Freigericht: Lilli und Günter Theune seit 60 Jahren verheiratet

Somborn
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In der Tanzstunde hat es zwischen Lilli und Günter Theune gefunkt – mittlerweile ist das jung gebliebene Paar seit 60 Jahren verheiratet. Landrat Thorsten Stolz (SPD) beglückwünschte das Jubelpaar, das im Freigerichter Ortsteil Somborn wohnt, am Mittwoch (29. Januar) zu dessen diamantenem Hochzeitstag. „Ich wünsche Ihnen beiden eine große Portion Gesundheit und noch viele glückliche Ehejahre“, sagte der Landrat und überreichte neben einer Urkunde auch ein Schlemmerpaket, gefüllt mit Leckereien aus der Region.

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Zum Ehrentag gratulierten auch der Freigerichter Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (SPD) und Ortsvorsteher Bernd Hofmann.

Lilli und Günter Theune sind mit 81 und 83 Jahren in einem Alter, in dem sie sich noch gut an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges erinnern können. Beide verbrachten ihre Kindheit und Jugend in Frankfurt. Fest eingebrannt hat sich Lilli Theune der Moment, als eine Brandbombe durch die Decke der Wohnung in Frankfurt fiel – zum Glück direkt in einen der Wassereimer, die dort neben den Sandsäcken und Gasmasken bereit stand. All diese Schrecken haben die beiden jedoch nicht davon abgehalten, stets auch die guten Seiten des Lebens im Blick zu behalten. „Wir hatten zwar wenig, aber es war dennoch eine schöne Zeit“, sagte Lilli Theune.

Gut gelaunt erzählt das Paar davon, wie es sich kennengelernt hat. Lilli war gerade einmal 15 Jahre alt, Günter 17, als beide in die Tanzstunde gingen. Weil es an Herren mangelte, war Günter ein gefragter Tanzpartner. Aber schnell wusste er, dass er sich nur mit einer Frau im Takt der Musik wiegen wollte, nämlich mit seiner Lilli, verrät er den Gästen. „Am Ende des Abends mussten die Männer ihre letzte Tanzpartnerin nach Hause begleiten“, erinnerte sich Günter Theune. Weil die jungen Leute Mitte der 1950er Jahre noch unmotorisiert unterwegs waren, bedeutete das für den jungen Günter einen Fußmarsch von insgesamt zehn Kilometern – was er gern in Kauf nahm. Überhaupt war das Paar gern draußen unterwegs und unternahm viele Wandertouren in Österreich und Bayern und fuhr gern an Ost- und Nordsee. Das Paar lebte 25 Jahre in Flörsheim, wo es viele glückliche Stunden mit Familie und Freunden verlebte. Mit dem Eintritt ins Rentenalter zog das Paar nach Somborn, in die Nähe von Tochter Andrea. Zur Familie gehören noch die beiden Enkel Katrin und Luisa sowie Urenkel Luca (3). Die Entscheidung, den Frankfurter Raum zu verlassen, traf das Ehepaar wohlüberlegt. „In Somborn ist alles da, was man zum Leben braucht“, erklärte Günter Theune Landrat Stolz und Bürgermeister Eitz.

Langweilig wird es dem 83-jährigen auch im Ruhestand nicht, denn der gelernte Maler und Lackierer ist stets gefragt, wenn innerhalb der Familie Renovierungsarbeiten anstehen. Auch das Haus in Somborn hat er selbst auf Vordermann gebracht. Seiner Frau war der Main-Kinzig-Kreis nicht fremd, als die beiden vor 21 Jahren herzogen, denn die 81-jährige kam in Biebergemünd zur Welt und hat Verwandte in Biebergemünd-Roßbach. In Frankfurt arbeitete die Jubilarin bis zur Geburt ihrer Tochter bei  der Hessischen Landesbank, allerdings noch im alten Gebäude. Die große Metropole habe sich seit den Kriegsjahren und durch den Wiederaufbau sehr verändert, berichtete das Paar. Die Zeit des Wiederaufbaus erlebten sie als Phase der Zuversicht und des Aufbruchs. Gerne wollen die beiden der rekonstruierten Altstadt, dem Dom-Römer-Viertel, einen Besuch abstatten. Der Stadt, in der sie sich vor so vielen Jahren ineinander verliebten.

Foto: Landrat Thorsten Stolz (Zweiter von links) gratulierte dem Jubelpaar Lilli und Günter Theune zur Diamantenen Hochzeit. Glückwünsche kamen auch vom Freigerichter Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (links) und dem Somborner Ortsvorsteher Bernd Hofmann (rechts).


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