Lilly & Schildi: Hund spürt in Neuses entlaufene Schildkröte auf

Neuses
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Ein sonniger Tag im Juli - perfekt um eine ausgedehnte Wanderung zu unternehmen. So dachte sich das wohl auch Schildi (diesen Namen hat sie von den Kita-Kindern erhalten), die griechische Landschildkröte, die eigentlich ihr Zuhause in einem Kindergarten hat. Coronabedingt ist sie vorübergehend im Garten bei Nadine Steiner in Freigericht-Neuses untergebracht. Gedacht – getan!

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Unter Einsatz enormer körperlicher Anstrengungen gelang es der schon recht großen Schildkröte, eine Holzlatte aus der Verankerung zu drücken und sich auf den geplanten Ausflug zu begeben.

Als die Menschen dieses – sie betrachteten es eher als Flucht, denn als Ausflug – bemerkten, war die unternehmungslustige Schildkröte schon nicht mehr auffindbar. Alle Versuche, sie aufzuspüren, blieben erfolglos. Aber Moment mal: Beim Begriff „Aufspüren“ fiel den mittlerweile ziemlich verzweifelten Menschen ein, dass eine Nachbarin einmal erzählt hatte, mit ihrem Hund Mantrailing (also das Suchen von vermissten Menschen) zu trainieren.

Ein kurzes Telefonat und mittlerweile einen Tag später war es dann soweit: Lilly, Zwergpinscherhündin, 5 kg schwer und 5 Jahre alt, war bereit, sich der Herausforderung zusammen mit ihrem Menschen Katja Dellmuth zu stellen. Lilly betreibt seit einigen Jahren „hobbymäßig“ Mantrailing. Das Mensch-Hund-Team wurde von Monika Hollmann, Ausbilderin für Mantrailing und Geruchsdifferenzierung, ausgebildet. Ob sie diese Aufgabe meistern könnten, war jedoch unklar, da bislang ausschließlich Menschen aufgespürt wurden.

Dafür erhält Lilly dann einen Geruchsartikel (also ein von der vermissten Person getragenes Kleidungsstück, Taschentuch o.ä.), um zu wissen, welchem Geruch sie folgen soll. Solcherlei Gegenstände hatte die Schildkröte nicht zurückgelassen. Also wurden kurzerhand etwas Stroh sowie Kot aus dem Gehege genommen. Lilly schnüffelte daran und los ging es. Zunächst einmal kreuz und quer durch den Garten bis sie einem kleinen Pfad, der aus diesem herausführte, folgte. Weiter ging es über das weitläufige Nachbargrundstück, steile Hänge hinauf und ins angrenzende Feld. Bei den Menschen kamen erste Zweifel auf, ob Schildi eine solche Wanderung habe bewältigen können. Lilly hingegen war sich sicher und folgte weiter zielstrebig der Spur. Und da war der Ausreißer tatsächlich: Die Schildkröte saß an einer Hecke und gönnte sich gerade eine Verschnaufpause.

Die Freude und Erleichterung war bei allen Beteiligten riesengroß! Lilly bekam ihre verdiente Belohnung und Schildi wurde sicher zurück in ihr Gehege gebracht, an welchem zwischenzeitlich alle möglichen Schwachstellen überprüft und gesichert wurden. Für einen Sommer sollte dieser Ausflug genügen. Lilly plant derweil eine Karriere als „Pettrailer“, um vermisste Heimtiere aufzufinden und wieder mit ihren Besitzern zusammen zu bringen.

Text und Foto: Katja Dellmuth


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