Raserproblem in Bernbach: Bürgermeister soll sich vor Ort informieren

Bernbach
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"Die Freigerichter“ sind aufgrund der öffentlichen Stellungnahme von Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (SPD) bezüglich der "lange bekannten Raserprobleme" am Ortsausgang Bernbachs nach Linsengericht erneut erschüttert über dessen Verständnis über berechtigte Anliegen aus der Bürgerschaft.

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"Es ist für die Anwohner der Durchgangsstraßen Lindenstraße/Spessartstraße, gewiss auch der Birkenhainer und der Dr.-Schmitt-Straße, schwierig, mit Rasern umzugehen. Insbesondere am Ortsausgang von Bernbach in Richtung Linsengericht beschweren sich seit mindestens 20 Jahren die dort lebenden Anwohner und kämpfen für eine Verkehrsberuhigung. „Die Freigerichter“ hatten sich mit ihrer Pressemitteilung (wir berichteten) der Problematik angenommen. Der Hintergrund war dieses Anliegen eines Bernbachers, das schon länger brannte. Er hatte mit Unterstützung weiterer geplagter Anwohner seine sachliche Kritik öffentlich in ein für jedermann zugängliches soziales Medium mitgeteilt. Drei Tage später reagierten 'Die Freigerichter' darauf und waren sofort vor Ort, sonst keine der ansonsten online recht aktiven Vertreter der anderen Parteien", teilt die Wählergemeinschaft mit.

Für den Bürgermeister sei seine öffentliche Forderung gewesen, erst mit, anstatt über Menschen zu reden: „Warum macht der Bürgermeister das dann nicht endlich selbst und schickt andere vor?“, fragt sich Carmen Adrian. Erst später, Anfang März, habe die SPD mit ihrer Forderung „Tempo 30-Zonen für alle Kreis- und Landesstraßen“ noch ein paar Stimmen für die Kommunalwahl holen wollen, was sich wahrscheinlich nicht zu den ehemaligen Kooperationspartnern herumgesprochen habe, die aktuell die Unmöglichkeit einer Tempo 30-Zone für Bernbach an dieser Stelle betonen würden. "Denn dass der ehemalige Ortsvorsteher Bernbachs alleine zu Wort kommt, was leider den Anschein hat, er sei zweifelsfrei vor allen anderen Mandatsträgern erhaben gegenüber der lange bekannten Problematik - und selbstverständlich ist er auch der Meinung des Bürgermeisters -, scheint nur Rechtfertigungen zu dienen, warum bisher nichts getan wurde. Es wird seit Jahren dringend um Verkehrsberuhigung und auch -kontrollen an diesem Standort gebeten. Starker Motorrad- und Lkw-Lärm, überhöhte Geschwindigkeiten beim Ein- und Ausfahren Bernbachs und ständig steigendes Verkehrsaufkommen machen es den Bürgern recht schwer, die dort am Ortsausgang leben. Anstelle zu reagieren und sich vor Ort zu informieren, stellt der SPD-Bürgermeister einen leserbriefschreibenden Bürger mit einer Pressemitteilung aus dem sich eigentlich neutral zu verhaltendem Rathaus öffentlich an den Pranger und fordert Respekt, den er selbst als gewählter Volksvertreter seit 2019 mehrfach vermissen ließ. Das ist unglaublich und kein guter Stil. Da braucht es auch keine Bürgersprechstunden auf dem Wochenmarkt, wenn man sich vor Ort, wenn `s brennt, nicht traut und sich nicht blicken lässt“, ärgert sich Klaus Brönner.

Bevor man über die Presse reagiere, sollte man sich doch erst mal mit Bürgern zusammensetzen. „Die aktuelle Kommunikation wird weder den Bürgern noch dem Leserbriefschreiber gerecht“, meint Waldemar Gogel, wobei sich die Kritik ausdrücklich nicht gegen den Ordnungsamtsleiter richte. „Bürgernähe schaut anders aus. Deswegen vor Ort selbst reden und analysieren, denn wo ein Wille ist, ist ein Weg“, betont auch Carmen Scheuermann. „Die Freigerichter“ begrüßen erste Schritte, erneut das Gespräch anlässlich der bevorstehenden Sperrung der Landesstraße zwischen Bernbach und Lützelhausen mit Hessen Mobil zu suchen, um eventuell Verbesserungen durch bauliche Maßnahmen (z. B. Fahrbahnverengungen wie in Horbach oder auch der Nachbargemeinde Hasselroth-Gondsroth) und Beschilderungen zu erreichen. Deswegen fordern „Die Freigerichter“ einen zeitnahen Vororttermin mit Verwaltung, Bürgern inklusive dem Leserbriefschreiber, also „miteinander reden, anstelle übereinander sprechen“. Hierfür setzen sich „Die Freigerichter“ gerne als Vermittler ein, die sich jüngst schon dieser Problematik angenommen haben und aktuell einen zeitnahen Termin mit den Bürgern und den Verantwortlichen organisieren.


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