Die Öffnung nach außen als richtiger Weg

Bruchköbel
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"Eine immer älter werdende Bevölkerung macht die Altenpflege zu einer dynamischen Branche. Mit der Öffnung des Hauses für alle Menschen zu einem städtischen Kommunikationszentrum, befindet die AWO sich auf dem richtigen Weg“, bilanzierte Christoph Degen.



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Der SPD-Landtagsabgeordnete aus Neuberg besuchte das AWO-Sozialzentrum Bruchköbel, um sich von Betriebsleiterin Carmen Bube, Pflegedienstleiterin Kosovare Ademi und AWO-Vorsitzender Rita Hoffmann über die Neuerungen in der Einrichtung informieren zu lassen.

Caféhaus-Atmosphäre im gartenähnlichen Innenhof, Spiel und Gesang im großzügigen Foyer – Carmen Bube und ihr Team setzen auf eine angenehmen Atmosphäre. Seit sie vor vier Jahren die Leitung der Einrichtung übernommen hat, sei es ihr Anliegen, das Haus für die Öffentlichkeit zu öffnen. Öffentliche Veranstaltungen wie die Ostereiersuche, das Oktober- und das Schnitzelfest oder der offene Mittagstisch würden immer besser angenommen werden.

Im Frühjahr 2019 wird der Anbau eröffnet. Dieser ermöglicht zum einen, die letzten Doppelzimmer aufzulösen und alle 88 Pflegeplätze als Einzelzimmer anzubieten, zum anderen ein Angebot zwei Zimmer für das betreute Wohnen einzurichten. „Wir erhalten jeden Tag Anfragen zum betreuten Wohnen, weil es in Bruchköbel einfach nichts gibt“, erklärte Rita Hoffmann.  Auch wurde auf das von der Glücksspirale geförderte Konzept zur Implementierung eines Hausgemeinschaftsprojekts für zwölf dementiell erkrankte Bewohner eingegangen, das im Zuge des Anbaus im Bestandsgebäude entstehen wird. Mit dem Umbau einher geht die Umgestaltung der Außenbereiche in ein noch attraktiveres Umfeld mit hoher Aufenthaltsqualität.

Der einzelne Mensch stehe im Vordergrund, sagte Bube. Individuelle Pflegeprogramme bis hin zur Essbiographie sind deshalb inzwischen ebenso Standard wie die Kontrolle von verabreichten Medikamenten und Maßnahmen via Touchscreen-Computersysteme. Das größte Problem bleibt das Thema Fachkräfte. „Neben einer leistungsgerechten Bezahlung ist es wichtig, das Image des Berufs positiver hervorzuheben. Auch neue Wege der Personalsuche sind wichtig, wobei die AWO Bruchköbel auch in diesem Bereich vorbildlich vorgeht“, befand Degen. Mit Praktikantenprogrammen und Schnuppertagen für Schüler aus Bruchköbel versucht die AWO, Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen – mit Erfolg. Die Zahl der Ausbildungsplätze wurde von acht auf zwölf erhöht, dennoch konnte die AWO unter den Bewerbern auswählen. „Weil der Arbeitsmarkt leergefegt ist, müssen wir auf Ausbildung und Quereinsteiger setzen“, erläuterte Bube: „Der Beruf ist Schwerstarbeit, aber er beschert auch oft den schönsten Lohn: ein Lächeln unserer Gäste.“

Foto: Touchscreen-Computersysteme als Standard zur Überwachung der Pflegetätigkeiten: Betriebsleiterin Carmen Bube (links), Pflegedienstleiterin Kosovare Ademi und AWO-Vorsitzende Rita Hoffmann (rechts) erklären Christoph Degen den Pflegealltag im AWO-Sozialzentrum Bruchköbel.


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