Vermögen privater Haushalte auf Rekordhoch

Leserbriefe
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Die Vermögensverteilung thematisiert VORSPRUNG-Leser Jörg Sternberg in seinem Leserbrief.



"Klingt gut, der Aufmacher einer Mitteilung der Deutschen Bundesbank 'Vermögen privater Haushalte auf Rekordhoch'. Ein Anstieg um 6,6% innerhalb eines Jahres. Ist auch gut - nur leider für die Falschen, Wer weiter liest, muss feststellen, dass die Vermögensverteilung sehr ungleich verteilt ist, und das ansteigend schon seit vielen Jahren. Eigentlich seit Bestehen der Bundesrepublik. Allerdings war der Anstieg bzw. die Akzeleration der Kluft zwischen Armut und Reichtum noch nie so groß wie heute. Nun wäre es abwegig und absurd, darauf zu hoffen, dass unser Wirtschaftssystem auch nur ansatzweise eine egalitäre Gesellschaft hervorbringen würde, aber die dramatische Öffnung der sozialen Schere muss doch den Konsens, die Zustimmung zu den sogenannten Werten unserer Gesellschaft ins Wanken bringen. Denn Reichtum bedeutet ja nicht nur ein Leben im Überfluss - und das in Zeiten der Klimakrise - sondern auch mehr Macht. Die Macht z.B. die Verhältnisse so zu belassen, wie sie sind. Scheinbar naturgemäß, quasi unabänderlich.

Sie sind aber menschengemacht, von Politikern, die sich fragen lassen müssten, wieviel Arme sie sich noch leisten können oder wieviel Reiche, ohne einen Sturm der Empörung, der Entrüstung auszulösen. Im Ansatz haben wir den ja schon und können ihn besichtigen im Aufwind der Erfolge einer Partei, deren Anhänger und Wähler ungeniert eine Diktatur nationalsozialistischer Prägung errichten wollen. Natürlich könnte man, ohne unserer Wirtschaftsordnung zu schaden, die neoliberal, also marktradikal betrieben wird, eine andere ausgleichendere Steuerpolitik mit Reichen- und Vermögensteuer entgegensetzen. Warum macht man nicht? Selbst nicht die Parteien, die eigentlich die sozialökologische Transformation auf ihre Fahnen geschrieben haben? Sagen Sie es mir."

Jörg Sternberg
Hanau

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