"Am Tag als Frank Z. in den Grünen Baum kam"

Langendiebach
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Am Freitag, 2. November, 20.00 Uhr, liest Britta Boerdner im "Kunstraum" in der Friedrich-Ebert-Str.7 in Erlensee-Langendiebach aus ihrem Roman "Am Tag als Frank Z. in den Grünen Baum kam".



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Wie ein Blitz schlägt Frank Z., ein Musiker aus Kalifornien, an einem heißen Sommerwochenende des Jahres 1969 in den beschaulichen Ort in der Wetterau ein. Aus der Dorfdisko hört man zwar schon Beatmusik, aber der Alltag in Randstetten ist von den wilden Sechzigern noch weit entfernt.

Als der amerikanische Hippie mit seinem VW Käfer wegen einer Panne liegenbleibt, gerät das Leben der Ortsbewohner in Unordnung. In der Pension "Zum Grünen Baum" begegnet er Ev, der siebzehnjährigen Tochter des Hauses. Ev verliebt sich in ihn und eine bislang verschwiegene Geschichte droht sich zu wiederholen. Doch die Veränderungen, die das plötzliche Auftauchen des Amerikaners in Gang gesetzt hat, sind längst nicht mehr aufzuhalten. Mit sicherem Gespür für Stimmungen und die Seelenzustände ihrer Figuren gelingt es Britta Boerdner, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und durch ihre präzise Sprache in flirrendes Schwingen zu bringen.

Es geht aber um mehr. Die US-Kultur schwappt in die Provinz am Rande Frankfurts, die Musik vor allem. Sunshine Superman, Suzie Q, In-A-Gadda-Da-Vida - schon auf den Innenseiten der Buchdeckel reihen sich die Namen der Songs und Musiker, die auch im Text wieder auftauchen: von Stevie Wonder über Simon & Garfunkel und Crosby, Stills & Nash bis hin zu Big Mama Thornton.

"Die junge Generation weiß heute gar nicht mehr, wie prägend die US-Kultur einmal im Rhein-Main-Gebiet war", sagt die 1961 in Fulda geborene Britta Boerdner. Die gelernte Buchhändlerin und studierte Amerikanistin wuchs selbst in Gelnhausen auf und erfuhr hautnah, wie stark die US-Soldaten das Städtchen prägten. Doch der Roman erzählt keine Idylle, im Gegenteil. Der Fremde aus Amerika, der da mit seinem VW-Käfer in der Wetterau strandet,  stößt in der Dorfgemeinschaft auf teils wütende und aggressive Ablehnung. Und da ist die Geschichte plötzlich ganz in der deutschen Gegenwart angekommen. "Britta Boerdners Buch ist kein Heimatroman, sondern eine einfühlsame aber auch ungeschminkte Zeitreise im Sound der 68er. Absolut lesenswert!" (Hauptsache Kultur, hr-fernsehen).

"Man hat beim Lesen den Eindruck, dass die Schilderungen ... minutengenau sind, so präzise und dicht wird alles beschrieben. Ein Buch, das einen trägt. ... Leseempfehlung mit Ausrufezeichen!" (Bianca Schwarz, hr2 kultur). Nach der Lesung lädt "Allerlei Kultur Erlensee" die Gäste noch zu einem "Chill-out" mit der Autorin ein. Und natürlich darf dabei der Soundtrack zum Buch nicht fehlen!


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