Windkraft in Freigericht: "Gegenwind" stellt Millionengewinne in Frage

Freigericht
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Der Verein "Gegenwind Freigericht" reagiert mit einer Pressemitteilung auf einen Artikel der SPD Freigericht zu den geplanten Windkraftanlagen in der Gemeinde (wir berichteten).

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"Mit Verwunderung haben wir den Artikel der Freigerichter SPD zu den geplanten Windindustrieanlagen zur Kenntnis genommen. Wir haben den Eindruck, dass mit solchen Artikeln versucht wird, dieses Projekt schön zu rechnen und in der Öffentlichkeit versucht werden soll, dass Projekt deutlich positiver darzustellen als es wirklich ist. Besonders wenn wir alle zurückblicken und uns daran erinnern, um welche Anzahl von Windrädern es bei der Abstimmung in Freigericht 2022 ging und um welche Anzahl es heute geht - inklusive Alzenau mindestens 8 Windkraftanlagen. Wir sind schockiert von der Dimension des Vorhabens und Eingriffs in die Natur. Nach Aussage des Bürgermeisters Dr. Albrecht Eitz (SPD) in der Bürgerversammlung am 19.10.2023 wurden bereits 250.000 Euro für dieses Projekt ausgegeben (Besichtigungen; Besprechungen, usw.), die angeblich dann der Projektierer übernehmen soll. Aus unserer Sicht hätte man dieses Geld viel sinnvoller in der Gemeinde ausgegeben können. Nach aktueller Planung möchte sich die Gemeinde Freigericht finanziell bei der geplanten Windindustrieanlage beteiligen, dadurch kommt nochmals ein erheblicher Kostenfaktor auf die Gemeinde zu, der unseres Erachtens nur zu einer weiteren unnötigen risikohaften Verschuldung der Gemeinde Freigericht führen kann", erklärt "Gegenwind Freigericht".

Hinzu komme, dass sich bei der Stadt Alzenau aktuell ein Finanzloch in Höhe von 14 Millionen Euro öffne: "Daher fragen wir uns, ob solche Projekte und Partnerschaften auf Sand gebaut werden oder es sich eher um Luftschlösser handelt. Jedem muss bei einem solchen Projekt klar sein, dass bei der geplanten Investition ein mehrjähriger Verlust entsteht. Die spannende Frage ist, ob es mehr als fünf Jahre oder Jahrzehnte sind, bis die ersten Gewinne erzielt werden. Fraglich bleibt somit, ob sich dieses Projekt rechnet und ob hier dieser von der SPD genannte Millionenbetrag sich wirklich irgendwann in der Kasse befindet. Aus unserer Sicht eher Wunschdenken. Weiterhin stellt sich die Frage, wer dies am Ende bezahlt. Ist doch ganz einfach: Mit der Stromrechnung finanzieren alle Freigerichter Haushalte jeden Monat solche Projekte, ob wirtschaftlich oder nicht. Deshalb ist es kein Wunder, dass Deutschland die höchsten Stromrechnungen in Europa hat. Es ist doch paradox, auf der einen Seite lokal mit Erträgen zu winken auf der anderen Seite die Bürgerhaushalte monatlich so hoch zu belasten. Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass fehlende Speichermöglichkeiten für die Erneuerbaren Energien dazu führen, dass die Windindustrieanlagen gegen Entschädigungen abgeschaltet und überschüssige Strommengen ins Ausland geliefert werden müssen. Die daraus resultierenden Kosten sind von den Verbrauchern unter anderem über die Netzentgelte zu tragen. Der überschüssige Strom muss teilweise verschenkt und in Extremfällen muss sogar eine Abnahmegebühr gezahlt werden. An windschwachen Tagen muss Deutschland diesen Strom zu hohen Preisen wieder zurückkaufen."

Abschließend teilt der Verein mit: "Wir als Gegenwind Freigericht e.V. wollen keine Windradindustrieanlagen im Freigerichter Wald. Wir lehnen dieses Projekt in erster Linie aus Naturschutzgründen ab. Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen, ökologischen und tragfähigen Landnutzung – gerade in einem naturnahen Wald. Wir sind sehr gespannt, auf die Ergebnisse der bereits durchgeführten beziehungsweise noch anstehenden Untersuchungen, Messungen sowie Begehungen und den daraufhin erstellten Gutachten."


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