"Der Ukrainekrieg ist nicht der erste schlimme Krieg in Europa nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Die Nato hat heute vor 23 Jahren völkerrechtswidrig und unter Zustimmung Ihres ehemaligen Amtsvorgängers und Parteifreundes Joschka Fischer und des SPD-Kanzlers Gerhard Schröder den souveränen Staat Jugoslawien bombardiert, weil dieser sich dem Diktat der Nato von Rambouillet nicht unterwerfen wollte. Am 24. März 1999 begannen Nato-Streitkräfte, die Bundesrepublik Jugoslawien zu bombardieren. Es war der erste Kampfeinsatz des Bündnisses – und der erste Kampfeinsatz deutscher Truppen - seit 1945. 78 Tage lang wurden die serbischen Priština, Kuršumlija, Užice, Danilovgrad, Novi Sad, Pančevo und Podgorica beschossen. Zwischen zwölf- und fünfzehntausend Menschen kamen zwischen diesem 24. März und dem 12. Juni 1999 ums Leben. Kein Aufschrei in Deutschland gegen diesen völkerrechtswidrigen Krieg der Nato, keine humanitäre Hilfe für betroffene Menschen aus Deutschland! Es war der 2. Überfall deutschen Militärs auf Serbien im 20. Jahrhundert. Zwischen 1941 und 1945 wurden dort knapp 100.000 Menschen getötet, darunter viele Juden und Roma. Es kam unter anderem zu Pogromen an Kindern und Frauen.

Es ist auffallend in Europa, auch jetzt wieder gibt es in Deutschland einen sozialdemokratischen Kanzler und eine grüne Außenministerin, die weder im Vorfeld dieses noch während des russischen Krieges etwas zur Deeskalation beigetragen haben. Ganz im Gegenteil: Deutschland hat nicht die selbstgerechte und aggressive Nato-Osterweiterung gestoppt, die durch Einschnüren Russlands einer der Hauptgründe für den aktuellen Krieg ist, und ist nicht auf die Wünsche Russlands nach Sicherheit in der Nach-Gorbatschow-Ära eingegangen. Und jetzt nach dem Beginn des Krieges machen SPD und Grüne Deutschland zur Kriegspartei, indem sie Waffen an die Ukraine in das Kriegsgebiet liefern. Der einzige Gewinner dieser Kriegspolitik ist die deutsche Waffenindustrie, die Verlierer sind die Bürgerinnen und Bürger, die nun teuer bezahlen müssen. Keinerlei friedliche Lösungsvorschläge sind aus Berlin zu hören.

Ich bin selbstverständlich auch für humanitäre Hilfen für die betroffenen Menschen in der Ukraine, die unter den geostrategischen Machtkämpfen leiden, aber ich teile vor dem oben beschrieben Hintergrund nicht die Propagandastimmung für die Nato-Politik in Deutschland und die damit inzwischen erfolgte Stigmatisierung von russischen Menschen im Alltag, vor allem von russischen Sportlerinnen und Sportlern, Künstlerinnen und Künstlern. Als Pazifist verstehe ich Menschen nicht, die für ihre Vorstellung von Frieden ein Feindbild brauchen. Krieg ist immer die Aufgabe von Menschenwürde. Vielleicht einfach nur mal erinnern an unsere Verantwortung für den Tod von 27 Millionen Menschen in der Sowjetunion während des Hitler-Faschismus, ganz zu schweigen von den Misshandlungen von russischen Kriegsgefangenen im Deutschen Reich."

Peter Völker
Gründau

Hinweis der Redaktion: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen oder nicht zu publizieren. Online eingesandte Leserbriefe werden nicht direkt veröffentlicht, sondern zuerst von der Redaktion geprüft. Leserbriefe sind immer mit dem Namen und der Anschrift des Autors zu versehen und spiegeln die Meinung des oder der Autoren wider. Die E-Mail-Adresse zur Einsendung von Leserbriefen lautet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2