Erstklässler und Kita-Kinder zu Besuch in der Stadtbibliothek

Bibliotheksmitarbeiterinnen Christine Rauschenbach und Birgitt Kalski hatten beim Kasperletheater ebenso viel Spaß wie die Kinder.

Bruchköbel
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„Achtung, Achtung!“ schallte es aus 20 Kinderkehlen. Die Erstklässler der Haingarten-schule, die kürzlich die Stadtbibliothek besuchten, schauten gespannt einem kurzen Theaterstück zu, in dem Kasperle in Gefahr gerät, weil er das Warnschild „Vorsicht Drachen Lebensgefahr“ nicht lesen kann.



Zum Glück sind die Kinder da, um ihn vor dem gefährlichen Drachen zu schützen. Denn im Gegensatz zum Kasperle können sie schon lesen und das macht sie richtig stolz. Nicht nur alle 1. Klassen der Bruchköbeler Grundschulen waren in den letzten Wochen in der Stadtbibliothek zu Gast, sondern auch die Vorschulkinder der Kindertagesstätten. Ihnen haben die Bibliothekarinnen die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer vorgelesen, während das Bilderbuch für alle gut sichtbar auf eine große Leinwand projiziert wurde. Erstklässler und Kita-Kinder hatten anschließend noch viel Zeit, selbst in den Regalen zu stöbern und die tollen Angebote zu entdecken.

Kurzfristig hatte das Bibliotheks-Team zudem mehrere Info-Tage zum Kennenlernen der Stadtbibliothek für die Jahrgänge Fünf bis Sieben der Heinrich-Böll-Schule organisiert, da die Lehrkräfte im Bereich der Lesefähigkeit einen großen, pandemie-bedingten Nachholbedarf festgestellt haben. Diese drei Module sind Teil des Leseförderkonzepts, für das die Stadtbibliothek mit dem Hessischen Leseförderpreis ausgezeichnet wurde. Ziel ist es, Kindern frühzeitig Lust auf Bücher zu machen und Spaß am Lesen zu vermitteln. Wie wichtig dies ist, hat erneut die PISA-Studie 2022 gezeigt, bei der fast ein Drittel der Schülerinnen und Schüler in Deutschland nicht das Mindestniveau im Kernbereich Lesen erreicht hat.
Um diesen Defiziten entgegenzuwirken, braucht es neben den Schulen gut ausgestattete öffentliche Bibliotheken. Aufgabe der Schule ist es, den Kindern die Technik des Lesens zu vermitteln, die Lust am Lesen bleibt dabei oft auf der Strecke. Da man lesen jedoch nur beim Lesen lernt, ist es eine Kernaufgabe von Bibliotheken, bei Kindern Lust auf das Lesen zu wecken. Denn fehlende Lesekompetenzen haben massive Auswirkungen auf den Bildungserfolg und damit den weiteren Lebensweg von Kindern und Jugendlichen.

Die Stadtbibliothek arbeitet deshalb seit vielen Jahren eng mit den örtlichen Schulen und Kindertagesstätten zusammen. Mit ihren Kita-Gruppen oder Schulklassen besuchen die Kinder mindestens einmal pro Jahr die Stadtbibliothek. So werden die jetzigen Erstklässler im 2. Schuljahr wiederkommen, um die Bibliothek noch besser kennenzulernen. Die 3. Klassen erhalten vor den Oster- oder Herbstferien Bücherkisten mit zahlreichen Titeln zum Schmökern. Im letzten Grundschuljahr werden die Kinder schließlich im Rahmen einer Bibliotheksrallye mit Tablets und gezielten Rechercheaufgaben auf den Übertritt in die weiterführenden Schulen vorbereitet.

Aber Leseförderung beginnt nicht erst in der Schule, sondern muss schon früher ansetzen. Deshalb bietet die Stadtbibliothek das Vorleseprogramm „Bücherzwerge“ an, bei dem Eltern mit ihren Kindern im Alter von zwei bis drei Jahren gemeinsam den Spaß an Wörtern und Bildern entdecken. Dieses findet ebenso wie die Veranstaltung „Vorlesen & Basteln“ und das Bilderbuchkino einmal pro Monat statt. Außerdem vermittelt und schult die Stadtbibliothek Vorlesepaten für die Kindertagesstätten.

Weitere Informationen zum Leseförderkonzept der Stadtbibliothek Bruchköbel sowie einzelnen Aktionen: https://kurzelinks.de/r7wq

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Bibliotheksmitarbeiterinnen Christine Rauschenbach und Birgitt Kalski hatten beim Kasperletheater ebenso viel Spaß wie die Kinder.


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