwar wie sehr die Klimaerhitzung und andere Umweltveränderungen unsere Gesundheit, unser Leben bedrohen.

Windräder und Photovoltaikanlagen sind nicht Teil des Problems, sie sind Teil der Lösung. Der Wald vertrocknet und Dörfer werden weggespült, oder sogar noch für Braunkohle abgebaggert, weil zu viele Menschen zu oft mit Feuer gespielt haben. Menschen sterben durch Hitze und Überschwemmung, weil zu viel Kohle, Öl und Gas verbrannt wurde. Damit muss Schluss sein. Einen effizienten und kostengünstigen Ausweg bieten eine ausgewogene Mischung aus Wind- und Sonnenenergie. Hätte Deutschland deren Ausbau in den vergangenen Jahren nicht so drastisch ausgebremst, wären wir bereits deutlich unabhängiger von den aktuellen Preisanstiegen bei den fossilen Energieträgern und von den Ländern, die uns damit beliefern.

Flächen, Natur und Umwelt schonen wir nicht durch das grundsätzliche Verhindern von Windenergieprojekten, sondern durch eine Senkung des Energiebedarfs. Und zwar durch mehr Effizienz bei Erzeugung und Nutzung sowie durch ein Mehr vom Weniger. Beispiel Lebensmittel: heute werden mehr als zehn Millionen Hektar in Deutschland für den Anbau von Futtermitteln für die industrielle Tierhaltung verbraucht. Das sind knapp 30 % der Landesfläche Deutschlands für Monokulturen ohne jegliche Artenvielfalt. Eine gigantische Flächen- und Energieverschwendung, kommen doch von der Pflanzenkalorie nur ein winziger Teil davon in der Fleischkalorie an, vom Tierwohl ganz zu schweigen. Da gibt es wesentlich vernünftigere Möglichkeiten der Landnutzung, wie zum Beispiel für Windenergieanlagen, die Strom für die direkte Nutzung oder Speicherung in Batterien und Wasserstoff bereitstellen. Zurzeit sind ca. 0,9 % der Landesfläche für Windenergie vorgesehen, Ziel der neuen Bundesregierung sind 2 %.

Dazu muss auch der Main-Kinzig-Kreis weiter seinen Beitrag leisten, nicht zuletzt da seine Windstromproduktion pro Kopf noch deutlich unter dem deutschen Durchschnitt liegt. Lasst uns jetzt Verantwortung übernehmen, für niedrige Energiekosten, für mehr Unabhängigkeit, für das Abbremsen der Klimaerhitzung, für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Energiewende jetzt! Für unsere Kinder und Enkelkinder."

Andreas Hlasseck
Gelnhausen

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