CDU: Solarparks anstatt Windkraftanlagen in Freigericht

Freigericht
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Wenn es nach der CDU-Fraktion geht, soll die Gemeinde Freigericht einen oder gar mehrere Solarparks errichten, um dem Klimaschutz Rechnung zu tragen und einen eigenen Beitrag zur energetischen Grundversorgung einerseits und zur Verringerung von Emissionen andererseits zu leisten.

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Einen entsprechenden Antrag haben die Freigerichter Christdemokraten für die kommende Sitzung der Gemeindevertretung eingereicht. Als Beispiele werden die Solarparks in Gelnhausen oder auf dem ehemaligen Deponiegelände in Bruchköbel angeführt. Die Nutzung der Sonnenenergie sei ohne größere Beeinträchtigung der Natur möglich.

Insbesondere werde, anders als durch andere Formen der Energiegewinnung, die heimische Tierwelt nicht gestört oder gar im Bestand gefährdet. In Anbetracht der aufkommenden Diskussion um die mögliche Errichtung von Windkraftanlagen im Neuseser Waldgebiet wolle die CDU möglichst frühzeitig eine Alternative in die Diskussion einbringen. Da das für Freigericht einzig machbare Planungsgebiet für solche Windkraftanlagen auf Freigerichter Gemarkung in einem sehr hochwertigen und von zahlreichen Tierarten dicht besiedelten Waldgebiet liegt, stehe die CDU solchen Windkraftanlagen sehr skeptisch gegenüber. Neben dem Wert des Areals als Naherholungsgebiet handele es sich dort auch um einen hochwertigen Baumbestand, und auch die Artenvielfalt an dieser Stelle sei ausgesprochen hoch. Unter anderem sei dort Lebensraum für die sehr seltenen heimischen Wildkatzen gegeben.

„Die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien angesichts des dramatischen Klimawandels steht für uns außer Frage“, so Dr. Jürgen Schmitt, der sich seit Jahren auf dem Gebiet der Elektromobilität und der erneuerbaren Energien engagiert und als Pächter der Teufelsmühle im Wald zwischen Neuses und den bayerischen Nachbarkommunen ausgesprochen ortskundig ist. „Ebenso klar ist für uns, dass auch die Gemeinde Freigericht hier einen Beitrag leisten muss. Allerdings stellt sich bei den angedachten Vorrangflächen für Windenergie die Frage der Verhältnismäßigkeit des Eingriffs in die Natur durch die Errichtung und Zuwegung der entsprechenden Anlagen.“ Der CDU schwebe als sinnvolle Alternative die Errichtung eines oder mehrerer Solarparks mit heute bereits möglichen Speicherformen vor.

„Wir wollen zunächst den Gemeindevorstand beauftragen, eine oder mehrere geeignete Freiflächen zu finden“, erklärt der CDU-Parteivorsitzende Patrice Leon Göbel. „Diese sollen minimalinvasiv nutzbar sein. Es sollen also möglichst keine Baum-, Strauch- oder Heckenbewuchse beeinträchtigt werden, um wichtigen Lebensraum für Wild- und andere Tierarten zu erhalten.“ So sei es beispielsweise auch möglich, Solarmodule auf Stelzen zu errichten. Der Bereich zwischen und unter diesen könnte dann weiterhin als Weidefläche für Nutztiere oder als Blühwiese zum Erhalt diverser Insektenarten genutzt werden. Zielvorgabe sei außerdem, dass nach Möglichkeit keine landwirtschaftlichen Nutzflächen verloren gehen.

„Außerdem soll darauf geachtet werden, dass eine Ausrichtung der Solarmodule in süd-/westlicher Richtung möglich ist, um eine effiziente Nutzung der Sonnenenergie zu gewährleisten“, so Schmitt weiter. „Um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass die Sonne nicht rund um die Uhr strahlt, können wir uns zusätzlich auch eine Speicherlösung sehr gut vorstellen.“ Zur Speicherung des Stromes gebe es beispielsweise bereits Lösungen, um die verstärkt anfallenden Akkus aus der Elektromobilität nach ihrem Einsatz in Fahrzeugen noch Jahre lang als private Stromspeicher oder in Großanlagen zu nutzen (sog. „second life“), bevor sie erst danach dem heute schon möglichen Recycling zugeführt werden. Entsprechende Projekte seien bereits erfolgreich mit Automobilherstellern umgesetzt worden. Über das weitere Vorgehen und die konkrete Umsetzung soll im Fachausschuss mit allen Fraktionen und unter Einbeziehung möglicher Investoren und Fachleute beraten werden.


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