4. Treffen des „Klimacafé“ Bad Orb

Volker Lechthaler, Mitinitiator des Klimacafés Bad Orb, bei der Begrüßung der Gäste.

Bad Orb
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Beim bereits 4. Treffen des Klimacafés am 14. Dezember waren diesmal die Themen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie kommunale Wärmeplanung die Schwerpunkte, die sich die Initiatoren Volker Lechthaler und Stefan Heimrich überlegt hatten.

Anzeige


Dazu konnten sie als Referenten Anika Broda, die in Bad Orb für Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung zuständig ist, sowie Gunther Wiehl, der Wärmepumpenexperte vom „Energiestammtisch Freigericht“ (ESF) im Pavillon des Hotels Orbtal begrüßen.

Frau Broda erläuterte die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes, welches das klimafreundliche Heizen mit Erneuerbaren Energien zum Ziel hat. Sie konnte damit die verbreitete Besorgnis ausräumen, bestehende Heizungen kurzfristig austauschen zu müssen. In Verbindung mit dem Wärmeplanungsgesetz, welches alle Kommunen verpflichtet, Wärmepläne für ihre Städte und Gemeinden zu erstellen, entsteht beim Heizungstausch für bestehende Gebäude in Bad Orb frühestens ab Mitte 2028 die Notwendigkeit, auf klimafreundliche Heizsysteme mit 65% Erneuerbarer Energie umzustellen. Bad Orb bemüht sich in Sachen kommunaler Wärmeplanung kurzfristig aktiv zu werden und erste Planungsschritte zu gehen. Bis Mitte 2028 müsse die Stadt laut Gesetz diese Planung fertigstellen. Abschließend stellte Frau Broda noch die Fördermöglichkeiten bei Heizungsumstellungen auf Erneuerbare Energien vor. Die Zuschüsse dafür liegen ab 01.01.2024 zwischen mindestens 30% bis maximal 70%. 

Im Anschluss zeigte Gunther Wiehl an praktischen Beispielen mit realen Zahlen, wie die Energiewende Spaß macht: Das GEG birgt durch den Austausch einer fossilen Heizung gegen eine moderne Wärmepumpe ein großes Einsparpotential für jeden Haushalt. Besonders mit der Ergänzung durch eine Photovoltaikanlage gebe  es große Einsparmöglichkeiten über die Lebensdauer einer solchen Anlage. Auch die Darstellung der Effizienzunterschiede zwischen Gas-/Ölheizung und einer Wärmepumpe beeindruckten die zahlreich erschienenen Zuhörer, darunter auch Gäste des „Energiestammtisch Freigericht“ und von „FridaysForFuture Hanau“.

Herr Wiehl zeigte auf, dass eine Wärmepumpe in einem Altbau auch ohne komplette Isoliermaßnahmen effektiv und wirtschaftlich funktioniert und konnte das eindrucksvoll an einem Beispiel darstellen. Entscheidet man sich jedoch dafür, wieder eine fossile Heizung einbauen zu lassen, rechnete er vor, dass es spätestens ab 2030 auf Grund des schnell steigenden CO2-Preises für die Brennstoffe richtig teuer werden könnte. Wer den Einbau einer Wärmepumpe beabsichtige, sollte sich auf jeden Fall vorher kompetent beraten lassen und möglichst erfahrene Installateure beauftragen. Aber natürlich kann man auch erst einmal abwarten. Übrigens hat bereits jeder eine Wärmepumpe in seinem Haus: Es ist der Kühlschrank, der nur umgekehrt funktioniert und die Wärme aus dem Kühlschrankinneren nach draußen transportiert. Die Wärmepumpe transportiert die Wärme dagegen von außen nach innen, auch wenn es draußen kalt ist.

Der Applaus der Zuhörer und die noch länger andauernden Gespräche mit den Experten waren ein guter Beleg für diese gelungene Veranstaltung des „Klimacafés Bad Orb“.

Bei Fragen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, ESF: energie-stammtisch-freigericht.de

volkerlechtentha az

Volker Lechthaler, Mitinitiator des Klimacafés Bad Orb, bei der Begrüßung der Gäste.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de