Biebergemünd: Christel und Wolfgang Desch seit 60 Jahren verheiratet

Christel und Wolfgang Desch feiern das Fest der diamantenen Hochzeit.

Wirtheim
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Das Fest der diamantenen Hochzeit haben Christel und Wolfgang Desch in Biebergemünd-Wirtheim gefeiert (10.7.). Landrat Thorsten Stolz (SPD), Bürgermeister Matthias Schmitt (parteilos) und Beigeordneter Bernhard Schum gratulierten dem Jubelpaar. „Ich freue mich, dem Ehepaar Desch zu diesem besonderen Jubiläum gratulieren zu können. 60 Ehejahre sind heutzutage eine Seltenheit geworden. Ich wünschen den beiden alles erdenklich Gute und noch viele gemeinsame Jahre, aber vor allem Gesundheit“, sagte der Landrat bei seinem Besuch im Haus des Paares in Wirtheim.

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Christel Desch (80) kam als Vierjährige kurz nach dem Krieg zusammen mit drei Geschwistern und der Mutter aus dem Sudetenland in die Region. Zunächst waren sie im Flüchtlingslager Wegscheide bei Bad Orb untergebracht, wie viele andere Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ebenfalls. Später lebte sich die Familie in Biebergemünd-Kassel ein. Wolfgang Desch (81) ist in Wirtheim aufgewachsen. Das Paar lernte sich morgens auf dem Weg zur Arbeit kennen und vertiefte den Kontakt später bei einer Festveranstaltung, schnell stand fest, dass sie fortan gemeinsam durchs Leben gehen wollen. Sie heirateten 1963, nachdem Wolfgang seinen Bundeswehrdienst beendet hatte. Bei der Firma Heraus in Hanau machte er eine Ausbildung und blieb dem Unternehmen 47 Jahre lang treu. Seine Tätigkeit als Monteur führte ihn verschiedentlich ins Ausland, so zum Beispiel nach Russland, das Anfang der 1980er Jahre noch Teil der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow war. Dort arbeiteten er und seine Kollegen im Kreml in Moskau – unter strikter Bewachung, wie sich Wolfang Desch noch gut erinnert. Christel arbeitete bei der Firma BBC in Großauheim im Büro und später bei der Firma Wibau.

Als das Ehepaar sich schließlich nach den ersten entbehrungsreichen Ehejahren ein Auto und den ersten Urlaub leisten konnte, führte dieser die Beiden nach Rumänien, wo sie die Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko im Fernsehen verfolgten. Viele schöne Erinnerungen sind Christel und Wolfgang Desch von diesen Urlaubsreisen geblieben, die häufig ins osteuropäische Ausland führten. 1968 baute das Paar sich ein eigenes Haus, in dem sie noch immer leben. Früher verlief direkt vor dem Grundstück die „Spessartbahn“. Beide haben großes Interesse am Tennissport entwickelt und haben tatkräftig mitangepackt, als es galt, im Ort einen Tennisclub ins Leben zu rufen. Zunächst auf einer asphaltierten Fläche, die für Dorffeste genutzt wurde, später wurde auf richtigen Sandplätzen gespielt. Viel Eigenleistung und Herzblut haben die Tennisbegeisterten Biebergemünder damals in das Projekt investiert und wurden mit reichlich Mitgliedern belohnt. Beide kümmerten sich um das Vereinsheim, Christel übernahm die Gastronomie. Beide spielten sie aktiv Tennis, bis es gesundheitlich nicht mehr möglich war. Das Paar hat stets zusammengehalten und ist den Problemen nie aus dem Weg gegangen, sondern hat sie gemeinschaftlich gelöst. Auch ein humorvoller Umgang mit dem Leben und miteinander hat ihrer Ehe stets gutgetan, wie sie dem Landrat und dem Bürgermeister berichteten.

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Christel und Wolfgang Desch feiern das Fest der diamantenen Hochzeit. Es gratulierten (hinten von links): Beigeordneter Bernhard Schum, Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Matthias Schmitt.


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