Reduktion von Abfall durch ausgediente Coffee-to-Go-Becher

Bad Orb
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Kürzlich lud Bürgermeister Roland Weiß Bäckereien und die örtliche Tankstelle in das Rathaus ein, um gemeinsam Möglichkeiten zur Reduktion von Abfall durch ausgediente Coffee-to-Go-Becher zu diskutieren.



Die Einführung eines Pfandsystems soll weiter verfolgt werden.

Stündlich werden in Deutschland rund 320.000 Coffee-to-Go-Becher benutzt, die bereits nach kürzester Zeit zu Abfall werden. Die Einwegbecher bestehen in der Regel aus Holzfasern, sind innen beschichtet und werden meist mit einem Plastikdeckel ausgegeben. Ressourcen, die nicht wiederverwendet werden können und verbrannt werden. Zu diesem Ressourcenverbrauch hat sich mittlerweile eine Gegenbewegung entwickelt. Es besteht vielerorts mittlerweile das Angebot, Kunden einen Preisnachlass auf ihren Kaffee zu gewähren, wenn sie ihren eigenen Becher mitbringen. Auch sind immer mehr Pfandlösungen für Mehrwegbecher zu finden.

Die Initiative BecherBonus wurde im Jahr 2016 durch das Land Hessen gestartet. Umweltministerin Priska Hinz will hiermit Bäckereien, Tankstellen und Cafés dafür gewinnen, den Abfall durch die Ausgabe von Einwegbechern zu reduzieren, indem jedem ein Preisnachlass von mindestens 10 Cent gewährt wird, der seinen eigenen Becher mitbringt. Weitere Informationen zur Initiative auf der Internetseite zur Nachhaltigkeitsstrategie Hessen unter http://www.hessen-nachhaltig.de/de/becherbonus.html. Zum Teil geben auch Unternehmen in Bad Orb bereits Preisnachlässe, wenn eine Kundin oder ein Kunde die Befüllung eines mitgebrachten Bechers wünscht. Ziel des Runden Tisches, zu dem Bürgermeister Weiß eingeladen hat, war, diesen Ansatz mit den eingeladenen Bäckereien, Cafés und der örtlichen Tankstelle zu diskutieren und auch die Möglichkeit eines Pfandsystems für Bad Orb zu besprechen. Ein Pfandsystem für Coffee-to-Go-Becher funktioniert wie bei den Pfandflaschen im Supermarkt: Die Kundin oder der Kunde entrichtet für einen Becher einen Pfand, kann ihn dann entweder behalten und mehrmals nutzen oder bringt ihn später wieder zurück und erhält den Pfandbetrag. Um eine mehrmalige Nutzung zu ermöglichen und so die Lebenszeit eines Bechers signifikant zu erhöhen, sollten es stabile und wiederverwendbare Mehrwegbecher sein.

Klimaschutzmanagerin Anika Broda führte beim Runden Tisch in das Thema ein und stellte zwei Möglichkeiten vor, ein Pfandsystem in Bad Orb zu etablieren: Es könnte ein stadteigenes, mit individuellem Bad-Orb-Becher und nur in Bad Orb gültiges Pfandsystem geben.  Nach Abwägung der Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Organisation, die Kosten und Kundenfreundlichkeit kristallisierte sich während der Veranstaltung jedoch heraus, dass ein Pfandsystem, welches zentral durch einen Dienstleister angeboten und koordiniert wird, die vielversprechendere Variante ist. Auch konnte bereits ein potentieller Anbieter gefunden werden. Das Pfandsystem des Unternehmens wird bereits in einigen Filialen bundesweit eingesetzt. Die in Bad Orb erworbenen Pfandbecher könnten also beispielsweise auch in  Hamburg zurückgegeben werden, je nachdem, welche Filialen das System bereits im Einsatz haben. „Ich hoffe, dass sich möglichst viele Unternehmen, die Coffee-to-Go-Becher anbieten, der Idee anschließen und mit der Stadt gemeinsam ein Pfandsystem einführen.“, äußert sich Bürgermeister Weiß hoffnungsvoll. „Wir unterstützen hier gerne, da die Bad Orber Unternehmen mit der Einführung eines Pfandsystems einen großen Beitrag zur Ressourcenschonung und Abfallreduzierung, auch auf Straßen und Wegen, leisten können.“

Interessierte Unternehmen werden gebeten, sich mit Anika Broda unter 06052 86-214 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! in Verbindung zu setzen. Hier können auch nähere Informationen zum Thema erfragt werden.


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