„Mit Vollgas gegen die Wand“

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Am Mittwoch, 8. September, fand im Atrium des Albert-Einstein-Schule eine Veranstaltung mit Prof. Dr. Joachim Curtius von der Goethe-Universität Frankfurt mit dem Thema „Klimawandel und Umweltschutz“ statt.



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Im Publikum saßen Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe, die den Ausführungen des 2017 als „Scientist of the Year“ ausgezeichneten Geowissenschaftler mit großer Aufmerksamkeit folgten.

Prof. Curtius ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Klimakrise längst da sei: „Wir fahren gegen eine Wand – und das mit Vollgas!“ Anhand zahlreicher Beispiele und auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse führte der Wissenschaftler die Dramatik der Situation seinem Publikum vor Augen: „Das Haus brennt und man kann nicht einfach sitzen bleiben und weiter Netflix gucken und nichts tun.“ Der Klimawandel sei mittlerweile durch die Zahl und das Ausmaß der Naturkatastrophen nicht mehr zu leugnen – und er sei vom Menschen zu verantworten. Man müsse weg von den fossilen Energieträgern, aber um zu einem ausgewogenen Dreiklang von Mensch, Natur und Klima zu kommen, müsse man sich den Herausforderungen stellen und in 30 Jahren zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umgestellt haben. Die Regeln müssten von der Politik vorgegeben werden, das Prinzip der Freiwilligkeit sei hier mittlerweile fehl am Platz. Leider sage kaum eine Partei ehrlich, was auf uns zukomme.

Aufgabe der Schule sei es, Wissen zu vermitteln und die Probleme und Maßnahmen zu diskutieren. Der Klimawandel sei ein Thema nicht nur für die Naturwissenschaften, sondern auch für die Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften. In einer Fragestunde wurde der Wissenschaftler aufgefordert, der aktuellen Bundesregierung eine Schulnote zu geben. Er vergab hier eine „schlechte Note“. Zudem wurde er gefragt, was er in einem Sofortprogramm machen würde, falls er zum Bundeskanzler gewählt werde. Prof. Curtius antwortete, dass er sofort aus der Kohleverstromung aussteigen und Häuser energetisch sanieren würde. Der Kernenergie als Alternative erteilte er für Deutschland eine Absage. In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland sei diese Energieform viel zu gefährlich.

Begeistert zeigte sich Prof. Curtius von der Bewegung „Fridays for Future“: Seit 20 Jahren halte er Vorträge zu dem Thema und sei nicht durchgedrungen. Seit 2019 Schülerinnen und Schüler massenhaft auf die Straße gegangen seien, habe sich die Situation geändert und plötzlich sei ein Klimaschutzgesetz verabschiedet worden, das ohne diesen Druck nicht möglichen gewesen wäre.  Auch der Schulleiter der AES, Claus Wörn, knüpfte in seinem Schlusswort an diese Entwicklung an, lobte die Qualität der Fragen und wandte sich direkt an die junge Zuhörerschaft: „Sie als junge Generation zeigen mit Ihrem Mut zur Innovation und Ihren Ideen neue Perspektiven auf und machen uns Hoffnung!“


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