Straßensanierung: IG Straba sieht sich nach Fachvortrag bestätigt

Freigericht
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"Wer etwas will findet Wege, wer nicht der findet Gründe" - mit diesen Worten eröffnete Herr Spahl, Bürgermeister aus Rednitzhembach der vom Hamburger Abendblatt als „Bürgermeister Schuldenfrei“ bezeichnet wurde, laut einer Pressemitteilung der "IG Straba" seinen Vortrag zur alternativen Straßensanierung in der Freigerichthalle in Altenmittlau am 3.9.2021.

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Seine Ausführungen hätten in keinem erkennbaren Widerspruch zu denen von Herrn Donges vom Ingenieurbüro IMB Plan aus Hanau gestanden, der von der Gemeinde Freigericht als Sachverständiger hinzugezogen beziehungsweise ausgewählt worden sei.

"Unter den Voraussetzungen, dass der Kanal intakt ist, die Straße vorwiegend von den Anliegern genutzt wird und wenig Schwerverkehr die Straße befährt, praktiziert Herr Spahl seine Sanierungsmethode seit 21 Jahren mit großem Erfolg. An einem Beispiel in seiner Gemeinde zeigte er auf, dass gegenüber einer grundhaften Sanierung von geschätzten 560.000 €, die Sanierungsmethode dieser Straße nach seiner Methode lediglich 80.000 € betrug. Mit ca. 15 Prozent der Kosten gegenüber einer grundhaften Erneuerung konnte die Straße instandgesetzt werden und hält bis heute den Anforderungen stand. Die Anwohner wurden komplett von Zahlungen entlastet, da es sich um eine Reparatur handelte. In Rednitzhembach ist der Unterbau teilweise aus Lehm und Sand, wie auch in Freigericht. Somit sollte dies kein Argument mehr sein, dass das Modell Spahl aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht durchführbar ist. Am Beispiel Spessartring mit geschätzten Kosten der grundhaften Erneuerung von 670.000 Euro im Jahr 2018 und einer geschätzten Preissteigerung von ca. 30 Prozent würde der Eigenanteil für die Gemeinde in diesem Fall ca. 360.000 Euro betragen. Für alle zur grundhaften Erneuerung anstehenden Straßen in Freigericht, gemäß der Aufstellung der Gemeinde aus dem Jahr 2018 und den zu erwartenden Preissteigerungen dürfte der Gesamtbetrag für die Straßensanierung derzeit bei circa 3,2 Millionen Euro liegen. Es handelt sich bei allen Straßen um Anliegerstraßen. Der Unterbau soll laut Aussage der Gemeinde Freigericht ca. 60 cm ausgehoben und mit Schotter aufgefüllt werden. Dies ist jedoch unserer Meinung bei einer Anliegerstraße nicht zwingend erforderlich, zumal sich der Untergrund im Laufe der Jahrzehnte genügend verdichtet hat. Das Befahren der Straßen durch die Müllentsorgung ist der einzig erkennbare regelmäßige Schwerverkehr. Die Straßen habe sich seit Jahrzehnten gesetzt und der Austausch des Kanals ist bei keiner dieser Straßen vorgesehen. Unsere Gemeinde Freigericht hat sich auf einen Eigenanteil von 40% in der Satzung der Straßenausbaubeiträge verständigt. Der Eigenanteil der Gemeinde würde somit circa 1,2 Millionen betragen. Der Rest von 2 Millionen Euro fällt auf die Eigentümer zurück. Diese Gelder könnte die Gemeinde sinnvoller für den geplanten Kindergarten, unser Schwimmbad, für die Vereine etc. einsetzen, oder einfach nur die Bürger und die Gemeindekasse entlasten. Laut Aussage von Herrn Donges, dem Fachmann für Straßenbau, kosten die notwendigen Untersuchungen je Gutachten pro Straße zwischen 2.000-20.000 Euro. Diese Gelder sind Kosten, die bei einer Sanierung nach der Methode Rednitzhembach nicht anfallen. Dieser Betrag könnte sinnvollerweise bereits für die Sanierung nach Rednitzhembach genutzt werden", so die IG Straba weiter.

Die Experten hätten auf eine Frage aus dem Publikum klar geantwortet, dass kein Gefährdungspotential von der Sanierung der derzeit anstehenden Straßen nach dem Model Rednitzhembach ausgeht. Es komme niemand ums Leben, es würden keine Straßen einstürzen. Das Schlimmste, was passieren könnte wäre, dass es zur Rissbildung käme – ein sogenannter Fehlschuss - der getätigten Investitionen. Herr Spahl habe auf Nachfrage versichert, dass dies bei den in Rednitzhembach sanierten Straßen nicht der Fall war.

"Wir wollen ein einheitliches Europa, fangen wir bei den Straßenausbaugebühren an und gestalten ein einheitliches Deutschland. Die ersten Bundesländer haben es uns vorgemacht und viele hessische Kommunen sind mittlerweile nachgezogen. Laut Aussage von Herrn Spahl hat Rednitzhembach die Sachlage nie falsch eingeschätzt und sich keinen Fehlschuss geleistet, sogar auf Gutachten verzichtet und stattdessen dieses Geld für die Sanierung der Straßen verwendet. In ganz Rednitzhembach gibt es kein Schlagloch. Ebenfalls ist hervorzuheben, dass die Gemeinde Rednitzhembach seit 2003 schuldenfrei ist. Wer etwas will, findet einen Weg, wer nicht, findet Gründe. Wir fordern das Bauamt und die Gemeindevertreter auf, die von Herrn Spahl praktizierte Sanierungsmethode vor dem Hintergrund der finanziell angespannten Situation der Gemeinde Freigericht ernsthaft zu prüfen und eine Entscheidung zu treffen, die sowohl den technischen Anforderungen als auch der Situation der Grundstückseigentümer gerecht wird", so die IG Straba abschließend.


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