„Für eine soziale und kinderfreundliche Kommunalpolitik“

Gelnhausen
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In Folge des seit Monaten schwelenden Streits um die Erhöhung der Betreuungs- und Essensgebühren in den Gelnhäuser Kindergärten hatte sich im November 2018 die „Bürgerinitiative für ein familienfreundliches Gelnhausen“ gegründet, die sich für die Interessen betroffener Eltern einsetzt.

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Anlässlich der Stadtverordnetenversammlung am 12. Dezember 2018, bei der sowohl die SPD- als auch die FDP-Fraktion eigene Anträge auf die Tagesordnung gesetzt haben, um die umstrittene Satzungsänderungen zu revidieren bzw. zu korrigieren, melden sich die Elternvertreter zu Wort.

„Gelnhausen blickt auf eine stolze, fast tausendjährige Geschichte. Gerade unser Bürgermeister verkörpert dieses historische Selbstbewusstsein wie kein Zweiter“, formuliert Sara Steigerwald, Vorsitzende und Initiatorin der Bürgerinitiative (BI). Die Gelnhäuser Eltern würden sich aber fragen, ob die Stadtherren der Zukunft das gleiche Augenmerk bemessen, wie der Vergangenheit. „Mit anderen Worten: Wem möchte Daniel Christian Glöckner einst das prächtig aufgewertete Oberzentrum im mittleren Kinzigtal übergeben, wenn er nicht in die kommende Generation investieren will?“, bringt es Steigerwald auf den Punkt.

Aus Sicht zahlreicher Bürgerinnen und Bürger sei die Erhöhung der Betreuungs- und Essensgebühren im Sommer 2018 war ein Fehler gewesen, macht die zweifache Mutter ihrem Unmut Luft: „Sie war ein politischer Fehler, weil sie die Tragweite der Entscheidung mit Auswirkung für tausende Bürgerinnen und Bürger ignoriert. Sie war ein ökonomischer Fehler, weil Sie von der unhaltbaren Prämisse ausgeht, Kinderbetreuung könne sich wirtschaftlich tragen. Sie war ein moralischer Fehler, weil sie gerade für junge Familien angesichts explodierender Wohnkosten und anderer rasant steigender Belastungen ein verheerendes Signal setzt!“

Für besondere Empörung bei den Betroffenen habe das Zitat eines führenden Repräsentanten der städtischen Verwaltung gesorgt, der den Sachverhalt achselzuckend wie folgt kommentierte: „Wer Kinder in die Welt setzt, muss sie auch selbst finanzieren.“ Gegen dieses Mentalität lehnt sich die BI entschieden auf. Wer so denke, der lege auch Wirtschaftlichkeitserwägungen einem Hospiz zu Grunde. Der frage, ob sich die Integration geflüchteter Menschen finanziell lohne und der lehne jedes kulturelle Wirken ab, das keinen Profit abwerfe. Die BI-Vertreter stellen aber klar, dass sie nicht missverstanden werden wollen. Man strebe keine Selbstbedienungsmentalität an. Es gehe nicht darum, der Solidargemeinschaft das monetäre Risiko einer Familiengründung in vollem Umfang aufzubürden. „Nein – es geht darum, junge Familien zu unterstützen! Wenn das Land Hessen entsprechende Impulse setzt. Wenn andere Kommunen großzügig diese Mittel ihren Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen lassen. Warum dann nicht das stolze, altehrwürdige Gelnhausen? Aus welchem Grund soll ausgerechnet die aufstrebende Kreishauptstadt dazu außerstande sein?“ fragt sich die 26-Jährige Meerhölzerin.

Sie fordert im Namen aller Betroffenen: „Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gelnhausen soll in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2018 die Änderung der Gebührensatzung rückwirkend revidieren und auf den alten Stand zurück setzen. Sie soll damit in der Vorweihnachtszeit ein mutiges Zeichen setzen für mehr Familienfreundlichkeit, für eine soziale Kommunalpolitik, für die Zukunft unserer Stadt.“ Steigerwald ist zuversichtlich, mit ihrem Appell bei der Mehrheit der Stadtmütter und -väter Gehör zu finden, schließlich seien viele von ihnen selbst Eltern oder Großeltern. „Unsere herzliche Bitte an Sie lautet: Suchen Sie nicht nach Hinderungsgründen. Machen Sie das wieder möglich, was viele Jahre lang möglich gewesen ist. Wir vertrauen auf Ihren Weitblick und darauf, dass auch Ihr Herz für Kinder schlägt!“


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