Zu wenige Informationen für Jugendliche

Erlensee
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Kürzlich fand im JUZ des Team Kinder- und Jugendarbeit Erlensee (TKJE) das zweite sogenannte Jugend.Stadt.Gespräch mit Bürgermeister Stefan Erb (SPD) statt.



Aus der ersten Veranstaltung dieser Art im Oktober dieses Jahres war der Wunsch der Jugendlichen entstanden, sich intensiver mit den Themen Ehrenamt und Lokalpolitik zu beschäftigen.

Zum Themenfeld Ehrenamt wurde von den Jugendlichen insbesondere die Frage gestellt, wo man genauere Informationen über ehrenamtliche Aufgabenfelder finden könne und ob es möglich sei, sich nur punktuell zu engagieren. Viele Jugendliche würden es im Zuge des aktuellen Zeitgeistes ablehnen, sich fest an einen Verein zu binden oder zu regelmäßigen festen Zeiten einen freiwilligen Dienst zu absolvieren, ohne dafür eine Aufwandsentschädigung oder eine ähnliche Wertschätzung zu erhalten. Anders würde es sich hingegen verhalten, wenn eine offizielle oder persönliche Anfrage über einen einmaligen Dienst zur Umsetzung beispielsweise einer Kerb, die viele Jugendliche sich wünschen würden, erfolgen würde.

Um neben dem Engagement in einem Verein das breite Spektrum und die Vielfältigkeit der weiteren Möglichkeiten, sich in Erlensee schon jetzt ehrenamtlich zu engagieren, waren neben Christian Fonzetti, hauptamtlicher Mitarbeiter des TKJE, und Sandra Wunder, stellvertretende Fachbereichsleitung für Familie und Soziales, auch Mitglieder des Bürgervereins Soziales Erlensee e.V. sowie Menschen, die sich im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Erlensee und Rodenbach“ engagieren, von Bürgermeister Erb zu dem Gespräch hinzugeladen worden: "Denn die Bandbreite von ehrenamtlichen Möglichkeiten in Erlensee ist groß, so gibt es zum Beispiel am Römerspielplatz im Rahmen eines Programms zur Förderung der Gemeinwesenarbeit, das der Bürgerverein Soziales Erlensee e.V. organisiert, viele Mitmachmöglichkeiten für Familien im kreativen und sportlichen Bereich. Auch Beratung und Unterstützung wird geboten, wie Nachhilfe für Kinder, organisiert von Jugendlichen oder Fahrdienste für ältere Bürgerinnen und Bürger."

Der Bürgerverein Soziales Erlensee e.V. organisiert darüber hinaus zum Beispiel internationale Kochkurse und betreibt ein nachhaltiges Bekleidungslädchen. Auch die sogenannte Familienschule International ist hier angesiedelt. Regelmäßig treffen sich ca. 40 Frauen mit ihren Kindern, zum Austausch, zur Organisation von Festen, aber auch, um sich beispielsweise gegenseitig beim Einstieg in den Beruf zu helfen. Viele dieser Frauen haben sich darüber hinaus beim MKK zur sogenannten Integrationslotsin fortbilden lassen und unterstützen die Stadtverwaltung regelmäßig bei der Betreuung und Integration von Flüchtlingen.

Im Rahmen von „Demokratie leben! Erlensee und Rodenbach“ gibt es für Vereine die Möglichkeit, für besondere Projekte, die das gemeinschaftliche Miteinander fördern, Gelder zu beantragen. Ganz demokratisch entscheidet ein Ausschuss, der sich aus Bürgerinnen und Bürgern von Erlensee und Rodenbach zusammensetzt, über die Vergabe von Fördergeldern. Insgesamt 99 große und kleine Projekte, Feste, Veranstaltungen, speziell auch für Jugendliche, Diskussionsforen und vieles mehr wurden so in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt.

Anita Losch, Vorstandsvorsitzende des Bürgervereins Soziales Erlensee e.V. und die Triebfeder all dieses ehrenamtlichen Engagements, berichtet aber auch, wie schwierig es manchmal tatsächlich sei, Menschen für das außerordentliche Programm, das zur Verfügung steht, zu begeistern, sowohl aktiv als auch passiv. Ihre Mitstreiterin Sara Krasniqi-Avdiu ergänzt: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit größeren Kultur- oder Sportveranstaltungen wie Fußballturniere oder das Seifenkistenrennen gemacht. Dort wurden neben der Öffentlichkeitsarbeit, die wir unermüdlich machen, immer wieder Menschen auf uns aufmerksam, die sich bis zum heutigen Tag sehr aktiv und konstruktiv beteiligen.“

Es zeigte sich im Verlaufe des Jugend.Stadt.Gesprächs, dass die Jugendlichen von all dieses Aktionen bisher nur wenig erfahren haben und dass die Öffentlichkeitsarbeit hierzu noch viel intensiver und gebündelter erfolgen muss.

So wurde als wichtigstes Ergebnis des Abends vereinbart, dass es künftig auf www.erlensee.de einen eigenen Button geben soll, der kurz und knapp über alle Möglichkeiten des Ehrenamtes informiert. Auch Flyer sollen wieder stärker zum Einsatz kommen, weil es sich zum Beispiel beim TKJE gezeigt hat, dass diese oft besser von den Jugendlichen wahrgenommen werden, als das, was auf der Homepage gepostet wird.

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Von links: Rozita Allaf, Roja Allaf, Niklas Schäfer, Bürgermeister Stefan Erb, Christian Fonzetti vom TKJE, Loris, Langlitz, Anita Losch, Sara Krasniqi-Avdiu.

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Stefan Erb mit Jugendlichen im Austausch.


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