Bagger im Feuchtbiotop Bechtoldsahl

Meerholz
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Am Donerstag starteten in der Gemarkung Meerholz die Arbeiten zur Wiederherstellung und Entwicklung eines großen Feuchtbiotops.



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Geleitet wird die Maßnahme von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA), die bereits im vergangenen Jahr für die Köhlersaue von Wächtersbach und Kinzigaue von Langenselbold ähnlich große Natur- und Artenschutzschutzprojekte plante und umsetzte.

Feuchtgebiete gehören in Deutschland zu den besonders bedrohten Lebensräumen. „Das ist vor allem auf den großflächigen Verlust so genannter Überschwemmungstümpel, die im Zuge der Gewässerregulierungen fast ganz verschwunden sind, zurückzuführen.“, berichtet die Biologin Susanne Hufmann (GNA). Deshalb bestehe in den Wiesen- und Feldfluren der Kinzigaue heute ein großer Bedarf an periodisch wasserführenden Tümpeln und Mulden, um nicht nur seltenen und bedrohten Arten wie Laubfrosch, Gelbbauchunke und Kammmolch endlich wieder ideale Laichbedingungen bieten zu können. Selbst die Bestandszahlen der ehemals weit verbreiten Erdkröte sind in bestimmten Gebieten des Main-Kinzig-Kreises aus noch ungeklärter Ursache fast vollständig eingebrochen, so dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Rettung eines sanierungsbedürftigen Trittsteinbiotops

So soll das "in die Jahre gekommene“ Gelnhäuser Feuchtbiotop in seinen Funktionen als Laichplatz und Fortpflanzungsgewässer wiederhergestellt und weiterentwickelt werden. Starker Weiden- und Gehölzaufwuchs entzog dem Biotop gerade in den letzten beiden heißen Jahren viel zu viel Wasser, so dass es zeitweise trocken lag. Sedimente und Schlamm - stellenweise bis zu 40 cm hoch - sorgten für eine schnell voranschreitende Verlandung. Außerdem waren die steilen Ufer ein Hindernis für wandernde Amphibienarten.

Zurzeit werden erst einmal die vollkommen überalterten Gehölze entlang des Weges „auf Stock gesetzt“ und die Weiden wieder zu Kopfbäumen geschnitten. In der nächsten Woche kommt dann die Rodenbacher Tiefbaufirma Darmstädter zum Einsatz, um das Gewässer umfangreich zu sanieren. Aus Gründen des Bodenschutzes werden die Arbeiten mit einem Spezialbagger durchgeführt, der über eine Kettenbreite von mindestens 8oo mm verfügt. Der Abtransport des anfallenden Aushubs wird mit Schleppern und Muldenkippern vorgenommen, die ebenfalls speziell bereift sind.

Nach der Grundpflege von etwa 1.200 m² werden die Ufer moderat abgeflacht. Die Ausdehnung des Gewässerbiotops wird dadurch von 116 m auf 126 m verlängert. Für die Planer der GNA war es wichtig darauf zu achten, dass die Uferabflachungen keine landwirtschaftlichen Flächen in Anspruch nehmen. Auch der größte Teil des heute schon vorhandenen Schilfröhrichts wird als Vogelbrutstätte und Initial erhalten bleiben.

Langer Atem und enge Kooperation

Das Projekt entstand bereits vor mehr als einem Jahr in enger Kooperation mit der Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz-Hailer, dem Landschaftspflegeverband Main-Kinzig, der Stadt Gelnhausen und dem Regierungspräsidium Darmstadt. Ermöglicht wird es durch ein neues Förderinstrument für Naturschutzmaßnahmen im ländlichen Raum, das es in Hessen seit 2017 gibt. Auf Bundesebene wurde der nationale Rahmenplan der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ erweitert mit dem Ziel, nicht-produktive, investive Maßnahmen im ländlichen Raum zu fördern. Darunter fallen die Schaffung oder Wiederherstellung von Feuchtbiotopen und Kleingewässern, Hecken, Feldgehölzen oder Trockenmauern ebenso wie die Entbuschung von Halboffen- und Offenlandlebensräumen. Die Fördermittel stammen zu 60% vom Bund und zu 40% vom Land Hessen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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