"Frau Tschirlich greift in ihrem Leserbrief vom 27.09.2022 einige wichtige Fragen auf. Zugleich teilt sie ihre Bedenken mit, ob wir als Gesellschaft komplett auf fossile Energien verzichten können. Die gute Nachricht: der komplette Umstieg auf erneuerbare Energien ist möglich. Und er ist zwingend erforderlich, sollen unsere Kinder in Zukunft gesund und sicher auf diesem Planeten leben können; mit sauberer Luft, reinem Wasser, gesunden Böden und erträglichen Außentemperaturen. Je mehr Energie eingespart wird, desto schneller, günstiger und naturverträglicher gelingt dieser Umstieg. Und die Windkraft liefert einen wichtigen Beitrag. Denn im Winterhalbjahr weht deutlich mehr Wind als im Sommer. Ausschließlich auf Photovoltaik zu setzen, bedeutet ein Vielfaches an Speicherkapazität zu benötigen, um „über den Winter“ zu kommen. Sonnen- und Windstrom sollte darüber hinaus dezentral und in Bürgerhand erzeugt werden, um viele Menschen an der Energiewende zu beteiligen und den notwendigen Netzausbau auf ein Minimum zu reduzieren.

Im Leserbrief wird ein großer Elefant im Raum thematisiert. Dass Wirtschaftswachstum im Sinne des aktuellen Bruttoinlandsprodukts (BIP) eine natürliche Grenze hat. Wie gut es uns Menschen tatsächlich geht, wird durch das BIP unzureichend abgebildet. Manchmal bedeutet ein Mehr an BIP ein Weniger an Lebensqualität. Zum Beispiel als Menschen im Ahrtal ihr Zuhause verloren haben. Viele Rohstoffe, Energie und Arbeitskraft muss für den Wiederaufbau aufgewendet werden. Die 134 Toten kann niemand zurückholen. Ein fürchterlicher Schaden, durch die Klimaerhitzung um ein Vielfaches wahrscheinlicher geworden, lässt das BIP steigen. Ist es nicht viel sinnvoller, den sogenannten Wohlstand in Gesundheit, Bildungschancen, frei verfügbarer Zeit, Sicherheit, Zustand von Natur und Umwelt usw. zu messen?

Was jeder Einzelne für sich tun kann, wird im Leserbrief mit Flugreisen, Kreuzfahrten, Auto, Konsum und Fleisch aufgelistet. Darüber hinaus ist die Politik gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und Alternativen zu fördern. Beispiel Fahrradinfrastruktur ausbauen und ÖPNV günstig und in guter Qualität anbieten. Und dies gilt es weiter lautstark einzufordern. Jede Stimme, die sich einbringt, kann einen Unterschied machen.

Wir befinden uns an einem Wendepunkt, was unsere Vorstellung von einem guten Leben angeht. Wo früher ein dickes Auto gefeiert wurde, wird das Fahrrad attraktiv. An die Stelle von Fleisch treten leckere vegetarische oder pflanzliche Gerichte. Und das ist auch gut so. Im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder, und im Sinne unserer eigenen Gesundheit. Lasst uns ehrlich hinschauen und miteinander darüber sprechen, was uns wirklich guttut und glücklich macht."

Andreas Hlasseck
Gelnhausen

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