Zwei neue Bände der Hanauer Schriften erschienen

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Mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie und kurz vor der Weihnachtszeit kann der Hanauer Geschichtsverein 1844 e. V. erneut zwei Bücher der Öffentlichkeit vorstellen.



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Vereinsvorsitzender Michael H. Sprenger freut sich besonders, dass nun seit langem wieder historische und vor allem archäologische Beiträge in zwei Bänden der Reihe »Hanauer Schriften zur Archäologie und Geschichte« veröffentlicht werden konnten. Auf 72 Seiten werden im Band 3 der Reihe die Ergebnisse einer bereits 1984 vom Hanauer Geschichtsverein durchgeführten Ausgrabung in der evangelischen Kirche von Erlensee-Langendiebach vorgestellt, die mit der Entdeckung vorromanischer Fundamente einer Vorgängerkirche – wohl aus dem 9. oder spätestens 10. Jahrhundert – einen ganz wesentlichen Aspekt zur lokalen Ortsgeschichte beitrug, denn Langendiebach taucht urkundlich erstmals im 13. Jahrhundert in der Geschichte auf und ist damit nun schlagartig um einige Jahrhunderte älter als bisher angenommen.

In einem weiteren Buch (Band 6 der Reihe) werden auf 172 Seiten unterschiedliche Themen zur lokalen Geschichte veröffentlicht. Teilweise bereits sehr lange zurückliegende archäologische Ausgrabungen an und in den Kirchen von Großkrotzenburg, Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen werden ebenso mit unterschiedlichen Beiträgen beleuchtet wie Ausgrabungen in der Wallonisch-Niederländischen Kirche und an der Johanniter-Kirche von Neuberg-Rüdigheim, wobei auch einige Anmerkungen zur Sanierung des Kommenden-Gebäudes mit aufgenommen wurden. Darüber hinaus enthält dieses Buch noch einen Beitrag über die Geschichte der bereits Anfang des 17. Jahrhunderts angelegten Hanauer „Milchgärten“, eine der ältesten noch in ihrer ursprünglichen Gestaltung existierenden und bisher die einzige unter Denkmalschutz stehende nicht-herrschaftliche Gartenanlage in Hessen. Sonst sind aus dieser Zeit nur Schloss- oder Klostergärten bekannt. Zur hochmittelalterlichen Besiedlung auf dem Glauberg schließlich fügt der Autor Peter Jüngling Überlegungen bei, die vielleicht das überraschende Ende dieser in der Mitte des 13.Jahrhunderts offenbar mitten in ihrer Aufbauphase befindlichen Stadt erklären könnten.

Erneut zeigen die beiden Bücher des Geschichtsvereins, wie vielseitig die Erforschung lokaler Geschichte sein kann. Beide Bände stammen überwiegend aus der Feder von Peter Jüngling, der damit mehrere teilweise jahrzehntelange Forschungsvorhaben abschließend veröffentlichen konnte. Drei anthropologische Beiträge zu Grabfunden von Peter H. Blänkle, Andreas Scherer und Fritz Gunkel ergänzen die Berichte über die archäologischen Ausgrabungen in den Kirchen von Langendiebach und Wachenbuchen sowie in der Wallonisch-Niederländischen Kirche. Der Druck der beiden Bücher wurde maßgeblich durch Mittel aus dem Kulturförderungsfonds des Main-Kinzig-Kreises unterstützt, wofür der Hanauer Geschichtsverein besonders Herrn Landrat Thorsten Stolz zu Dank verpflichtet ist. Den Druck der Langendiebacher Grabungsergebnisse unterstützte auch der Geschichtsverein von Erlensee.

Die beiden neuen Bücher sind für 10,- (Langendiebach) bzw. 15,- Euro (Sammelband) per Mail an den Hanauer Geschichtsvereins (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) beziehbar. Ältere Ausgaben über die Ausgrabungen an der Friedenskirche in Hanau-Kesselstadt, an der Kapelle in den Hirzbacher Höfen von Hammersbach-Marköbel sowie einem bronzezeitlichen Gräberfeld im Waldgebiet zwischen Hanau-Steinheim und Mühlheim sind noch erhältlich und kosten ebenfalls 10,- Euro. Der Band 5 über die vor einigen Jahren neu entdeckten römischen Kastelle von Hanau-Mittelbuchen, der von einem Verlag herausgegeben wurde, kann allerdings nur für 19,80 Euro (für Vereinsmitglieder vergünstigt auf 10,-) verkauft werden.

Neben seinem jährlich erscheinenden »Neues Magazin für Hanauische Geschichte« verlegt der Hanauer Geschichtsverein mit den »Hanauer Geschichtsblätter(n)« noch eine weitere renommierte Reihe zur Historie der Brüder-Grimm-Stadt und ihrer Umgebung. Interessierte finden das umfangreiche Publikationsprogramm und weitere Informationen zum Hanauer Geschichtsverein unter www.hgv1844.de.


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