Initiative für Partnerschaften mit europäischen Gemeinden

Biebergemünd
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Viele Gemeinden und Städte präsentieren sie voller Stolz, organisieren Austauschfahrten und leben so letztendlich den Traum eines geeinten, friedlichen und nachbarschaftlichen Europas: Gemeinde- und Städtepartnerschaften sind nichts Neues, doch vermitteln sie eine wichtige Botschaft, die in Zeiten eines durch Russland ausgeübten Angriffskrieges auf die Ukraine wichtiger denn je sei, so die Biebergemünder CDU-Parteivorsitzende Nicole Heim – „Solidarität, Nächstenliebe und Freundschaft.“

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ab 1947, ausgehend von insbesondere Großbritannien, freundschaftliche Beziehungen zwischen deutschen und britischen Städten aufgenommen, um ­Völkerverständigung „von unten“ in den Kommunen zu ermöglichen.

Städtepartnerschaften seien eine wertvolle Möglichkeit, sowohl dem Bürgerengagement als auch der Politik den berühmten „Blick über den Tellerrand“ zu ermöglichen, so die Fraktion in einem nun für die nächste Gemeindevertretung vorgelegten Antrag. „Sie sind, sofern gut organisiert und zielgerichtet aufgesetzt, weit mehr als nur Folklore: Sie sind im Idealfall Quell freundschaftlicher Begegnung, Anregung zur kritischen Selbstreflexion und lebendige Brücke zwischen Familien und Verknüpfung zivilgesellschaftlicher Akteure. So stiften sie gegenseitig Erfahrung, Neugierde und Offenheit. Selbst bei manchen politischen Herausforderungen kann eine solche Partnerschaft Beiträge erarbeiten, wenn man etwa in den Bereichen Kultur und Tourismus, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Integration oder im Umwelt-, Natur- und Ressourcenschutz voneinander lernen kann“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Sébastien Buch.

Der Antrag der Christdemokraten sieht vor, eine „Arbeitsgruppe Städte-/Gemeindepartnerschaft“ ins Leben zu rufen, die aus Mitgliedern der Biebergemünder Verwaltung, der kommunalen Politik aus Gemeindevertretern und Gemeindevorstandsmitgliedern sowie Bürgern und Vereinsvertretern bestehen soll. Diese Arbeitsgruppe soll es zum Ziel haben, die Gemeinde Biebergemünd darin zu unterstützen, bis zum Jubiläumsfest des 50-jährigen Bestehens der Gemeinde im Jahr 2024 eine oder mehrere internationale Städte- bzw. Gemeindepartnerschaften einzugehen. Es sei wichtig, ein solches Projekt nicht nur bloß verwaltungstechnisch aufzuziehen, sondern die Anliegen, Ideen, Vorschläge und Initiativen der gesamten Bevölkerung einzubinden, um eine gemeinsame Identität und Idee zu stiften.

Neben den touristischen, politischen und gesellschaftlichen Aspekten würden, so die Ansicht der Antragssteller, zahlreiche Organisationen aus Biebergemünd konkret profitieren: Die Pfadfinder aus Wirtheim, deren Dachorganisation traditionell sehr international aufgestellt sei, dürften aus diesen Partnerschaften in naheliegender Weise profitieren sowie den katholischen und die evangelischen Gemeinden, gerade mit ihren Jugendorganisationen (KJG Bieber, Ministrantengruppen oder Konfirmandengruppen etc.) eröffnen sich Anknüpfungspunkte. Auch die Chöre und Musikvereine aus allen Ortsteilen, deren gemeinsamer „Sprache“ – der Musik – ihnen den Zugang zu grenzüberschreitenden Begegnungen erleichtert, könnten Partnervereine finden und letztendlich der „klassische“ internationale Schüleraustausch, der sich so vielleicht auch an der weiterführenden Schule in Biebergemünd erstmals umsetzen ließe. Es sei daher für die Christdemokraten ein wichtiges Anliegen, die Biebergemünder Schulen aktiv bei möglichen Partnerschaftstreffen einzubinden, zudem stünden Klassenfahrten oder Ausflüge in die Partnergemeinde im Rahmen des Unterrichts Nichts im Wege.

Auch die Europäische Union unterstützt ein solches Projekt: Bis 2027 stünden für Gemeindepartnerschaften und Gemeindenetzwerke 400 Millionen Euro aus dem EU-Budget zur Verfügung. Diese Partnerschaften zwischen zwei oder mehreren Gemeinden werden mit rund 30.000 Euro gefördert; für Gemeindenetzwerke aus mindestens fünf Gemeinden bestehe zudem keine Obergrenze an Fördergeldern. Ziel der CDU-Fraktion sei es, den Horizont der Bevölkerung über das eigene bekannte Gebiet hinaus zu erweitern – bei Älteren ebenso wie bei der jungen Generation. Nicht zuletzt bei den Schülern kann somit ein vertieftes Gefühl der Einigkeit in Europa gefördert werden und sie für die Wichtigkeit eines guten Miteinanders unter den Nationen begeistern. „Die Bildung von den politischen Systemen, die Geschichte und die Gesellschaft von anderen europäischen Ländern ist wichtig; analoge Austausche und Verbindungen zu europäischen Gemeinden und deren Bewohner zu knüpfen gibt uns eine Chance auf neue Erfahrungen und langanhaltende Freundschaften“, so das 15-Jährige Mitglied der Jungen Union, Lena Hauck.

Begrüßen würden die Christdemokraten indes, einer bestehenden Partnerschaft beizutreten und Gemeinden oder Städten anzuvisieren, die eine der Gemeinde Biebergemünd ähnelnden Struktur vorweisen: Fläche, Einwohnerzahl, Altersstrukturen oder andere Faktoren könnten hier eine wichtige Rolle spielen. Begrüßenswert fände die Partei zudem, eine historische Komponente zu berücksichtigen: Beispielsweise Gemeinden, die in der Vergangenheit im Zuge eines Kriegs als Feinde gegenüberstanden und heute in tiefer Freundschaft verbunden sind oder durch Familien, die ausgewandert und im Ausland eine neue Existenz begründet hätten.

„Perspektivisch halten wir es für erstrebenswert, solche Partnerschaften nicht nur in den ‚klassischen‘ Ländern Westeuropas einzugehen, sondern ähnliche Kontakte auch in den Osten Europas zu knüpfen. Gerade die Länder Polen und die Ukraine erscheinen uns da naheliegend. Zum einen leben zahlreiche Menschen aus diesen beiden Ländern in Biebergemünd, zum anderen haben beide Länder untereinander eine besondere Art der kulturellen Nähe und sind sich ausgesprochen freundschaftlich verbunden“, so CDU-Gemeindevertreter Alexander Weigand weiter, der das Thema bereits im Frühjahr 2022 in die Fraktion einbrachte, als der Ukraine-Krieg gerade ausbrach. „Nicht zuletzt aufgrund des Ukrainekrieges, in dessen Zuge viele ukrainische Geflüchtete dank der Hilfe Biebergemünder Bürger, Vereinen und Kirchen in der Gemeinde eine Unterkunft und tatkräftige Hilfe erhalten haben, würden wir als CDU-Fraktion eine solche Partnerschaft in den dortigen Ländern begrüßen – wir haben Netzwerke, Familien und Kontakte dorthin, also sollten wir diese auch nutzen!“ so Weigand weiter.

„Letzten Endes würden der Arbeitsgruppe aber alle Möglichkeiten offenstehen: Mit der Gründung einer Gemeindepartnerschaft wollen wir einen kleinen symbolischen, in der Wirkung aber nicht unerheblichen Beitrag leisten. Wir sehen darin die Möglichkeit, einen echten Mehrwert für die Gemeinde Biebergemünd zu erzielen und wir hoffen, dass die anderen politischen Fraktionen unserem Antrag zustimmen“, so Buch abschließend.

Den Antrag sowie die Stellungnahme der Biebergemünder Christdemokraten können Sie unter www.cdu-biebergemuend.de/antraege nachlesen.


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