Museums- und Geschichtsverein zieht positive Jahresbilanz

Neuenschmidten
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Gerade noch rechtzeitig vor dem angekündigten, coronabedingten Shutdown hatte der Vereinsvorstand des Museums- und Geschichtsvereins Brachttal seine Mitglieder zur  Jahreshauptversammlung in die Mehrzweckhalle Neuenschmidten eingeladen.



Der Vorsitzende, Erich Neidhardt, berichtete über die umfangreichen Aktivitäten des Vereins im zurückliegenden Jahr. So konnte der Verein wieder etliche Besuchergruppen aus Nah und Fern im Brachttal-Museum begrüßen und ihnen die Vielfalt der im Museum zur Schau gestellten Zeitzeugnisse aus vergangenen Tagen näher bringen. U.a. erfreuten sich Mitglieder einer Frankfurter Ortsgruppe des DRK, eine Schulklasse der Grundschule Brachttal oder eine Besuchergruppe der "Industriekultur Steingut" an den im Museum ausgestellten "Schätzen".

Im Focus stand die von Ulrich Berting konzipierte und kuratierte Ausstellung "Christian Neureuther - der Erfinder des Wächtersbacher Jugendstils". Diese bisher größte Ausstellung über den berühmten Vogelsberger Jugenstilkünstler fand bei der Bevölkerung und in Fachkreisen bundesweite Beachtung. Sie ist noch einmal am Sonntag, dem 6. Dezember 2020 in der Zeit zwischen 14:00 und 17:00 Uhr im Brachttal-Museum, Spielberg zu sehen. Falls es die äußeren Umstände zulassen, soll diese Schau allerdings nochmals am 18. Januar 2021, am 100. Todestag Christian Neureuthers, in einer Abendöffnung des Museums letztmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Hervorzuheben waren u.a. der inzwischen schon zur Tradition gewordene, erfolgreiche Floh- und Sammlermarkt rund um das Spielberger Museum, sowie die von Fabian Volz wieder einmal hervorragend inszenierte Weihnachtsbeleuchtung des uralten Museumsgebäudes. Die Buchvorstellung "Wächtersbacher Steingut - die ersten Jahre" bildete den Abschluss eines erfolgreichen Jahres. Der Verein konnte mit dieser Arbeit die nunmehr vierte Dokumentation über Wächtersbacher Keramik veröffentlichen und somit einen Teil des kulturellen Erbes der Region aufarbeiten und für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich machen.

Im Januar hatte der Verein einen Ausflug zur Darmstädter Mathildenhöhe unternommen. Die Mitglieder konnten sich dabei "Vor Ort" über die Arbeiten der berühmten Jugendstilkünstler Olbrich und Peter Behrens, die auch Entwürfe für die Wächtersbaher Steingutfabrik fertigten, überzeugen. Auch beteiligte sich der Verein mit einem Infostand an einer Ausstellung bei der Wächtersbacher Frühjahrsmesse. Darüber hinaus hatte sich Franz Heinrich Knüttel  u.a. mit der Aufarbeitung der Geschichte der Hellsteiner Sandgruben beschäftigt und die Ergebnisse hierzu in einer viel beachteten Dokumentation zusammengestellt. Museumsbesucher konnten sich hierdurch an die "alte Zeit" erinnern oder fühlten sich beim Betrachten der Orginalfotos wieder in ihre Kindheit zurück versetzt. Dieses Erlebnis konnten die Besucher auch beim Betrachten der neu konzipierten Ausstellung von Kinderbüchern und Lurchifiguren verstärken.

Der Prüfungsbericht der Kassenprüfer*in Susanne Kempel und Dieter Weber wies eine gesunde wirtschaftliche Bilanz aus, die die in diesem Jahr voraussichtlich hohen, pandemiebedingten Einnahmeausfälle auffangen oder wenigstens etwas kompensieren könnte. Der Ausstellungsraum der Vogelsberger Südbahn hat verdiente Sorger verloren. Die langjährigen Betreuer der Museumsbahn Bausch und Neumann wechselten in den verdienten "Bahnruhestand". An ihre Stellen rückten Franz Heinrich Knüttel und Gerald Lapp, die mit viel Engagement und Eifer die Details dieser einmaligen Anlage betreuen. Personelle Änderungen gab es auch im Vorstand. Erich Neidhardt bedankte sich bei den aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Ellen Reuter und Helmut Schlüssler für deren langjährige und stets zuverlässige Vereinsarbeit.

Neu in den Vorstand gewählt wurden Kerstin Lapp (Beauftragte für Dokumentation) und Gabriele Seidel (Beauftragte für Archivarbeit und Inventarisierung). Beide haben ihr Können und ihre Erfahrungen bereits seit vielen Jahren unter Beweis gestellt und erfolgreiche Vereinsarbeit geleistet. Weiterhin estimierte Erich Neidhardt in seinem Rückblick die Arbeit aller Helfer und Förderer des Vereins, ohne die diese herausragende Museumsarbeit nicht möglich gewesen wäre. Birgit und Marcus Schlüssler in Ihrer Eigenschaft als Vorstandsmitglieder oder Beate Berger und Margot Schmidt waren als fleißige Museumshelferinnen stets zur Stelle und haben den Verein jederzeit nach Kräften unterstützt. Beate Trautmann hat mit der Erstellung des vereinsinternen Newsletters "Neues aus dem Brachttal-Museum" die Vereinsmitglieder informiert und ihnen einen versierten Überblick über die geplanten oder zurück liegenden Aktivitäten gegeben. Winfried Schmidt hatte mit viel Gespür einige Raritäten entdeckt und konnte sie dem Vereinsfundus zuführen. Einige Originalausgaben des "Schlierbacher Fabrikboten", der ersten Werkzeitung Deutschlands, konnten so in die Vereinsbestände überführt und fachgerecht archiviert werden. Nur mit einem so großen Engagement und Teamgeist aller Mitglieder könnten diese so wichtigen Arbeiten für das Museum und somit für die Allgemeinheit geleistet werden, führte der Vereinsvorsitzende aus.


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