Gesundheitsversorgung punktet, Handlungsbedarf bei anderen Standortfaktoren

Bad Orb
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Die Innenstadt attraktiver machen, einheitlichere Landeöffnungszeiten, ein gutes Standortmarketing – diese und weitere Themen diskutierten Unternehmer mit Bürgermeister Roland Weiß und Vertretern der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern am 6. März im Rahmen der Vorstellung der Ergebnisse der IHK-Standortumfrage 2018 für Bad Orb.



131 Unternehmen konnten sich per Angabe von Schulnoten zu Bedeutung und Qualität von 38 Standortfaktoren äußern. „Den Fragebogen beantwortet haben 19 Unternehmen. Für repräsentative Ergebnisse wären 30 Rückläufer erforderlich gewesen. Deshalb ist es so wichtig, aus der Umfrage erkennbare Tendenzen vor Ort mit den Unternehmern näher zu besprechen“, erläuterte IHK-Mitarbeiterin Raija Hawly zu Beginn der Diskussion. Punkten kann der Kurort, wenn es um die Gesundheitsversorgung oder das Betreuungsangebot für Senioren und Pflegebedürftige geht. Die Unternehmen vergeben für beides gute Zufriedenheitsnoten. Ebenfalls zeigen die Antworten auf die Umfrage, dass die Gewerbetreibenden sich in Bad Orb heimisch fühlen. Auch das Flair der Kommune wird positiv bewertet.

Die Teilnehmer des Abends waren sich einig, dass Bad Orb über ein attraktives Freizeitangebot verfügt, dessen Bekanntheit allerdings noch gesteigert werden kann. Zudem wurden Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge rund um die Attraktivitätssteigerung der Kommune gemacht: Eine Verschönerung des Salinenplatzes und weiterer Straßen oder Plätze, einheitlichere Ladenöffnungszeiten und eine Ausweitung des gastronomischen Angebotes wurden in diesem Zusammenhang erwähnt.

Handlungsbedarf sehen die Umfrageteilnehmer beim Thema Verkehr wie z. B. dem ÖPNV-Angebot oder der Leistungsfähigkeit des innerörtlichen Straßenverkehrs. Auch die Verwaltung und Kommunalpolitik betreffende Faktoren schneiden mäßig ab. „Die Anspruchshaltung der Bad Orber Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung ist hoch“, kommentierte Hawly die Ergebnisse für diesen Bereich. „Die Bedeutung der Standortfaktoren liegt fast immer bei einer Note besser als 2,0, die Zufriedenheit hingegen meist bei über 3,0. Dieses Bild hat sich so in den sechs weiteren Kommunen, in denen die Standortumfrage 2018 unter Unternehmen ebenfalls durchgeführt wurde, nicht gezeigt. Deshalb gilt es hier genauer herauszuarbeiten, wo die Gründe für die Unzufriedenheit liegen“, so Hawly weiter.

„Als wir die Ergebnisse der Standortumfrage gesehen haben, war uns klar: Es besteht Handlungsbedarf“, äußerte sich Bürgermeister Weiß zu den Ergebnissen. „Wir werden die heute geäußerten Verbesserungsvorschläge in unserer Arbeit berücksichtigen und wollen dazu im Gespräch mit den Gewerbetreibenden bleiben.“

„Aus unserer Sicht sollte der begonnene Stadtleitbildprozess in Bad Orb weitergeführt werden. Die dortige Herangehensweise war und ist richtig, nämlich: Den Dialog mit Unternehmern und Bürgern vor Ort suchen, um konkrete Projekte zur Verbesserung von kritischen Punkten zu erarbeiten und umzusetzen. Hieran wirkt die IHK gerne mit“, bilanzierte Hawly zu Ende der Veranstaltung.


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