KOMPASS-Sicherheitssiegel an Stadt Erlensee verliehen

Fotos: Stadt Erlensee

Erlensee
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Als Würdigung für das besondere Engagement in der kommunalen Kriminalprävention hat am Donnerstag die Stadt Erlensee im Rahmen einer Feierstunde das „KOMPASS“- Sicherheitssiegel des Landes Hessen erhalten. Überreicht wurde die Auszeichnung im Sitzungssaal des Erlenseer Rathauses von Polizeipräsident Daniel Muth an Bürgermeister Stefan Erb.



KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden. Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln. Dabei soll Bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. Von grundlegender Bedeutung ist, dass alle Partner, die Aufgaben im Bereich der Sicherheit wahrnehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch geholt werden.

Auch vor dem Beitritt zum Programm KOMPASS war die Stadt Erlensee jedoch nicht untätig. Mit den LEON-Hilfeinseln und den Sicherheitsberatern habe man bereits wichtige Maßnahmen ergriffen. Außerdem stehe mit Polizeioberkommissarin Julia Koch im Polizeiposten Erlensee eine „Schutzfrau vor Ort“ als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Zu weiteren Maßnahmen, die bereits im Vorfeld umgesetzt wurden, zählte Bürgermeister Stefan Erb weiter auf: Die Aufstockung der Ordnungspolizei auf vier Beamte, die Beschaffung eines stadteigenen mobilen Geschwindigkeitsmessgeräts, den Sicherheitsberater für Senioren, die AG Sicherheit des Seniorenbeirats, Fahrradcodierungsaktionen sowie die Schulsozialarbeit durch das Zentrum für Kinder-, Jugend und Familienhilfe (ZKJF).

Auch der freiwillige Polizeidienst gehörte dazu, der jedoch durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wieder eingestellt wurde, was Bürgermeister Stefan Erb bedauerte, der im Anschluss die einzelnen Meilensteine des KOMPASS-Programms in Erlensee noch einmal Revue passieren ließ: Im Januar 2021 wurde Erlensee KOMPASS-Kommune mit der Überreichung des Starter-Kits durch Polizeipräsident Eberhard Möller an Bürgermeister Stefan Erb. Im Herbst 2021 wurde die Bürgerbefragung zum Thema „Sicherheit in Erlensee“ durchgeführt.

Mit der Gründung des Präventionsrats im Oktober 2022 wurde ein weiterer Meilenstein im KOMPASS-Programm erreicht. Der Präventionsrat setzt sich unter Leitung des Bürgermeisters aus den Leitern oder Beauftragten der Fachbereiche Öffentliche Sicherheit, Tiefbau und Grünanlagen, Familie und Soziales, der Polizeistation Hanau II sowie Vertretern des TKJE, des Seniorenbeirats und des Bürgervereins Soziales Erlensee zusammen. Er plant aus fachlicher Sicht Maßnahmen, die die Sicherheit in Erlensee maßgeblich verbessern und das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger stärken sollen. Im Dezember 2022 fand die 1. Erlenseer Sicherheitskonferenz statt, auf der auch die Ergebnisse der Bürgerbefragung vorgestellt wurden. Es kristallisierten sich dabei die Themenschwerpunkte Straßenverkehr, „Angstorte“ und Sauberkeit heraus. Auf der 2. Sicherheitskonferenz im März 2023 wurden bereits umgesetzte Maßnahmen vorgestellt: Bei einer Begehung des Erlenwäldchens im Januar wurden unter anderem beschädigte Bänke, fehlende Abfalleimer und eine unzureichende Beleuchtung festgestellt. Außerdem waren die an den Wegen stehenden Pfosten nicht gut erkennbar und Bäume und Büsche nicht zurückgeschnitten. Bemängelt wurde zudem die mangelhafte Qualität der Wege bei Regenwetter. Vom Präventionsrat wurden daraufhin kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen festgelegt, die die aufgezeigten Mängel beseitigen sollen. Kurzfristig wurde eine beschädigte und verwitterte Holzbank durch eine Metallbank ersetzt und der Abfalleimer neu angebracht. Der Schnittplan bei Bäumen und Büschen wurde optimiert, so dass Überwüchse aufgrund regelmäßiger Pflege zukünftig ausgeschlossen werden können. Fehlende Hundekotbeutelspender wurden nachgerüstet. Kurz- und langfristig werden Hinweisschilder auf Abfalleimern mit der Aufschrift und einem Foto „So wollen wir das nicht … “ angebracht. Außerdem erfolgte die Einführung eines Mängelmelders.

Als nächstes wurde eine 50-seitige Sicherheitsanalyse erstellt und im Anschluss der Antrag auf Verleihung des Sicherheitssiegels gestellt. Wie der Bürgermeister betonte, habe man am KOMPASS-Programm nicht deswegen teilgenommen, weil Erlensee eine hohe Kriminalität aufweise – was nicht der Fall sei – sondern weil es der Stadt auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wert sei, dieses positiv zu verändern. Hier habe man neben den bereits umgesetzten Maßnahmen viele Ideen entwickelt, um Vertrauen zu schaffen und Begegnungen zu ermöglichen, gerade auch im Bereich der Jugendarbeit. Er versprach, alle Maßnahmen, die im Präventionsrat bereits erarbeitet wurden, komplett abzuarbeiten. Dem Aufgabenspektrum und der Ideenvielfalt seien keine Grenzen gesetzt. Nach der erfolgten Übergabe des Siegels wird der Präventionsrat weiter bestehen bleiben und seine Arbeit dauerhaft fortsetzen. Polizeipräsident Daniel Muth dankte allen Teilnehmern für ihr Engagement im Rahmen des KOMPASS-Programms und betonte, dass die erbrachten Leistungen für die Bevölkerung spürbar seien. Denn beides – sowohl das objektive als auch das subjektive – Sicherheitsgefühl sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Für ihn sei gerade die Bürgerbefragung ein elementarer Bestandteil des Programms, denn nur so erfahre man, wie sich die Bürgerinnen und Bürger fühlen und welche Erwartungen sie hätten. Insgesamt bezeichnete er anhand der statistischen Kriminalitätszahlen Erlensee als sicher, die Stadt weise insgesamt eine niedrige Kriminalitätsbelastung auf. Er betonte noch einmal die Wichtigkeit der Präventionsarbeit, um frühzeitig zu reagieren, zum Beispiel wenn Jugendliche auffällig würden. Das gleiche gelte auch für die internetbasierte Kriminalität, die sich gerade gegen ältere Menschen richtet. „Auch hier ist die Sensibilisierung durch Präventionsarbeit das wirksame Schwert“, so Muth. An der Feierstunde nahmen neben Bürgermeister Stefan Erb und Polizeipräsident Daniel Muth auch Kriminaldirektorin Ute Jacobs sowie weitere Vertreter der Polizeidirektion Main-Kinzig, des Stabsbereichs Prävention E4 im Polizeipräsidium Südosthessen, die Leiterin der Polizeistation Hanau II, Anette Kunst, die Schutzfrau vor Ort, Julia Koch, sowie Landtagsabgeordneter Christoph Degen, Stadtverordnetenvorsteher Christian Scholz, und Ordnungsamtsleiter Marc Schilling und Liana Schneider sowie Vertreter des Bürgervereins, des Präventionsrates , Sicherheitsberater Dr. Günter Buckow sowie Sandra Wunder (Fachbereich Soziales) und Andreas Amberg (Bauamt) teil.

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