Trotz Minus im Haushalt: Keine Steuererhöhungen in 2022 geplant

Freigericht
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Trotz eines defizitären Haushalts sind in der Gemeinde Freigericht im nächsten Jahr keine Steuererhöhungen geplant. Das Defizit in Höhe von knapp 460.000 Euro soll durch Rücklagen ausgeglichen werden. Das sieht zumindest der Haushaltsentwurf vor, den Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (SPD) in der Sitzung der Gemeindevertretung vorstellte. Das Zahlenwerk wird in den nächsten Wochen nun im Haupt- und Finanzausschuss beraten.

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige


Laut Eitz sollen im kommenden Jahr circa 4,8 Millionen Euro investiert werden, davon sind allein weitere 900.000 Euro für den gemeinsamen Neubau von Kindertagesstätte und Feuerwehrgerätehaus zwischen den Ortsteilen Bernbach und Altenmittlau eingeplant. Zudem steht die Erschließung von gleich vier Neubaugebieten auf dem Programm. Umso überraschender fand der Rathauschef daher die Nachricht der Hessen Agentur, die bis 2035 eine sinkende Einwohnerzahl für Freigericht prognostiziert. „Dieser Prognose kann ich mich angesichts der hohen Nachfrage nach Wohnraum nicht anschließen“, so Eitz.

Die Haupteinnahmequelle der Gemeinde bleibt mit 45 Prozent die Einkommenssteuer in Höhe von circa 9,9 Millionen Euro gefolgt von den Schlüsselzuweisungen mit 4,9 Millionen Euro (22 Prozent). Die Gewerbesteuer umfasst 16 Prozent der Steuereinnahmen, die Grundsteuer B 11 Prozent. Gravierende Mindereinnahmen wurden laut Eitz im Corona-Jahr 2021 nicht verzeichnet, was allerdings auf einen Einmaleffekt bei der Gewerbesteuer zurückzuführen sei. „Dadurch ist weder der Umfang noch die Dauer des Einbruchs durch die Corona-Pandemie halbwegs verlässlich abschätzbar“, seien die Steuerschätzungen mit starker Unsicherheit behaftet.

Auf der Ausgabenseite schlägt die Kreisumlage mit über sieben Millionen Euro zu Buche, hier liegt dem Entwurf allerdings noch ein Ansatz zugrunde, der im Haushaltsplan für den Main-Kinzig-Kreis etwas geringer eingeplant wurde. Nichts mehr ändern wird sich allerdings vermutlich an der Schulumlage, die sich in Freigericht auf 3,17 Millionen Euro beläuft. Ein dicker Brocken bleibt auch die Kinderbetreuung: Über 4,4 Millionen Euro fließen dafür aus dem Gemeindehaushalt ab und Elternbeiträge (5 Prozent) und Landeszuschüsse (23 Prozent) müssen sogar noch draufgerechnet werden, um die Gesamtkosten zu ermitteln. Die Personalkosten der Gemeinde steigen um fast 600.000 Euro auf inzwischen fast sieben Millionen Euro.

„Die Finanzen stehen nun auf einer soliden Grundlage ohne Zinsänderungsrisiken, Altschulen und Kassenkrediten“, wurde für Eitz die Haushaltskonsolidierung erfolgreich abgeschlossen und der Neustart „für eine generationengerechte und nachhaltige Finanzpolitik kann beginnen“. Neue Schulden soll die Gemeinde gemäß Haushaltsplan nicht aufnehmen, für 2024 wird aktuell mit einem ausgeglichenen Haushalt gerechnet.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de