"Unbestritten ist der Klimawandel auch in Deutschland und im Freigericht angekommen. China stößt allerdings aktuell so viel CO2 aus wie kein anderes Land der Welt. Trotzdem kaufen wir unsere Smartphones von dort und reisen zu den Olympischen Spielen. Jeder Einzelne von uns könnte dazu beitragen dies zu ändern. Es müsste viel mehr Druck auf das dortige System ausgeübt werden, damit auch dort der CO2 Ausstoß verringert wird.

Global gesehen machen die CO2-Emissionen in Deutschland nur rund 2,5 Prozent aus. Wir werden also mit den geplanten Windrädern nicht die Welt retten. Dennoch werden wir auf Windräder nicht verzichten können. Meines Erachtens ist entscheidend wo diese Windparks aufgestellt werden und wo es wirtschaftlich Sinn macht. Der Standort hier bei uns im Wald erscheint mir wirtschaftlich eher nicht geeignet, da der Windertrag wahrscheinlich unterhalb der Rentabilität liegt. Die Gemeinde verspricht den Bürgern, dass sie an den Gewinnen der Anlagen beteiligt werden. In Bezug auf eine mögliche Rendite ist klar, dass der Windpark für den Betreiber wirtschaftlich bleiben muss und die Anteile also zu einem Preis abgegeben werden, der sich für das Unternehmen noch rechnet. Entsprechend verhalten werden die Einnahmen für den Einzelnen ausfallen. Wenn die Winderträge sich dann noch im unteren Bereich der Rentabilität bewegen, wird für die Bürger nicht viel übrigbleiben.

Zu den Fakten: Die vom Windkraftbefürworter Endura vorgelegte Windkarte prognostiziert 5.7 m/s Wind auf der in unserem Wald vorgesehenen Fläche. Dazu muss man wissen, dass sich der Rotor erst in Bewegung setzt, sobald der Wind eine Geschwindigkeit von 2 Metern pro Sekunde (m/s) erreicht. Erst bei einer Geschwindigkeit von 4 m/s beginnt die Stromproduktion. Im Jahre 2021 hatten wir dazu noch ein ganz schwaches Wind Jahr in unserer Region. Bei diesen zu erwarteten geringen Erträgen macht das Ganze wirtschaftlich keinen Sinn. Sollten die Anlagen dennoch subventioniert gebaut werden, werden die Renditen für die Bürger nur Symbolcharakter aufweisen und keinen Geldwert haben.

Bäume filtern das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Durch Photosynthese wandeln sie es in lebensnotwendigen Sauerstoff um und halten die Luft rein. Die nachhaltige Aufforstung unserer Wälder ist also existenziell, um unser Klima zu schützen. Wir beabsichtigen aber derzeit genau das Gegenteil zu machen, indem wir unsere Wälder abholzen um das Klima zu retten. Wälder brauchen keine Windräder. Hier hat Reinhold Messner uneingeschränkt Recht, wenn er sagt: 'Alternative Energieerzeugung ist sinnlos, wenn sie das zerstört, was man durch sie schützen will: die Natur.' Wenn jetzt noch die Bayerischen Nachbarn planen Windräder zu bauen, neben den In Freigericht geplanten Windrädern, dann bleibt von unserem Wald nicht mehr viel übrig. Hinzu kommen noch die Zufahrtswege. Die bisherigen Wanderwege werden demnach wesentlich breiter (12 Meter, im Kurvenbereich 17 Meter) ausfallen. Aus Wanderwegen werden somit Schotterautobahnen für den Schwerlastverkehr. Die Grünen suggerieren in einem Presseartikel, dass die bisherigen Wege für die Zufahrten mehr oder weniger bereits jetzt geeignet wären. Zitat „ Windvorrangfläche im Wald oberhalb von Neuses. Auch ohne Windkraftanlagen sind die Waldwege seit vielen Jahren gut ausgebaut. Spaziergänger und Mountainbiker wissen das", so die Grünen. Diese Aussage grenzt schon an Zynismus und hat mit der Realität nichts zu tun.

Zum Wandern werden wir daher zukünftig in den Taunus fahren, da es dort keine Windräder gibt, obwohl der Windertrag an diesem Standort wesentlich höher ausfallen würde. Dort wohnen halt die Superreichen, die wissen wie man solche Anlagen in den dortigen Wäldern verhindert.

Windräder müssen sein, aber nicht im Wald, dafür gibt es geeignetere Standorte."

Horst Kress
Freigericht

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