Freie Wähler kompensieren den CO2-Ausstoß ihres Wahlkampfes

Brachttal
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"Ein wesentliches Merkmal einer Demokratie sind Wahlen", so die Freien Wähler Brachttal, der Wahlkampf lasse sich jedoch nicht gänzlich klimaneutral durchführen, weshalb sich die Freien Wähler Brachttal entschieden haben, als Kompensation in zwei Waldprojekte zu investieren.



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Die Freien Wähler Brachttal (FWB) haben am Wochenende ihre Wahlflyer für die Kommunalwahl in Brachttal verteilt. Unter anderem geht es in dem Programm auch um das Thema Klimaschutz. Wie passen denn Flyer dazu? Überhaupt nicht! Das trifft allerdings auf den Wahlkampf vieler Parteien und Wählervereinigungen zu. Aber wie so oft, hat auch hier die Medaille zwei Seiten. Eine Demokratie lebt von Wahlen. Und Wahlen leben von Transparenz und Information der Bürgerinnen und Bürger, wofür man sich in den nächsten Jahren einsetzen will. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Immerhin waren wir es, auf deren Antrag in Brachttal, als erste hessische Gemeinde überhaupt, der Klimanotstand ausgerufen wurde. Kurz danach, erneut auf unseren Antrag hin, wurde unsere Gemeinde zur Klimakommune ernannt. Aber es ist wichtig, alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und auf die aus unserer Sicht wichtigen Themen der nächsten Jahre aufmerksam zu machen. Und ein wichtiges Format für ein solches Anliegen ist eben ein Flyer“, leitet Christian Klas, Fraktionsvorsitzender der FWB in der Gemeindevertretung, in das Thema ein.

„Wir wollen aber nicht einfach nur Themen im Wahlkampf benennen, sondern diese auch umsetzen. Das gelingt allerdings nur, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen. Wir werden daher den kompletten CO2-Ausstoß unseres Wahlkampfes kompensieren, angefangen bei der Internetnutzung, den gefahrenen Kilometern über die Wahlplakate bis hin zu unseren Flyern“, ergänzt an der Stelle Enrico Detzer, Gemeindevertreter und Mitglied der Freien Wähler. Bereits im letzten Jahr haben die FWB ein Beratungsgespräch mit Wohllebens Waldakademie (www.wohllebens-waldakademie.de) geführt, um sich über eine ökologische Waldbewirtschaftung zu informieren. „Wir haben uns bei der Kompensation ganz bewusst für zwei Projekte entschieden, die jeweils einen etwas unterschiedlichen Fokus haben, aber das gleiche Ziel verfolgen. Wohllebens Waldakademie kümmert sich um eine ökologische Bewirtschaftung des Waldes, die aber auch ökonomisch betrachtet vorteilhaft sein kann.

Bei dem anderen Projekt geht es um eine Aufforstung, die einen positiven Beitrag zur Trinkwassergewinnung liefert“, führt Stefan Kroll, Kandidat für die Gemeindevertretung und Mitglied der FWB, weiter aus. Das zweite Projekt wird vom Verein Bergwaldprojekt e.V. (www.bergwaldprojekt.de) umgesetzt. Um die Wichtigkeit der Unterstützung zu unterstreichen, haben die Freien Wähler den Kompensationsbetrag von 200 Euro auf 350 Euro aufgestockt und schützen damit 44m2 alten Buchenwald für die kommenden 50 Jahre. Darüber hinaus werden 10 Flatterulmen gepflanzt. „Brachttal könnte von so einem Projekt ebenfalls profitieren, immerhin sind wir Trinkwassergewinnungsgebiet für das gesamte Rhein-Main Gebiet und damit könnten auch hier solche Maßnahmen vorteilhaft sein. Wir werden daher nach der Wahl einen Antrag in die Gemeindevertretung einbringen, um mögliche Kooperationen prüfen zu lassen“, schließt Torsten Gast, Mitglied der Gemeindevertretung und der FWB, ab.

Foto: Freie Wähler Brachttal investieren in zwei Waldprojekte.


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