Keine zusätzlichen Flächen für Windkraft

Flörsbachtal
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Die Bürgerinitiative Gegenwind Flörsbachtal begrüßt die gemeinsame Erklärung von Landrat Thorsten Stolz und vieler Bürgermeister der Region, die eine grundlegende Überarbeitung des Teilplans Erneuerbare Energien (TPEE) und eine gerechte Verteilung der Vorrangflächen für Windkraftanlagen in Südhessen fordern.



"Damit diese Initiative nicht zu spät kommt muss die Regionalversammlung die Prämissen der Planung neu bewerten und aufstellen. Eine 10-Jährige Planungsphase des Regionalplans Süd sollte mit der Offenlage im Jahr 2014 in die finale Phase eintreten. Rund 30.000 Einwendungen waren die Antwort der Bevölkerung auf diesen Plan. Nach einer Auswertung durch das Regierungspräsidium sah das Ergebnis für den Natur- und Artenschutz im Naturpark Spessart sehr positiv aus. In der Gesamtschau hat das Regierungspräsidium aber feststellen müssen, dass so die ministerielle Vorgabe 2% der Fläche als Vorranggebiete ausweisen zu müssen, nicht erfüllt wird. Da jedoch parallel in einem bereits laufenden Genehmigungsverfahren am Rosskopf mehrfach die Gesetzgebung angepasst wurde um ein aus Naturschutzfachlicher Sicht eigentlich nicht genehmigungsfähiges Projekt politisch durchzusetzen, ergaben sich durch diese Aufweichung der Artenschutzstandards auch für die weiteren Regionalplanungen neue Möglichkeiten. Und nun, nach einer erneuten Überarbeitung, weist der aktuelle Vorschlag des Regionalplans weit mehr Flächen im Naturpark Spessart aus als in allen Planungen vorher. Ursächlich dafür das „Pilotprojekt“ Rosskopf – Türöffner für den ungezügelten weiteren Ausbau im Naturpark Spessart", heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative.

Und weiter: "Es ist zu begrüßen, dass Herr Reul als Landtagsabgeordneter der CDU zu diesem Thema seine Stimme nun stärker erhebt und eine gerechte Verteilung der Windkraftlasten in Südhessen fordert. Aber genau so eindringlich sollte er die Beschlüsse des Kreistags für einen Windkraftfreien Naturpark Spessart über die CDU Fraktion in der Regionalversammlung als politischen Willen des MKK verdeutlichen. Wir unterstützen auch die Forderung von Herrn Reul endlich die Wirtschaftlichkeit bei der Raumplanung stärker zu berücksichtigen. Der MKK hat in dieser Beziehung eine leidvolle Erfahrung machen müssen durch nunmehr 4 Jahre in Folge auszugleichende Verluste am kreiseigenen Windpark Neudorf. Naturzerstörung für verlustbringende Windräder, weil der Wind einfach fehlt muss durch Vernunft gesteuertes politisches Handeln endlich strikt unterbunden werden. Derzeit sind 130 Windkraftanlagen im MKK in Betrieb oder kurz vor der Fertigstellung. Herrn Reul wird zitiert, dass 47 Windkraftanlagen auf 4700 ha Vorrangflächen möglich seien. Leider ist diese Darstellung um den Faktor 10 zu niedrig angesetzt. Eine Fläche von 4700 ha bietet für 470 Windkraftanlagen, die nach der Verabschiedung des Regionalplans durch die Regionalversammlung in den rot schraffierten Flächen errichtet werden dürften. Auf den Naturpark Spessart entfallen hiervon 230 Anlagen. In der Summe würden also in der Kernzone des Naturpark Spessart fast die Hälfte der nach offizieller Lesart möglichen Anlagen des MKK errichtet werden, mit heute schon üblichen Gesamthöhen von 250m. Da ein verabschiedeter TPEE eine Ausschlusswirkung hat, bedeutet das, dass die ausgewiesenen Konzentrationszonen politisch gewollt mit der maximal möglichen Anzahl von Windkraftanlagen bestückt werden. Damit wird für die Bewohner des Naturpark Spessart als Leidtragende traurige Gewissheit, dass der Wald in eine Industriezone umgewandelt wird, ohne Schutz für Mensch und Natur. Wie Sie richtig ausführen würden Windkraftanlagen oder Planungsräume generell den Naturpark Spessart im umwelt- und naturpolitischen Sinne zerstören und jegliche touristischen Aktivitäten verhindern."


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