Keine Windkraftanlagen am Fernblick

Freigericht
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"'Die Freigerichter' sind grundsätzlich für erneuerbare Energien, um die Energiewende auch in Freigericht voranzuschaffen", teilt die Wählergemeinschaft in einer Pressemitteilung mit.

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Jedoch sei man ausdrücklich gegen den Bau von Windkraftanlagen in der Nähe des Fernblicks bei Neuses: "Dieses klare Statement kam nun auf Bitten von Stimmen aus der Bürgerschaft zustande, denn man sollte sich als neue Wählergemeinschaft klarer positionieren, was nicht der anstehenden Kommunalwahl zuschulden ist. Und das ist hiermit der Fall. Denn 'Die Freigerichter' hatten im Entwurf ihrer Wahlkampfthemen im Januar das Thema 'alternatives Energiekonzept für Freigericht' benannt, was, wie im Flyer veröffentlicht, auch die bis dahin ergebnisoffenen Diskussionen um Windkraftanlagen wie auch die sensible Entwicklung eines Solar-Parks oder anderen Ideen beinhaltete. Damals waren 'Die Freigerichter' noch nicht so weit, ihrer in vielen konstruktiven Dialogen, Diskussionen und sachlichen Auseinandersetzungen demokratisch gefundene Meinungsbildung zu veröffentlichen. 'Die Freigerichter' wollen aber keine Stammtischentscheidungen oder schwammige Vertröstungen bis nach der Kommunalwahl, um ja keine Wähler zu verschrecken oder auf Stimmenfang zu gehen, wie eventuell unterstellt, da in der letzten Zeit von vielen Seiten Nachfragen an die Freigerichter Parteien und Wählergemeinschaften wegen einer Positionierung in dieser Frage kamen. Nach intensiven internen Diskussionen sagen 'Die Freigerichter', deren Mitglieder mehrheitlich diesen Windpark-Planungen sehr kritisch gegenüberstehen: 'Nein: wir wehren uns ausdrücklich gegen die Zerstörung von 85 Hektar Wald, was 130 Fußballfeldern entspricht. Wir sind ausdrücklich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald bei Neuses, sonst sind die schönen Worte von Nachhaltigkeit in unserem doch lebenswerten Freigericht nur noch eine Farce!“, regt sich Stefan Adrian auf, Listenkandidat der „Freigerichter“.

Im Wahlprogramm stehe auch die Schaffung einer Stelle eines Klimamanagers, der ein Klimakonzept für Freigericht anstoßen solle. "Da der Strom ja bekanntlich irgendwo herkommen muss (nachhaltigen Strom gibt es zur Zeit wohl nur aus Solarenergie, Windkraft und bedingt auch aus Wasserkraft), schlagen 'Die Freigerichter' andere Möglichkeiten zum Thema der erneuerbaren Energien vor, wie beispielsweise die sensible Errichtung eines Solarparks auf freien, gemeindeeigenen Flächen oder die erneute Überprüfung gemeindeeigener Dächer, ob die Installation von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung möglich ist, was nach einer vor Jahren auf einen Fraktionsantrag erfolgten Prüfung als nicht praktikabel erschien. Jedoch bei wesentlich veränderten Bauweisen der mittlerweile leichteren Anlagen müsse dieses unbedingt erneut in Angriff genommen werden", meint Dr. Marc Ruppenthal, der eine gleichlautende Antragstellung ankündigt.

Wichtig sei, über das Vorhaben im Neuseser Wald viele Meinungen der Freigerichter Bürgerinnen und Bürger zu hören, Gespräche und Umfragen in der Bevölkerung (in Papierform und auf der Homepage) vorzunehmen und die Bürgerschaft inhaltlich mitzunehmen und einzubinden. „Das Thema muss selbstverständlich mit der Bevölkerung aufgearbeitet werden“, meint Klaus Brönner. Die Entscheidung sollte bei diesem weitreichenden Thema breit aufgestellt werden durch Mitnahme aller. Dies fange mit umfangreichen Informationen zu den Planungen an. Die Online-Veranstaltung des Rathauses, die im November als Auftakt für die von der Verwaltung vielgepriesene Bürgerbeteiligung gelten sollte, habe jedoch nicht alle erreicht. „Die Freigerichter“ schlagen deshalb Informationsveranstaltungen unter Corona-Bedingungen vor, wie auch schriftliche Informationen für die Bürgerschaft, die nicht digital und online unterwegs ist.

Auch eine von den „Freigerichtern“ angedachte, eventuelle Vortragsveranstaltung zu diesem Thema mit weiteren Sachkundigen und auch mit dem Revierförster, mit dem „Die Freigerichter“ bereits Gespräche geführt und dessen Meinung abgefragt habe, verzeichne schon jetzt hohes Interesse, so die „Freigerichter“- Fraktionsvorsitzende Carmen Brönner. So müssten dringend die Natur- und Vogelschutzvereine beziehungsweise die Freigerichter Naturschutzrunde, wo einigen Aktiven bereits bekannt sei, dass im beplanten Windparkgebiet auch die geschützte Mopsfledermaus vorkomme, wie auch die Jagdpächter zu Wort kommen, die rund um den Fernblick bereits die Verringerung des Wildbestands beobachtet hätten. „Der Verlust einzigartiger und seltener Habitate durch Zerstörung von Lebensraum wird hier bewusst in Kauf genommen“, so Carmen Brönner weiter. „Wenn Vogelwelt und Natur derart beseitigt werden, braucht man auch keine Vogel- und Naturschutzvereine mehr“, bemerkt sie. Erste Stimmen aus der Bevölkerung würden „Die Freigerichter“ bestärken. Da heiße es schon, dass die „Vogel-Schredderanlagen“ mit allen Mitteln verhindert werden müssten und dass diese hoffentlich niemals gebaut werden würden.

Die Neuseser Windvorrangfläche 2-81 sei im Teil-Regionalplan Erneuerbare Energien des RP Darmstadt vorgesehen und umfasse wie erwähnt 85 Hektar, das seien 850.000 Quadratmeter, also 130 Fußballfelder intakte Natur, angrenzend an die unterfränkischen Nachbargemeinden. Die Fläche sei im vollständigen Besitz der Gemeinde Freigericht. "Es sollen 5 bis 6 riesige Windräder aufgestellt werden mit einer Entfernung vom Ortsrand von Neuses von nur 1600 Metern – und nur 600 Meter vom Gasthaus 'Fernblick' entfernt, ein gerne angenommenes Ausflugsziel von Gästen und Bürgern, was eine unkalkulierbare Lärmbelästigung für Anwohner und Gäste wird. Die zusätzliche Schaffung der immensen Baustellen-Zufahrtswege wird nur mit enormen Erdbewegungen möglich sein. Die Topographie und das Landschaftsbild des Vorspessarthöhenzuges im Naturpark Spessart entlang der historischen Birkenhainer Straße mit zertifizierten Wanderwegen wie 'Spessartbogen' und 'Spessartfährte Neuses' wäre unwiederbringlich verändert, wertvolle Ressourcen vernichtet. Ohnehin sehen 'Die Freigerichter' nicht unbedingt die Wirtschaftlichkeit des geplanten Standortes und die damit eventuell eingehenden Euros zur Sanierung des Gemeindehaushaltes, was eventuelle erzwingbare Nachtabschaltungen und die Windhöffigkeit betrifft. Der wunderschöne Naturpark Spessart ist ohnehin mit diesen Anlagen genug verspargelt und der Taunus bietet außerdem viel bessere Windbedingungen, was jedoch wegen der Wohnsitze landespolitischer Schwergewichte wohl generell nicht in Frage kommt. „Der Bürgerdialog im November 2020 hat nicht alle erreicht. Jetzt haben wir schon März – und die Informationen werden nicht mehr“ hat Waldemar Gogel, Listenkandidat festgestellt. Es eilt, denn bis Jahresende müssen die Würfel gefallen sein", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Gespannt sei man auf die angekündigte Besichtigung des Geländes und einer bestehenden Windkraftanlage durch die neuen Mandatsträger beziehungsweise die Vorstellung des Modells in 3D, wie es in Neuses dann aussehen könnte zur Veranschaulichung der sichtbaren Auswirkungen. "'Die Freigerichter' fordern, die abschließende Entscheidung zum Wohle von fast 15.000 Freigerichterinnen und Freigerichtern sollte fernab von irgendwelchen Ideologien von allen Bürgern getroffen werden und nicht nur von 37 Gemeindevertretern im Parlament, die für Generationen artenreiche und intakte Walderholungslandschaft opfern wollen, die mancherorts sowieso durch die Dürre-Sommer des Klimawandels bedingten Waldverluste stark angeschlagen ist", so das abschließende Statement.


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