„Neuigkeiten“ aus den Gelnhäuser Kreisblättern

Meerholz
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Zu seiner vorerst letzten offiziellen Veranstaltung hatte der Geschichtsverein Meerholz-Hailer in den Kaisersaal des Meerholzer Schlosses eingeladen, wo der Vorsitzende Kurt Hanselmann in einem Vortrag vor einer überschaubaren Besucherschar „Neuigkeiten“ aus den Gelnhäuser Kreisblättern aus der Zeit von 1880 bis 1915 zu Gehör brachte.

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Zwei verdiente Vereinsmitglieder, Heinrich Kreutzer und Walter Büttner, trugen in unzähligen Besuchen des Zeitungsarchivs von Familie Kalbfleisch zwischen 1990 – 1995 alle Berichte zusammen, die Ereignisse aus Hailer und Meerholz aus der Zeit vor ca. 100 Jahren behandelten und diese stellen somit ein eindrucksvolles Spiegelbild jener Zeit dar. Die Presseberichte behandelten alle Facetten des öffentlichen Lebens wie zum Beispiel Wechsel im Bürgermeisteramt, offizielle Statistiken über Einwohnerzahlen und Religionszugehörigkeit, Ereignisse aus dem Grafenhaus, öffentliche Vereinsveranstaltungen wie die Gründung des Meerholzer Fußballvereins im Jahr 1909 oder Veranstaltungen in den diversen Gasthäusern, wo das öffentliche Gemeindeleben im Wesentlichen stattfand. Aber auch öffentliche Feiern wie zum 90. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. im März 1887 oder in späteren Jahren zu Kaisers Geburtstag (Wilhelm II.) am 27. Januar wurden in der Presse behandelt. Auffallend sind die vielen Veranstaltungen, die sich damals auf dem Platz vor dem Schießhaus abspielten wie z. B. die Fahnenweihe des Turnvereins im März 1897. Sogar gerichtliche Nachrichten fanden damals bereits einen Wiederhall in der Presse. Im Januar 1889 wurde der Diebstahl mehrerer „Baumspitzen“ durch Bäcker XY und seiner Kinder verhandelt, worauf der Bäcker zu zwei Tagen, der Sohn W. zu einem Tag Gefängnis verurteilt wurde. Behandelt wurde auch die Feststellung der „Reblaus“ auf dem Grundstück des Ing. Schmick in Hailer, worauf die betreffenden Erdflächen desinfiziert wurden. Im November 1888 spendeten Meerholz und Hailer namhafte Geldummen und Naturalien für die Betroffenen des Stadtbrandes von Hünfeld. Die Aufzeichnungen enden mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und den damit verbundenen Einschränkungen und Gefallenenmeldungen. Letzte Mitteilungen vom 22. Januar 2015 war der Tod eines Monteurs anlässlich des Großbrandes in der Meerholzer Ziegelei.

Die Anwesenden verfolgten nahezu zwei Stunden die kurzweiligen Ausführungen des Vorsitzenden. Er entließ die Zuhörer mit der Hoffnung auf ein positives Überstehen der Coronakrise und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich alle Mitglieder und Freunde gesund zu den Veranstaltungen des Vereins in der 2. Jahreshälfte wiedersehen.


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